
Gibt es eine Chance, die angekündigte Schließung des Seniorenheims Haus Fuchsenmühle in Ochsenfurt noch abzuwenden, nachdem der private Betreiber, die Curata Care Holding GmbH, Insolvenzantrag gestellt hat? Anfang der Woche waren die Angehörigen der 62 Bewohnerinnen und Bewohner informiert worden, dass das Heim zum 30. April geschlossen werden soll. Für sie kam die Nachricht ebenso überraschend wie für die Mitarbeitenden und den Einrichtungsleiter, die Ende vergangener Woche von der Schließung erfahren hatten.
Am Freitag trafen sich Vertreterinnen und Vertreter von Pflegeeinrichtungen in der Region im Landratsamt, um mit Landrat Thomas Eberth und der Leiterin der Fachstelle für Pflege, Nina Opfermann, mögliche Lösungen zu erörtern. Fachleute jedoch sehen wenig Chancen auf eine nahtlose Weiterführung des Heimes nach dem 30. April. "Die Mitarbeiter werden sich anderswo bewerben und die Bewohner werden sich ein anderes Heim suchen, wie soll der Betrieb dann weitergehen?", fragt ein Brancheninsider, der ungenannt bleiben möchte. Außerdem seien vermutlich umfangreiche Sanierungen und Umbauten erforderlich, um den aktuellen gesetzlichen Ansprüchen, etwa an die Größe der Zimmer, gerecht zu werden.
Viele Anfragen von Angehörigen und Mitarbeitenden bei anderen Heimen
Tatsächlich melden viele Pflegeeinrichtungen in der Region bereits Anfragen von Mitarbeitenden und Angehörigen. Im südlichen Landkreis Würzburg gibt es derzeit in sechs Einrichtungen insgesamt 492 Pflegeplätze, so die Auskunft des Landratsamts auf Anfrage der Redaktion. Die meisten Häuser sind voll belegt. Durch die Schließung der Fuchsenmühle gehen davon 62 verloren.
"Wir bekommen im südlichen Landkreis ein echtes Versorgungproblem, nicht nur akut, sondern auch perspektivisch", sagt etwa die Vorständin des Landkreis-Kommunalunternehmens (KU), Eva von Vietinghoff-Scheel. Mit seinen Seniorenzentren in Ochsenfurt, Eibelstadt, Aub und Röttingen und insgesamt 280 Pflegepläätzen ist das KU größter Anbieter im Altlandkreis Ochsenfurt.
Im südlichen Landkreis Würzburg droht ein Versorgungsengpass
Von Vietinghoff-Scheel weist darauf hin, dass mit der Schließung der Fuchsenmühle auch Plätze für die Kurzzeit- und Überleitungspflege wegfallen. Diese werden beispielsweise von alten Menschen in Anspruch genommen, die nach einem Krankenhausaufenthalt noch einige Wochen einer intensiveren Betreuung bedürfen, bevor sie wieder in ihr häusliches Umfeld entlassen werden können. Gerade die Fuchsenmühle habe viele Patientinnen und Patienten der Main-Klinik zur Überleitungspflege aufgenommen, so von Vietinghoff-Scheel.
Ein großes Problem ist der enorme Zeitdruck. "Wenn wir ein halbes Jahr früher etwas gewusst hätten, hätten wir vielleicht Kapazitäten freischaufeln können", hatte etwa der Leiter des AWO-Seniorenheims Marktbreit, Ludger Schuhmann, gegenüber der Redaktion gesagt. Danach befragt, warum die Schließung so kurzfristig bekannt gegeben wurde, äußert sich auf Anfrage eine Sprecherin des Betreibers, der Curata Care Holding GmbH: "Die Notwendigkeit von Schließungen hat sich im Rahmen der Bemühungen um die Sanierung der gesamten Curata Gruppe ergeben", schreibt sie in ihrer Stellungnahme.
Curata: Frühere Ankündigung der Schließung war nicht möglich
Weiter heißt es dort: "Erst als dieser Umstand unabwendbar war, wurde der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung für die betreffende Betreibergesellschaft gestellt und unmittelbar über diese Entwicklung informiert. Vorher war eine entsprechende Ankündigung daher leider nicht möglich." Der Zeitrahmen bis zur Schließung ergebe sich aus den gesetzlichen Verfahrensfristen, unter anderem aus der Insolvenzordnung.
Haus Fuchsenmühle war 1995 eröffnet worden, nachdem der Eigentümer den ursprünglichen Mühlenbetrieb aufgegeben und das Anwesen zu einem Senioren- und Pflegeheim umgebaut hatte. Die historische Gebäudesubstanz blieb dabei zu einem großen Teil erhalten und wurde in den Neubau integriert. Inzwischen ist das Immobilienunternehmen Grand City Properties (GCP) mit Sitz in Berlin Eigentümer der Fuchsenmühle. Wie eine Sprecherin mitteilt, habe GCP Ende Dezember erstmals von einer möglichen Schließung des Hauses erfahren, und suche nun nach einer geeigneten Nachnutzung. Dazu habe man bereits mit dem Landkreis Würzburg beziehungsweise seinem Kommunalunternehmen Kontakt aufgenommen.
Angebot über die Vermietung als Flüchtlingsunterkunft
Dass GCP auch die Vermietung der Fuchsenmühle zur Unterbringung von Asylsuchenden und Flüchtlingen in Erwägung zieht, belegt eine Nachfrage bei der Regierung von Unterfranken, die für die Einrichtung und den Betrieb von zentralen Gemeinschaftsunterkünften zuständig ist. "Es gab vor wenigen Tagen eine telefonische Kontaktaufnahme des Eigentümers, in welchem uns das Objekt zur Anmietung als Gemeinschaftsunterkunft avisiert bzw. angeboten wurde", bestätigt Pressesprecher Johannes Hardenacke auf Anfrage der Redaktion. "Ein schriftliches Angebot liegt uns bislang nicht vor. Insoweit haben wir uns auch inhaltlich noch nicht konkret dazu geäußert", so Hardenacke weiter. Dazu teilt die GCP-Sprecherin mit: "Es ist in solchen Situationen üblich, dass der Eigentümer verschiedene Nutzungsmöglichkeiten für die Zukunft des Gebäudes prüft. Diese Prüfungen finden nun statt."
In dem Gespräch im Landratsamt ging es nun unter anderem um die Frage, ob seitens eines anderen Betreibers Interesse an der Übernahme der Fuchsenmühle besteht, beziehungsweise wie eine geordnete Verlegung der zu Pflegenden in eine andere Einrichtung erfolgen kann. Das teilte die Pressestelle des Landratsamts im Anschluss an das Treffen mit. Dabei sei zum Ausdruck gekommen, dass mehrere Einrichtungen zwar über freie Plätze verfügen, nicht aber über das erforderliche Fachpersonal.
Treffen im Landratsamt endet ohne konkrete Ergebnisse
"Alle Träger haben sich heute solidarisch gezeigt und sind bereit – sofern möglich – Pflegeplätze anzubieten, um die betroffenen Bewohner nicht im Stich zu lassen", sagte Landrat Thomas Eberth nach dem Treffen. "Natürlich sind wir nicht davon ausgegangen, dass sich bereits heute eine finale Entscheidung finden lässt. Dennoch war der heutige Austausch wichtig, um weitere Schritte zu tätigen und auch gezielter das Gespräch mit allen Akteurinnen und Akteuren zu suchen – beziehungsweise für neue, offene Fragen Antworten zu finden", so Eberth weiter. Der beste Fall wäre eine Übernahme, da die Pflegeplätze in Ochsenfurt dringend benötigt würden. "Gespräche dazu laufen natürlich weiter.“
Der GF von Grand City Property GmbH und Grand City Property LTD ist ein gewisser David Fischer aus Berlin.
Ich glaube das Firmengeflecht gäbe Stoff für einen Wirtschaftskrimi.
https://www.northdata.de/Grand+City+Properties+SA,+Luxembourg/B165560
Würde mich interessieren mit wieviel Geld die um sich schmeißen können….
Bitte liebe Redakteure finden Sie das mal raus!
Unsere Senioren zählen doch in diesem Staat überhaupt nichts.
Dieses Land ist so erbärmlich und Ausländerfreundlich das diese Menschen nichts wert sind. Für alle Menschen dieser Welt wird sich gekümmert und sofortige Pressemeldungen herausgegeben, nur unsere Senioren und alte Menschen bleiben auf der Strecke. Naja sie haben ja ihre Schuldigkeit getan, was soll man jetzt noch mit denen die Kosten ja nur Geld.
Was zählt sind unsere ach so tollen neuen Mitbürger.
Und alle Jungen sollen bloß aufpassen das sie nicht alt und krank werden.
Dass man Menschen, egal welche, in solchen Ecken unterbringt ist eine Schande.
Im angeblich finsteren Mittelalter wurden Spitäler immer in der Stadt gebaut.
Dort Geflüchtete oder Asylsuchende unterzubringen wäre Desintegration auf höchstem Niveau. Ich täte von dort fliehen wenn mich jemand dort hin brächte.