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München
Nach rund fünf Monaten Pause: Warum AfD-Politiker Halemba wieder im Landtag mitarbeitet
Nach Vorwürfen der Geldwäsche und Nötigung hatte der AfD-Mann Ende April seine Teilnahme an Landtagssitzungen eingestellt. Warum er im Parlament jetzt wieder mitmachen will.
Nimmt nach rund fünf Monaten selbstauferlegter Pause aufgrund strafrechtlicher Vorwürfe wieder an Plenarsitzungen des Landtags teil: der unterfränkische AfD-Landtagsabgeordnete Daniel Halemba.
Foto: Peter Kneffel, dpa | Nimmt nach rund fünf Monaten selbstauferlegter Pause aufgrund strafrechtlicher Vorwürfe wieder an Plenarsitzungen des Landtags teil: der unterfränkische AfD-Landtagsabgeordnete Daniel Halemba.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 30.09.2024 02:34 Uhr

Der unterfränkische AfD-Landtagsabgeordnete Daniel Halemba arbeitet wieder vollständig im Landtag mit: Auf Nachfrage dieser Redaktion bestätigt der 23-Jährige, dass er seit dem Ende der Sommerpause im Landtag "wieder vollständig meine Rechte und Pflichten als Abgeordneter und Fraktionsmitglied" ausübe. In der vergangenen Woche nahm er deshalb erstmals seit rund fünf Monaten wieder an einer Plenarsitzung im Landtag teil.

Auf seine Abgeordneten-Diät verzichtete Halemba offenbar nicht

Halemba hatte Ende April nach neuen strafrechtlichen Vorwürfen der Würzburger Staatsanwaltschaft erklärt, bis zum Ende des Verfahrens nicht mehr an Landtags- und Ausschusssitzungen teilzunehmen. Auf seine Abgeordneten-Diäten von mehr als 9000 Euro verzichtete Halemba jedoch offenbar nicht.

Neben Volksverhetzung wirft die Staatsanwaltschaft dem AfD-Politiker Geldwäsche sowie Nötigung und Sachbeschädigung vor. Im Mai wurde deshalb Anklage erhoben. Das Amtsgericht Würzburg hat aber bisher nicht über eine Zulassung oder einen möglichen Prozesstermin entschieden. Halemba bestreitet alle Vorwürfe.

Halemba: Rückkehr auf "Wunsch vieler Fraktionskollegen"

Der AfD-Politiker begründet seine Kehrtwende zur Mitarbeit im Landtag trotz des weiterlaufenden Verfahrens gegen ihn mit dem "Wunsch vieler Fraktionskollegen". Zudem sollten die damaligen Schritte "den öffentlichen Fokus wieder auf die politische Sacharbeit der Fraktion lenken und waren in dieser Hinsicht auch erfolgreich", findet er.

Mit seinem Rückzug Ende April hatte Halemba jedoch vor allem versucht, politisch seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, denn er stand in seiner Partei massiv unter Druck: Anfang Mai beantragte der Bundesvorstand der AfD sogar ein Parteiausschlussverfahren gegen den Jungpolitiker –wegen der Umstände der Kandidatenaufstellung vor der Landtagswahl 2023. Halemba soll sich damals unter anderem mit Meldebetrug die notwendige Mehrheit für seine Kandidatur im Stimmkreis Haßberge verschafft haben. Auch dieses Verfahren ist nicht abgeschlossen.

 
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  • Heribert Mennig
    @Herrn Henry Stern: " Auf seine Abgeordneten-Diäten von mehr als 9000 Euro verzichtete Halemba jedoch offenbar nicht." Was soll dieser Satz? Ich erwarte von Journalisten, dass sie solche Sachen recherchieren! Der Begriff "offenbar" bedeutet, dass Sie das nicht wissen! Fragen Sie beim Landtag nach ob das so ist. Wenn das wirklich so ist, dass ein Abgeordneter, der sein Amt ruhen lässt, trotzdem Anspruch auf die Zahlung der Diäten hat, halte ich das für einen Skandal!! Dann muss diese Möglichkeit schnellstmöglich abgestellt werden. Sollten Sie versucht haben zu recherchieren ob Herr H. tatsächlich die Diäten erhalten hat und die Recherche in`s Leere lief, geben Sie das im Artikel bitte auch an!
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  • Ulrich Schlosser
    Herr Kaiser, was Sie sagen ist doch Unfug. Verfahren benötigen halt Zeit, sicher wäre es besser, wenn diese schneller verlaufen würden. Viel fragwürdiger ist doch die Tatsache, dass ein (leider) gewählter Landtagsabgeordneter mal so eben 5 Monate „Urlaub“ auf Kosten der Steuerzahler nehmen kann. Das erzeugt ein ungünstiges Gefühl!
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  • Hans Kaiser
    Man sollte hier schleunigst zu einem Ergebnis kommen, im Moment entsteht der Eindruck man wolle einzig die Opposition drangsalieren und Herrn Halemba von der Eröffnungssitzung fernhalten aufgrund von Belanglosigkeiten. Ein sehr unguterEindruck.
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  • Heribert Mennig
    Aha! Die Staatsanwaltschaft wirft diesem Herrn Volksverhetzung, Geldwäsche, Nötigung, Sachbeschädigung und Meldebetrug vor!!! Das sind für Sie "Belanglosigkeiten"???
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