Zu einer Stadt in der Größenordnung Ochsenfurts gehört ein Wochenmarkt. Das findet unter anderem Bürgermeister Peter Juks, der ein halbes Jahr nach der Einführung des samstäglichen Marktes vor dem Rathaus zu einem Pressegespräch eingeladen hatte. Gemeinsam mit Katharina Felton, der stellvertretenden Leiterin der Tourist-Info, zog er Bilanz. "Die bisherigen Gespräche mit den Händlern machen Mut, weiter zu machen", sagt Juks.
Altstadt bleibt für den Fahrzeugverkehr geöffnet
Die Etablierung des Wochenmarktes an jedem Samstagvormittag verfolgt auch das Ziel, die Altstadt an den Wochenenden zu beleben. Mit zwei bis drei neuen Ständen hatte der Markt im Mai begonnen. Zuvor war es 14 Jahre lang nur Alois Menth aus Gützingen gewesen, der vor dem Rathaus regelmäßig Obst und Gemüse feilbot und dort noch immer seine treuen Stammkunden bedient. Inzwischen finden sich auf dem Marktplatz aber einige Stände mehr. An der Verkehrssituation hat sich durch den Markt nichts geändert. Nach wie vor können Fahrzeuge am Samstagvormittag durch die Altstadt fahren. "Das war von Anfang an Voraussetzung gewesen", erinnert Juks.
Er kann sich gut vorstellen, dass der Wochenmarkt noch um einige weitere Stände erweitert werden kann, ohne dass der Fahrzeugverkehr beeinträchtigt wird. Obwohl das Angebot von vielen Kunden regelmäßig genutzt wird, möchte die Stadt den Wochenmarkt noch stärker im Bewusstsein der Bürger verankern. Deshalb wurde ein neuer Flyer gedruckt, wie es schon zu Beginn des Marktes einen ähnlichen gegeben hatte. Er weist auf der einen Seite auf den Wochenmarkt hin und bewirbt auf der anderen das in der Vorweihnachtszeit wieder stattfindende Adventsgässle.
Der Markt muss sich noch etablieren
Ganz zu Anfang seien auch ortsansässige Händler mit entsprechendem Warenangebot gefragt worden, ob sie nicht auch den Wochenmarkt mit einem Stand bestücken wollten, sagt Juks. Von dieser Seite sei aber kein Interesse geäußert worden. Für die kältere Jahreszeit habe sich nun der Imkerverein mit einem Stand für Honig angekündigt, so der Bürgermeister. Neu dabei ist seit drei Wochen Händler Giuseppe Gentile aus Würzburg. Gemeinsam mit seiner Freundin Carolin Schoenenberg bietet er an seinem Stand Obst und Gemüse an. "Die Käsefrau fragte in Kitzingen meinen Vater, ob er nicht auch in Ochsenfurt mitmachen wolle", erzählt Gentile. Sowohl die Inhaberin des Käsestandes in Ochsenfurt wie auch Guiseppe Gentiles Vater bieten ihre Waren auch auf dem Markt in Kitzingen an und kennen sich von dort. "Wir wollen helfen, den Markt in Ochsenfurt aufzubauen", sagt der junge Händler.
Bisher ist er mit dem Geschäft in Ochsenfurt recht zufrieden. Natürlich müsse man Geduld mitbringen, da sich der Wochenmarkt erst etablieren müsse. Doch schon jetzt stößt sein Angebot auf Interesse, "Die Leute sind froh, dass wir da sind", sagt Gentile. Welche seiner Produkte bei den Ochsenfurtern besonders gut ankommen, kann er nach so kurzer Zeit noch nicht eindeutig sagen. "Die Leute probieren erst mal und kaufen von allem etwas", sagt der Markthändler.
Zufrieden mit dem Geschäft ist auch Heike Schumann, die mit ihrem Wurst- und Fleischwagen nur alle 14 Tage nach Ochsenfurt kommt - im Wechsel mit dem Markt in Kitzingen. Ihre Familie hat in Unterickelsheim einen Bauernhof, wo auch selbst geschlachtet wird. "Ich bin von Anfang an dabei", sagt Heike Schumann. "Und unser Angebot wird von den Kunden gut angenommen." Noch bis Dezember soll die Probephase laufen. Peter Juks ist "verhalten optimistisch", dass sich der Wochenmarkt bis dahin als feste Einrichtung etabliert haben wird.