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Würzburg/Köln
Nach Strafanzeige des Würzburger Pfarrers Burkhard Hose: Keine Ermittlungen gegen Erzbischof Woelki
Die Kölner Staatsanwaltschaft leitet keine Ermittlungen gegen Kardinal Rainer Maria Woelki ein. Der Würzburger Hochschulpfarrer ist nicht überrascht.
Die Kölner Staatsanwaltschaft leitet keine Ermittlungen gegen Rainer Maria Kardinal Woelki ein. Das Bild zeigt den Erzbischof während eines Gottesdienstes im Dom zu Fulda bei der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz. 
Foto: Sebastian Gollnow, dpa | Die Kölner Staatsanwaltschaft leitet keine Ermittlungen gegen Rainer Maria Kardinal Woelki ein. Das Bild zeigt den Erzbischof während eines Gottesdienstes im Dom zu Fulda bei der Herbstvollversammlung der Deutschen ...
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:15 Uhr

Es gibt keine förmlichen Ermittlungen gegen den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. Dies teilte die Kölner Staatsanwaltschaft am Mittwoch auf Nachfrage mit. Der Würzburger Hochschulpfarrer Burkhard Hose hatte gemeinsam mit zwei weiteren Priestern Strafanzeige gegen den Erzbischof gestellt.

Es ging um den Verdacht einer Falschaussage im Zusammenhang mit dem Missbrauchsfall des früheren "Sternsinger"-Präsidenten Winfried Pilz. "Zureichende tatsächliche Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Straftat" hätten nicht festgestellt werden können, informiert Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn.

Strittiger Zeitpunkt

Konkret geht es um den Zeitpunkt, an dem Woelki Kenntnis von dem Missbrauchsvorwurf gegen den prominenten 2019 gestorbenen "Sternsinger"-Präsidenten erhalten haben will. Der Kölner Erzbischof hatte eidesstattlich versichert, er sei erst in der vierten Juniwoche 2022 durch das Erzbistum Köln damit befasst worden. Berichten zufolge hatte das Büro des Kardinals aber bereits zuvor einen Betroffenen zu einem Gespräch eingeladen.

Willuhn führt unter anderem aus, dass der vermeintliche Verdacht der Falschaussage letztlich allein mit einem Schreiben der Büroleiterin des Erzbischofs vom 6. Mai dieses Jahres begründet worden sei. Darin sei formuliert worden, dass Kardinal Woelki die Büroleiterin gebeten habe, beim Adressaten anzufragen, ob dieser die Möglichkeit habe, zu einem bestimmten Termin in das Erzbischöfliche Haus zu kommen. Die Wendung "der Kardinal hat mich gebeten" bilde keine taugliche Grundlage für die Annahme oder gar den Beleg dafür, so Willuhn, "dass dieser auch bereits am Tag des Schreibens oder sogar zuvor mit der Sache befasst war".

Würzburger Hochschulpfarrer Burkhard Hose zur Anzeige gegen den Erzbischof Woelki: 'Wir verbinden damit auch ein moralisches Anliegen.'
Foto: Thomas Obermeier | Würzburger Hochschulpfarrer Burkhard Hose zur Anzeige gegen den Erzbischof Woelki: "Wir verbinden damit auch ein moralisches Anliegen."

Burkhard Hose sagt auf Nachfrage: "Ich nehme die Entscheidung zur Kenntnis. Es ist ja nicht die erste Anzeige, die abgewiesen wurde. Das ist nicht ganz überraschend, aber wieder mal ernüchternd für mich."

Pfarrer Hose verbindet mit der Anzeige ein moralisches Anliegen

Hose verweist auf die mit den beiden Mitstreitern Wolfgang Rothe (München) und Bernd Mönkebüscher (Hamm) Anfang September veröffentlichte Pressemitteilung zur Anzeige. "Darin haben wir ganz bewusst gesagt, wir verbinden damit auch ein moralisches Anliegen", so Hose. "Wir wollten mit der Anzeige signalisieren, wie schlecht es um das Zutrauen in einen Erzbischof bestellt ist, und damit auch um das Ansehen der Kirche, wenn man nur noch über eidesstattliche Erklärungen kommuniziert und sich hinter Rechtsanwälten verbarrikadiert."

Zudem stelle das Verhalten Woelkis "eine zusätzliche Belastung für die Überlebenden des Missbrauchs dar". Dies sei in den aufwändig recherchierten Berichten von Deutschlandfunk sowie der "Zeit"-Beilage "Christ und Welt" deutlich geworden und gehe über die rechtliche Frage hinaus. "Die scheint jetzt vom Tisch zu sein, aber die anderen Fragen sind nach wie vor virulent", so Burkhard Hose.

 
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  • fheilgenthal@t-online.de
    Für wie naiv halten die Verantwortlichen in der katholischen Kirche ihre Schäfchen eigentlich? Mittlerweile haben sie jedes Vertrauen verspielt. Mir gehen die Argumente aus, die vielen Austrittswilligen im Bekanntenkreis zum bleiben zu überreden.
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  • klafie
    mich würde es nicht wundern, wenn im Bistum Köln bald die Hälfte aller Katholiken aus- oder übertreten würden, so wie es aussieht hat Herr Bischof Rainer doch wohl Narrenfreiheit in seinem Bistum. Es brachte ja auch nichts, als vor einiger Zeit der Generalvikar des Bistums Köln zurücktrat und der katholischen Kirche den Rücken gekehrt hat. "Sieh dein Volk in Gnaden an, hilf uns segne Herr dein Erbe. Leit es auf der rechten Bahn,... (weiter möchte ich nicht) Quelle des Textes: GL 380, 9. Str. !!
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