Viele Wochen lang war die Streichung des Rabatts für Menschen mit Behinderung im Dallenbergbad ein Thema unter den Würzburgerinnen und Würzburgern. Die Bädergesellschaft der WVV nämlich hatte die seit vielen Jahren bestehende Vergünstigung für beeinträchtigte Menschen zum Beginn der diesjährigen Badesaison abgeschafft. Zum Unverständnis vieler. 

Jetzt hat sich etwas getan und in der vergangenen Aufsichtsratssitzung wurde der Beschluss gefasst, dass Menschen mit Behinderung künftig in allen Bädern der Würzburger Bäder GmbH (WBG) den jeweiligen Tarif für Kinder und Jugendliche zahlen.

OB setzte das Thema auf Tagesordnung im Stadtrat

Zuletzt hatte Oberbürgermeister Christian Schuchardt das Thema selbst auf die Tagesordnung in der Stadtratssitzung gesetzt, mit der Begründung, "dass die aktuellen Neuregelungen für das Dallenbergbad unter den Betroffenen und in der Öffentlichkeit keine Akzeptanz finden". Der Reputationsschaden für die Bäder, für die WVV und auch die Stadt könne durch die entstandene politische Diskussion immens sein, "ganz unabhängig davon, wie sich die Entscheidung auch in den Gefühlen der Menschen niederschlägt, die sich beispielsweise in Leserbriefen geäußert haben".

So hatte der Stadtrat einstimmig beschlossen, dass das aktuelle Preismodell nochmal überarbeitet werden soll. Das ist nun geschehen. Wie es in einer Pressemitteilung der WVV heißt, hatte die WBG im Vorfeld ein Konzept ausgearbeitet, das mehrere Versionen zur Preisgestaltung für den Eintritt von Menschen mit Behinderung beinhaltete. In der vergangenen außerordentlichen Aufsichtsratssitzung erhielt der oben genannte Lösungsvorschlag die Zustimmung.

Neue Regelung gilt ab Dienstag, 9. August 

Somit zahlen beeinträchtigte Menschen - entsprechend der Preise für Kinder und Jugendliche -  jetzt pro Eintritt in eines der Würzburger Bäder 2,50 Euro. Die 30-er Karte kostet dann statt 75 Euro nur noch 45 Euro. Das entspricht den Preisen, die auch vor der Streichung des Rabatts galten. Zudem kommt: Begleitpersonen sind kostenfrei, wenn die Person mit Behinderung über den Eintrag "B" im Ausweis verfügt.

Die neue Regelung gilt bereits ab Dienstag, 9. August und wird an allen Bäderstandorten der WBG gleichermaßen umgesetzt, so die Pressemitteilung. Bürgermeisterin Judith Jörg, die für die Referate Schule, Bildung und Sport zuständig ist, zeigte sich erfreut und äußerte, "dass es absolut richtig ist, dass die vorherige Entscheidung der WVV-Geschäftsführung durch den Aufsichtsrat zeitnah korrigiert wurde".    

Auch der Vorsitzende des Würzburger Behindertenbeirats Julian Wendel begrüßt die Entscheidung: "Ich bin froh, dass durch die Ermäßigung nun wieder eine gleichberechtigte Teilhabe möglich ist." Vor allem für Menschen mit Behinderung, die nicht auf dem ersten Arbeitsmarkt beschäftigt sind, sei dies enorm wichtig.