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Würzburg/Halle
Nach Schüssen in Halle: Schuster übt heftige Kritik an Polizei
Mit Entsetzen hat Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden, die Nachricht vom Anschlag in Halle aufgenommen. Gleichzeitig kritisiert er die Polizei.
Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, in seiner Würzburger Arztpraxis.
Foto: Dita Vollmond | Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, in seiner Würzburger Arztpraxis.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:28 Uhr

Großes Entsetzen hat der Anschlag von Halle beim Zentralrat der Juden in Deutschland ausgelöst. Josef Schuster, der Präsident aus Würzburg, sagte am Abend, die Tat von Halle am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur habe die Gemeinschaft "auf das Tiefste in Sorge versetzt und verängstigt". Zuallererst sei man erschüttert, dass zwei Menschen von einem skrupellosen Täter umgebracht wurden. Ihren Angehörigen gelte Mitgefühl.

Der Zentralrat gehe, so Schuster, von einem antisemitischen Tatmotiv aus, nachdem der Täter versucht habe, in die Synagoge einzudringen und auch den benachbarten jüdischen Friedhof angegriffen habe.

Die Brutalität der Tat übersteige "alles bisher Dagewesene der vergangenen Jahre und ist für alle Juden in Deutschland ein tiefer Schock", so der Zentralratspräsident.

Heftige Kritik äußert Schuster an den Sicherheitsbehörden. Dass die Synagoge in Halle an Jom Kippur nicht durch die Polizei geschützt wurde, sei skandalös. "Diese Fahrlässigkeit hat sich jetzt bitter gerächt. Wie durch ein Wunder ist nicht noch mehr Unheil geschehen."   

Josef Schuster (65) steht seit 2014 an der Spitze des Zentralrats der Juden in Deutschland. Beruflich ist er als Internist in Würzburg tätig. 

 
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    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar: Hallo Alfisiti, wir dulden keine Kommentare in unserem Forum, in denen eine Gruppe gegen die andere ausgespielt wird. Vielen Dank für Ihr Verständnis und herzliche Grüße aus der Online-Redaktion
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  • H. H.
    Überall

    wird ein so genannter Linksruck beklagt, und die Wirklichkeit überholt uns rechts.

    Jedem Menschen(!) muss es zutiefst weh tun, so etwas zu hören/ zu lesen, und das tiefste Mitgefühl muss den Betroffenen und ihren Hinterbliebenen gelten.

    Als der NSU anfing, mit seinen Mordtaten das Land zu überziehen, hieß es abwiegelnd "Abrechnung unter kriminellen Ausländern". Nun, immerhin das blieb uns diesmal erspart. Trotzdem, diese Tat offensichtlich nach dem "Vorbild" von Christchurch löst einfach Entsetzen aus. Mehr Polizeischutz für Menschen und Objekte wird da mMn nicht wirklich weiterhelfen, sondern nur allgemeine(!) "Zero Tolerance" gegenüber Menschenhass und seinem Ausdruck. Egal aus welcher Ecke!!! Wer so etwas tut, sollte grundsätzlich mit lebenslanger Freiheitsstrafe und Feststellung der besonders schweren Schuld rechnen müssen, und wer dem das Wort redet, mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren. Unmenschlichkeit darf niemals (mehr) hoffähig werden!
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  • S. L.
    Herr Dr. Schuster, bei aller Teilnahme für diese kranke Tat und Respekt vor Ihrer Person. Es müssen keine Gebäude einzelner Glaubensgruppen geschützt werden. (Sonst müssten ja an Ostern, Karfreitag etc auch alle Kirchen geschützt werden. Sondern ALLE Menschen müssen vor extremen Straftätern (egal ob Rechts oder Links oder Mitte) geschützt werden. Und das mit aller Härte und sofort im Ansatz. Das ist der einzige Weg. Solange Wirtschaftsstraftaten etc. mehr un härter bestraft werden, als Gewaltverbrechen (oder der Aufruf-Unterstützung etc. läuft was falsch.
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  • k. e.
    bin mal gespannt wieviel Weihnachtsmärkte von der Polizei geschützt werden. Oder wieviel Märkte abgesagt werden da man sich den Schutz nicht leisten kann. Herr Schuster selbst bekommt Polizeischutz, wer bezahlt den?
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  • S. L.
    Mein tiefes Mitgefühl für die Ermordeten, deren Angehörigen und unseren jüdischen Mitbürgern. Die Ausführung der Tat war so hinterhältig und feige, dass ich bezweifle, man hätte den Anschlag verhindern können. Wäre die Synagoge überwacht gewesen, dann hätte der Täter vermutlich weiter hilflose Menschen auf der Straße umgebracht.
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  • R. T.
    Auf welch schmalen Pfad bewegt sich dieses Land? Wo man hinschaut nur noch geistiges bis zur Null tendierendes geistiges Mittelmaß, das über Digitalisierung diskutiert, aber nicht in der Lage ist, die einfache Regel von Leben und leben lassen zu akzeptieren. Es ist ein Armutszeugnis, dass unsere Polizei überhaupt Synagogen bewachen muss. Leider muss sie auch bei Fußballspielen und anderen Veranstaltungen für Sicherheit sorgen, weil Chaoten, Terroristen und Wahnsinnige glauben, sie müssen unser gesellschaftliches Leben zerstören. Es ist höchste Zeit für mehr kollektive Zivilcourage.
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    Zum Glück waren die Türen der Synagoge verschlossen. Wahrscheinlich, weil man sich nicht mehr sicher fühlt. Diese Tatsache alleine ist schon bedenklich genug.
    Dass die östlichen Bundesländer ein "rechtes Problem" haben, ist auch hinlänglich bekannt. Ich finde es auch unverständlich, dass am höchsten jüdischen Feiertag keine Polizei offenbar auch nur Streife fuhr, und es 15 Minuten dauerte, bis die Polizei vor Ort war. Das hat allerdings nicht die Polizei zu verantworten - die ist weisungsgebunden. Da gibt es wohl mehrere die, die Augen verschließen.
    Vielleicht müssen wir auch bald christliche Kirchen bewachen, Veranstaltungen für Frauen bewachen und was weiss ich noch.#
    Jedenfalls erkläre ich hiermit meine ausdrückliche Solidarität mit Herrn Dr. Schuster und der jüdischen Gemeinde. Das schulde ich meinem christlichen Glauben.
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  • M. D.
    Wo bleibt die Kritik von Schuster an Justiz und Staatsanwaltschaften? Die Polizei ist das kleinste Rädchen.

    Das Oberlandesgericht Bamberg wird bspw. seit Jahren von Clemens Lückemann (CSU) geleitet, der laut eigener Aussage sein Amtsverständnis so darstellte: „kleine, harte CSU-Kämpfer“ gegen „lasche Linke“ in Position zu bringen. (Mainpost vom 17.04.2009).

    http://www.mainpost.de/regional/bayern/Lueckemann-nimmt-Kurs-auf-Bamberg;art16683,5077052

    Bevor er "Präsident" wurde, war dieser Karrierist jahrelang Leiter der Staatsanwaltschaft und hat die Strafverfolgungspraxis geprägt. Da braucht man sich doch nicht zu fragen, weshalb zwar mit immensem Eifer gegen Studenten und sozial Ausgegrenzte oder Menschen wie Gustl Mollath vorgegangen wird, Rechtsextremismus aber munter gedeiht. Siehe LG Bamberg, wo man nicht mal Anlass für Untersuchungshaft sieht, trotz Anschlagsplänen von Rechten auf eine Asylbewerberunterkunft.
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  • A. B.
    Was soll dieser Kommentar mit Dr. Schuster und dem Angriff auf die Synagoge zu tun haben?
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  • M. D.
    Das Problem ist doch nicht die Polizei, Herr Schuster. In Bamberg lässt man selbst Rechtsextreme wieder auf freien Fuß, die einen Anschlag planen und schafft es über Jahre nicht, Anklage zu erheben:

    "Das Vereinsheim des Asta Bamberg soll Ziel eines Sprengstoff-Anschlags von Neonazis gewesen sein. Nun kritisiert der Verein das Landgericht scharf.

    ...."Nun sind alle beschuldigten Rechtsextremen wieder auf freiem Fuß. Über die Zulassung der Anklage wurde noch immer nicht entschieden, obwohl ausreichend Beweismaterial vorliegt und die Staatsanwaltschaft die Gruppe als ,ernst zu nehmen und gefährlich‘ einstuft", kritisiert der Verein in einer Stellungnahme.

    "Eine solch gewaltbereite Gruppe auf freiem Fuß zu setzen ist eine Bedrohung für die Gesellschaft und die Demokratie. ..."

    https://www.infranken.de/regional/bamberg/langes-warten-auf-neonazi-prozess-asta-bamberg-kritisiert-justiz-scharf;art212,3510783
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  • A. S.
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  • R. B.
    Ein Freund sagte gestern Abend zu mir: "Stell dir vor das wäre ein Islamist gewesen". Nun, nicht wenige werden gestern durchgeatmet haben und froh gewesen sein, dass es ein Rechter war. Wäre es ein Islamist gewesen, kein Mensch würde wagen zu sagen, wir haben ein Ausländerproblem. Wir haben tatsächlich ein Problem mit Rechten, aber nicht erst seit heute und gestern. Nur mit dem Erstarken rechter Parteien kommen die Extremisten aus ihren Löchern heraus. Ich bin mir sicher, dass 99,5 % der AfD-Wähler diese Tat auf das Schärste verurteilen, aber solange diese Partei Leute in ihren Reihen hat, die sich übelster Nazipropaganda bedienen, solange ist diese Partei nicht wählbar. Der Mörder von Halle ist ein Einzeltäter, aber die Angst ist berechtigt, wie viele von diesen Einzeltätern noch frei herum laufen. Dass Herr Schuster hier einen Rundumschlag veranstaltet und uns wie seit 70 Jahren sofort wieder in die Pflicht nimmt, nun, alles andere würde mich überraschen.
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  • J. H.
    Mag sein, dass die Mehrheit der AFD Wähler die Tat verurteilt, allerdings scheinen diese Wähler kein Problem damit zu haben, Nazis wieder an die Macht zu verhelfen. Nehmen wir mal wohlwollend an, dass die AFD Wähler nicht so dumm sind, das nicht zu erkennen, so schätze ich mal, dass der tatsächliche Prozentsatz dramatisch unter den von ihnen geschätzten 99,5% liegt.
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    Bei einem Verfassungsschutz, der jahrelang von einem Chef, der ständig an der äußerst rechten Kante segelte, verwundert mich nicht, dass die Behörden mal wieder überrascht waren.
    Kein Wunder, dass die weit überwiegende Mehrheit kein Vertrauen mehr in den Verfassungsschutz hat. Der rechte Flügel der CSU/CDU der ja nach wie vor eine hohe Affinität zur AfD hat, muss sich fragen lassen, ob sie nicht den Nährboden für solche „Einzeltäter“ mit vorbereiten.
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  • U. L.
    Ihre Äußerungen sind üble Propaganda und einer konstruktiven Diskussion nicht zugänglich.
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    Ach ja? Wie war das mit der Herrschaft des Unrechts? Wie mit den Asyltouristen? U.v.m.? Gestern waren es die Asylanten, heute die jüdischen Mitbürger und wenn man die nicht erwischen kann, dann eben ein Bürger, der vor einem Dönerimbiss steht.
    Der Hass richtet sich gegen die, anders sind. Ein jeder Politiker, der diese Ressentiments bedient macht sich schuldig. Egal aus welcher Ecke er/sie kommt. Und ja, auch solche aus den sogenannten bürgerlichen Parteien, die mit der AfD paktieren. Gauland, die unsägliche Frau Steinbach u.v.a. waren nun mal jahrelang in der Union.
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