Die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen wollen einen Petra-Kelly-Platz am Hubland auf dem Gelände der ehemaligen Leighton Barracks. Das haben sie bei OB Christian Schuchardt beantragt. Der Hauptausschuss des Stadtrates musste sich jetzt damit auseinandersetzen.
Die Grünen sehen in der Mitbegründerin der Partei eine engagierte Weltbürgerin, Politikerin und Pazifistin, eine Symbolfigur für eine aktive Umwelt- und Friedenspolitik. Und sie habe eine besondere Beziehung zu Würzburg gehabt. Sie wäre vor wenigen Tagen 70 Jahre alt geworden.
1947 in Günzburg geboren
Petra Kelly wurde 1947 in Günzburg an der Donau als Petra Lehmann geboren. 1958 bekommt sie ihren späteren Namen von ihrem Stiefvater, dem US Offizier Edward Kelly. Als der nach Würzburg versetzt wird, besucht sie ihre Familie an Weihnachten 1967 in der Domstadt. Ihre Schwester Grace erkrankt an Krebs und stirbt 1970. Sie wird auf dem Würzburger Waldfriedhof beigesetzt.
Am 1. Oktober 1992 kommen Kelly und der Grünen-Politiker Gert Bastian im Bonner Reihenhaus der Politikerin durch Schüsse ums Leben. Am 26. Oktober wird Petra Kelly neben ihrer Schwester auf dem Waldfriedhof beerdigt. Für die Fraktion der Grünen wäre eine Platzbenennung gerade auf dem Gelände der ehemaligen Leighton Barracks, dem Wohnort ihrer Familie, naheliegend.
Dürrnagel: Schon vor Jahren Antrag gestellt
Einer, der schon vor einigen Jahren den gleichen Antrag stellte, eine Straße nach der Aktivistin zu benennen, ist CSU-Stadtrat Willi Dürrnagel. Er sagt: „Mein Antrag auf Benennung einer Straße nach Petra Kelly wurde bereits in die Liste der anstehenden Straßenbenennungen aufgenommen und liegt schon seit einigen Jahren zur Beschlussfassung bei der Stadtverwaltung Würzburg.“
Seine Vorstellung damals: die Straße zum zweiten Zugang zum Waldfriedhof nach Petra Kelly zu benennen, da sie dort ja beigesetzt wurde. Für ihn wäre es wirklich an der Zeit, das jetzt zu beschließen. Auch mit einer Platzbenennung nach Petra Kelly am Hubland könne er sich anfreunden.
Name steht auf Vormerkliste
Und genau das sind auch die Argumente der Stadtverwaltung. Der Name Petra Kelly sei bereits in eine Vormerkliste aufgenommen und werde bei Entscheidungen berücksichtigt. Das gelte wegen des örtlichen Bezugs besonders für die Straßen und Plätze des neuen Stadtteils Hubland.
Das genaue Datum des gemeinsamen Antrags von Dürrnagel und Benita Stolz (Grüne): 9. Februar 2003. Nach der Landesgartenschau, so wurde jetzt in der Sitzung des Hauptausschusses versichert, würde man die namenlosen Straßen und Plätze dann benennen und Kelly berücksichtigen.