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Würzburg
Nachgefragt nach Flüchtlingsartikel: Wo ist die Empathie geblieben?
400 Kommentare gab es im Netz zum Artikel über einen Afghanen, der trotz deutschen Kindes ausreisepflichtig ist. Einigen davon mangelt es an Menschlichkeit. Woran das liegen kann.
Vater und Sohn: Der Fall des 21-jährigen Afghanen beschäftigte die Gemüter im Netz kontrovers.  
Foto: Katja Glatzer | Vater und Sohn: Der Fall des 21-jährigen Afghanen beschäftigte die Gemüter im Netz kontrovers.  
Katja Glatzer
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:03 Uhr

Die gängige Praxis der Ausländerbehörden in Bayern machte den Esselsbacher Pfarrer (Lkr. Main-Spessart) Alexander Eckert fassungslos. Er wandte sich an diese Redaktion "mit einem schlimmen Fall, der meiner Meinung nach den Boden aus dem Fass der Menschlichkeit durchschlägt". Die Redaktion griff die Geschichte der jungen Familie auf, die in Würzburg lebt. Es geht um einen 21-jährigen Afghanen, der trotz seines drei Monate alten Kindes mit einer deutschen Staatsbürgerin, ausreisepflichtig ist.    

Auf Facebook wurde das Thema rege und kontrovers diskutiert - über 400 Kommentare gab es. Von "Ich helfe gern beim Packen", einem ironischen "Gute Reise" über "Scheinehe ist strafbar" bis hin zur Aussage, dass kleine Kinder vorgeschoben werden und "dann dem Barmherzigen die Tränendrüse läuft" oder dem Vorschlag, alle Drei sollten doch gemeinsam nach Afghanistan auswandern.

Anzeige für den Anbieter Facebook Beitrag über den Consent-Anbieter verweigert

Kontrovers diskutieren ja, aber warum mit dieser Härte und Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen? Das fanden auch weitere Leser und kommentierten entsetzt diese Gefühllosigkeit. Wir haben bei Kommunikationspsychologe Markus Appel nachgefragt, warum sich vermehrt im Netz Menschen wertlos über andere äußern, ob dies ein gesellschaftliches Phänomen unserer Zeit ist, und warum es in sozialen Medien leichter fällt, seine Meinung zu äußern. Professor Dr. Markus Appel leitet den Lehrstuhl für Kommunikationspsychologie und Neue Medien an der Universität Würzburg. 

Frage: Wie kann es sein, dass sich wie im obigen Beispiel Menschen im Netz so unwürdig und ohne jegliche Empathie über Menschen äußern?

Professor Dr. Markus Appel: Generell gibt es Themen, die mehr Reaktionen hervorrufen als andere. So ist zum Beispiel Corona unter den Themen, die viel und kontrovers diskutiert werden. Auch die Flüchtlingspolitik ist ein dominantes und immer noch viel diskutiertes Thema. Kein anderes hat seit der Flüchtlingsbewegung 2015 die Gemüter so erhitzt wie das Thema Flüchtlinge und Migration und das eben auch sehr kontrovers. Viele Menschen engagieren sich bei uns für Flüchtlinge im Alltag und unterstützen sie ehrenamtlich, aber es gibt eben auch viele, die das Handeln der Regierung als vollkommen falsch empfunden haben.  

Markus Appel: Professor und Leiter des Lehrstuhls für Kommunikationspsychologie und Neue Medien an der Universität Würzburg.
Foto: FOTOSTUDIO BALSEREIT | Markus Appel: Professor und Leiter des Lehrstuhls für Kommunikationspsychologie und Neue Medien an der Universität Würzburg.
Und wie erklärt sich der Eindruck, dass menschenverachtende Kommentare in den sozialen Medien deutlich zunehmen?  

Appel: Das hat verschiedene Gründe: Ein Punkt ist, dass es Personen gibt, die eine sehr negative Einstellung gegenüber Migranten haben. Diese Gruppe ist vielleicht gar nicht die Mehrheit, es ist aber eine Gruppe, die sich im Internet und auch über Facebook Gehör verschafft und viel postet. Das heißt, wenn diese Person fünfmal so viel postet wie eine andere, hinterlässt sie auch fünfmal mehr Eindruck. Das Thema zieht gerade Leute an, die migrationskritisch eingestellt sind.

Weiter spielen die Algorithmen von sozialen Medien eine Rolle: Wenn der Kommentar zu einem Beitrag sehr emotionsgeladen ist und wiederum viele Kommentare nach sich zieht, wandert dieser nach oben. Der gewonnene erste Eindruck kann sich so verstärken, denn andere Kommentare, die sich eventuell dagegen richten, sind erstmal verborgen und müssen angeklickt werden.    

Das heißt, wir müssen uns keine Sorgen machen, dass unsere Gesellschaft verroht?

Appel: Ich glaube, dass das Internet eine Distanz schafft, eine Art Anonymität oder Scheinanonymität, in der es den Menschen schwer fällt, sich in andere hineinzuversetzen. Studien und Berichten von Polizeistellen zufolge sind es gerade auf Facebook oft ältere Männer, die negativ kommentieren. Ihnen fällt es offenbar schwer, sich in junge Familien und in die Situation Geflüchteter hineinzuversetzen. Ich würde nicht sagen, dass die Gesellschaft verroht, aber auf manchen Plattformen im Internet und zu einigen Themen findet eine "verrohte Diskussion" statt.   

 
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    Ich gehe davon aus, dass dieser Beitrag nur mit Zustimmung verantwortlicher Redakteure erscheinen konnte. Es ist deshalb müßig, ausschließlich die Autorin zu kritisieren. Qualität des Textes, optische Gestaltung, Zeitpunkt der Veröffentlichung - bei größeren Beiträgen wird in Qualitätsmedien darüber vorab ausführlich diskutiert. Da sich die Mainpost - siehe Jubiläumsbeilage - zu diesen Medien zählt, dürfte dies auch hier der Fall gewesen sein. Insofern sagt die journalistisch höchst einseitige Behandlung dieses Themas nicht nur etwas über das Weltbild der Verfasserin sondern auch über das Meinungsklima in der Redaktion aus.
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  • E. W.
    Man wird diesem komplexen Thema nicht gerecht wenn man es mit Stilmitteln aus Besinnungsaufsätzen und Schülerzeitungsbeiträgen angeht. Schwarz-Weißmalerei, Emotionalisierung, Verteufelung rationalen Denkens als Herzlosigkeit und dauerndes sich-selbst-ob-seines-Edelmutes-auf-die-Schulter-Klopfen sind der falsche Ansatz.

    Es gibt hier keine eindeutig Bösen und keine eindeutig Guten. Die meisten "Bösen" haben sicher auch ein weiches Herz, wenn es darauf ankommt und einige der "Guten" werden bestimmt Ausflüchte finden um sich vor allzu großen persönlichen Opfern zu drücken, falls diese gefragt sein sollten.

    Auch wenn es eine schmerzliche Wahrheit ist, so ist es doch die Wahrheit, dass unser Sozialsystem niemals in der Lage sein wird, alles Elend der Welt zu besiegen. Es muss daher klare Regeln und Gesetze geben.

    Es hilft der Sache nicht, dass immer wieder besonders Wohlmeinende sich für eine Verbiegung der Regeln stark machen. Das ist oft "grandstanding" und schadet mehr als es nützt.
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  • E. W.
    Im realen Leben laufen leider nicht nur lauter Mutter Theresas und Franz von Assisis rum, sondern überwiegend Menschen, die von Egoismus, Gier und Neid geprägt sind.

    Wer Angst hat zu kurz zu kommen oder etwas zu verlieren, der wird schnell bissig. Nichts macht bösartiger als enttäuschte Erwartung und Angst vor sozialem Abstieg. Man darf auch die Seite der Zuwanderer nicht vergessen. Da sind auch viele mit ganz anderen Hoffnungen gekommen und auf lange Sicht werden die meisten sich wohl auch nicht mit einem dauerhaften Leben auf Hartz-IV-Niveau und weit unten auf der Einkommensleiter zufrieden geben wollen.

    Alles in allem befürchte ich bei sicher kommenden Währungs- und Wirtschaftskrisen sehr üble soziale Verwerfungen, die weit über das hinausgehen was dieser Staat und diese Gesellschaft bisher bewältigen mussten und möglicherweise auch über das was sie bewältigen können.

    Wir stehen wohl erst am Anfang einer bislang beispiellosen gesellschaftlichen Entsolidarisierung.
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  • A. G.
    Ich glaube u. hoffe, die Aussage von Herrn Appel trifft den Punkt: "... Ein Punkt ist, dass es Personen gibt, die eine sehr negative Einstellung gegenüber Migranten haben. Diese Gruppe ist vielleicht gar nicht die Mehrheit, es ist aber eine Gruppe, die sich im Internet u. auch über Facebook Gehör verschafft u. viel postet. Das heißt, wenn diese Person fünfmal so viel postet wie eine andere, hinterlässt sie auch fünfmal mehr Eindruck. Das Thema zieht gerade Leute an, die migrationskritisch eingestellt sind."
    Das konnte man ja bisher an der Anzahl der Kommentare der jeweiligen Personen gut ablesen.
    Sonst müsste man ja annehmen, die Leserschaft der M.P. ist aus einem für mich bedenklichen Spektrum. Das ist sicher nicht so. Wäre sehr zu wünschen, dass die "alten Männer" der vermeidlichen Minderheit sich auch öfters mal zu Wort melden.
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  • R. B.
    @Tilleulenspiegel, das ist genau die Sprachrhetorik mit welcher Leute wie Sie arbeiten. Sie zitieren Herrrn Appel wie folgt: "... Ein Punkt ist, dass es Personen gibt, die eine sehr negative Einstellung gegenüber Migranten haben. Diese Gruppe ist vielleicht gar nicht die Mehrheit........ "Tilleulenspiegel", Sie suggerieren mit einer solchen Aussage, dass Menschen, welche mit der Migrationspolitik nicht einverstanden sind, automatisch etwas gegen Migranten haben. Tatsächlich ist es eine deutliche Mehrheit, nämlich 69 % der Bundesbürger, mit der Migrationspolitik nicht einverstanden (https://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/umfragen/aktuell/deutliche-mehrheit-mit-fluechtlingspolitik-der-bundesregierung-unzufrieden/). Dies impliziert aber nicht, dass man deswegen etwas gegen Migranten haben muss oder hat. Aber mit genau dieser Art von Polemik und Sprachhülsen arbeiten Leute wie Sie und ersticken jede sachliche Diskussion im Keim.
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    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • K. W.
    Mir tut diese kleine Familie sehr leid und ich wünsche ihr viel Glück und eine positive Zukunft!
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Klatschen nicht vergessen!Mit Worten ist den Dreien nicht geholfen!
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  • D. N.
    Mich hat die Reaktion in den sozialen Netzwerken nicht überrascht. Eine erheblich Mitschuld daran trägt die Art und Weise der journalistischen Inszenierung. Die Autorin des Artikels hat den jungen Leuten einen Bärendienst erwiesen. Auch das eilig hinterhergeschobene Interview mit einem Experten für Kommunikationspsychologie kann davon nicht ablenken.
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  • R. B.
    Frau Glatzer, ein Land und seine Menschen, welche 2,5 Mio. Menschen Asyl uns Sichheit geben als gefühlskalt und herzlos zu bezeichnen, ist einfach nur unverschämt. Was Sie hier machen ist billigster Journalismus, veröffentlicht durch eine Zeitung, deren politische Meinungsvielfalt sehr eingeschränkt ist.
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  • R. K.
    Frau Glatzer hat vollkommen Recht, vielen Dank für diesen Artikel👍
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  • C. H.
    Für mich fehlt bei solchen Journalisten die Akzeptanz anders denkenden. Die Schicksale sind meist auch sehr schrecklich. Doch einst stet für uns alle fest, Deutschland kann nicht alle retten. Distanzieren möchte ich mich von den ganzen AFD lern.
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  • R. B.
    @Adelheid, die Tatsache dass Sie erwähnen müssen dass Sie sich von der AfD distanzieren zeigt deutlich, wie genau jener linksgrüne Journalismus dieses Land und diese Menschen spaltet. Bloß weil Sie eine andere Meinung vertreten müssen Sie sich gleichermaßen von einer rechtsradikalen Partei distanzieren, so weit ist es gekommen. Seit Jahren gibt es für LINKE und GRÜNR sowie die SPD nur schwarz und weiß, dazwischen gibt es nichts. Kontroverse Kritik und Diskussion wird im Keim erstickt und notfalls mit der Holocaust- oder Rassismuskeule bearbeitet. Zwanghaft wird den Menschen in diesem Land das Mittelalter als der Fortschritt verkauft, wer diesen Glauben nicht teilt, muss rechtsnationale Gedanken in sich tragen. Die konservative Mitte hat sich längst aus allen Diskussionen zurück gezogen. LINKE, GRÜNE und jetzt auch die linksabgedrifftete SPD sind in ihrer Demagogie keinen Deut besser als die AfD.
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  • T. H.
    @Albatros
    Ich bin da ganz ihrer Meinung. Alle werden immer extremer, egal ob links oder rechts, nur mit dem Unterschied, dass meist die links stehenden auf Ihr Recht beharren und andere Meinungen gar nicht erst mehr zulassen. Irgendwie auch schon eine Art Diktatur, die uns da so langsam übergestülpt wird.

    Mir wird es da so langsam Angst und Bange, und das hat nichts mit Extremismus zu tun, sondern beginnt schon im normalen Alltag.
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  • T. H.
    In welche Richtung die "Berichterstattung" bzw viele Artikel in der MP gehen, ist hier klar zu erkennen. Auch nachzulesen in dem "Artikel" bzgl Fr. Schulze, was als Kommentar eines Redakteurs veröffentlicht wurde. Oder eben am 07.10. eine "kostenlose Werbung" für Fr. Rottmann von den Grünen.
    Wenn unsereiner so schreiben würde, dann würde der Kommentar einkassiert werden, was aus meiner Sicht Zensur ist und willkürlich passiert. Bis zum heutigen Tag ist mir die MP eine Erklärung schuldig geblieben, wer eigentlich bestimmt, was veröffentlicht wird oder nicht. Ist es eine Person oder sind es mehrere, die dann zumindest gegenlesen.

    Ich lese seit nunmehr fast 30 Jahren ( mit kurzer Unterbrechung) die MP ( auch aus Mangel an Alternative, da Monopol), aber was da in den letzten Monaten passiert und veröffentlicht wird, geht gar nicht mehr.
    Ich habe reagiert und gekündigt, somit erspare ich mir die 26 € monatlich für unerwünschte Wahlwerbung.
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  • E. W.
    Es war absehbar, dass es so kommt.

    Zu den Zeiten als alle im Hochgefühl von "Exportweltmeister" und "reiches Land" schwelgten war es leicht empathisch und großzügig zu sein.

    Jetzt, wo absehbar ist dass wirtschaftlich harte Zeiten kommen wird das schon etwas schwieriger.

    Wer wirklich finanziell klamm ist und tatsächlich noch arbeiten muss und sich daher sogar Sorgen um seinen Arbeitsplatz, seine eventuellen Ratenzahlungen und die ganzen kleinlichen, weltlichen Probleme macht, der verliert mehr und mehr die anfängliche Euphorie und wird zum Erbsenzähler.

    Großzügigkeit und Empathie kann man sich leisten, solange man wirtschaftlich unabhängig oder anderweitig gut versorgt ist, aber wie schon Bert Brecht richtig bemerkte: "Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral", d.h. wenn es eng wird denkt jeder zunächst mal an seine eigene Familie und sich.

    Nicht jeder ist so überirdisch edelmütig, dass ihm zuerst das Wohl fremder Familien am Herzen liegt.
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  • R. K.
    Empathie „leistet“ man sich nicht - man empfindet Empathie für andere oder eben nicht.
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  • E. W.
    Das Problem ist: auch wenn man Empathie empfindet (eigentlich etwas völlig normal Menschliches) verhindern bisweilen die vielbeschworene "normative Kraft des Faktischen" oder einfach nur die "Umstände", dass man sie leisten kann.

    Auch das ist leider nur allzu menschlich. Sie dürfen mir glauben, dass ich in Extremsituation selbst schon gesehen habe, was von hehren Lippenbekenntnissen, von zur Schau getragenem Edelmut und von "Moral und Ethik" zu halten ist, wenn es tatsächlich, oder vermeintlich um die eigene Haut geht.

    Da ist sich dann jeder selbst der Nächste und da denkt dann auch wirklich fast jeder nur an sich und die Seinen.

    Deshalb sehe ich ja den kommenden schweren wirtschaftlichen Zeiten mit so großer Sorge entgegen. Da wird einiges vom bisherigen schönen Schein an der Realität zerbrechen und es werden sehr üble "menschliche" Seiten zum Vorschein kommen und vielleicht sogar die Oberhand gewinnen.

    Es wird kalt werden in diesem Land und das nicht nur weil der Winter kommt.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Mitmenschlichkeit und Solidarität sind der Kitt dieser Gesellschaft. Wenn der abhanden kommt, reiben die sich ihre Hände, die Volksfantasien befeuern und dazu Leute brauchen, die nach oben buckeln und nach unten treten.
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