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Würzburg
Nach Brand auf Schultoilette: Ist ein gefährlicher Internet-Trend in Würzburg angekommen?
Hat ein gefährlicher neuer Trend auf der Videoplattform TikTok zu dem Feuer in einer Würzburger Schultoilette geführt? Warum die Stadt sich in einer Mail an hiesige Schulen wandte.
Auf der Videoplattform TikTok bestreiten Jugendliche oft Challenges. Manche können gefährlich sein.
Foto: Fabian Sommer, dpa | Auf der Videoplattform TikTok bestreiten Jugendliche oft Challenges. Manche können gefährlich sein.
Julia Graber       -  Julia Graber ist im Landkreis Würzburg aufgewachsen. Sie studierte Politik und Geschichte in Würzburg und Jena. Seit 2022 arbeitet Julia Graber für die Mediengruppe Main-Post, zunächst als Praktikantin in der Stadtredaktion Würzburg, dann als Werkstudentin und schließlich als Vollzeitkraft im Bereich Custom Content, Sonderpublikationen. Julia Graber ist seit April 2024 Volontärin bei der Main-Post.
Julia Graber
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:42 Uhr

Nach dem Feuer in der Würzburger Mädchenschule Maria-Ward von vergangenem Donnerstag geht die Polizei nach aktuellen Ermittlungen von vorsätzlicher Brandstiftung aus. Ein möglicher  Zusammenhang zwischen einer neuen Challenge (Anmerk.d.Red.: Herausforderung)auf dem Social-Media-Videoportal TikTok und dem Brand in der Schultoilette werde derzeit noch geprüft, sagte Philipp Hümmer, Polizeioberkommissar und Pressesprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken auf Nachfrage der Redaktion. Bislang konnte noch keine tatverdächtige Person ermittelt werden, so Hümmer weiter.

Die Stadt Würzburg reagierte mit einer Informations-Mail "an hiesige Schulen" auf das Feuer in der Schule, um auf den Video-Trend aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren. In dem neuesten TikTok-Trend aus den USA geht es um die Zweckentfremdung von Toilettenpapier in Schulen. Es landet entweder nass an den Wänden der Schultoilette, rollenweise im Klosett oder wird angezündet. Die Aktion wird von Schülerinnen und Schülern gefilmt und als Video auf dem Portal TikTok veröffentlicht.

Beim neuen TikTok-Trend aus den USA werden die Schultoiletten fürs Video verwüstet (Symbolbild).
Foto: Patty Varasano | Beim neuen TikTok-Trend aus den USA werden die Schultoiletten fürs Video verwüstet (Symbolbild).

Zuvor waren bereits in anderen deutschen Städten, zum Beispiel in Hanau oder in Freigericht, ähnliche Fälle bekannt geworden. Ob die TikTok-Challenge auch in Würzburg bereits zum Trend geworden ist?

Seit circa vier Wochen bemerkt Dieter Schanzer, Schulleiter der David-Schuster-Realschule, eine Zunahme der Verschmutzungen in den Schultoiletten, "vor allem in einer der Jungstoiletten". Ob dies aber mit dem neuen TikTok-Trend zusammenhängt, könne er nicht beurteilen. Klopapierrollen seien nass gemacht und im Toilettenraum umhergeworfen worden. In Brand sei nichts geraten. "Das wäre auch eine Eskalationsstufe höher", sagt der Schulleiter.

"Ich stelle fest, dass vor allem in einer der Jungs-Toiletten die Verschmutzungen zunehmen."
Dieter Schanzer, Schulleiter an der David-Schuster-Realschule Würzburg

Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen fünf, sechs sowie acht und neun befinden sich auf dem Stockwerk dieser besagten Toilette. "Es ist nicht auszumachen, von welchem Jahrgang die Verschmutzungen ausgehen", so der Schulleiter. Und, fügt Schanzer hinzu: An seiner Realschule werde der Umgang mit den sozialen Medien als Bestand des Lehrplans im Rahmen des Fachs "Informationstechnologie" erlernt.

Schulleiter verfolgen den neuen Trend aufmerksam

"Wir haben den neuen Trend mitbekommen und verfolgen ihn auch aufmerksam. Inwieweit er die Runde bei den Schülerinnen und Schülern gemacht hat, weiß ich nicht", sagt der Schulleiter des Matthias-Grünewald-Gymnasiums, Martin Weinert, auf Nachfrage. Auch an seiner Schule seien die sozialen Medien Bestandteil des Schulunterrichts. So beschäftige sich beispielsweise die siebte Jahrgangsstufe mit deren Chancen und Herausforderungen.

Das erfolge innerhalb verschiedener Formate. Eines ist ein Webinar zum Thema Cybermobbing, angeboten von "Law4School". "Es soll der Prävention von Cybermobbing an Schulen dienen", so Weinert. Referentin sei eine Rechtsanwältin und Mutter, die während des Webinars Fragen aus der Praxis-Erfahrung beantwortet.

Weitere befragte Würzburger Schulen stellten hingegen keine außerordentlichen Zwischenfälle von verschmutzen Toiletten auf dem Schulgelände fest. Auch an der städtischen Berufsschule Klara Oppenheimer scheint es bisher keine Nachahmer des neuen TikTok-Trends zu geben: "Wir haben nur äußerst selten klassische Schülerstreiche. Unsere Schülerinnen und Schüler sind sehr gesittet", sagt Schulleiter Wilhelm Ott.

 
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Kommentare
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  • H. H.
    Vielleicht muss man einführen

    dass alle das benötigte Klopapier selber mitbringen müssen, dann ist 100 %-ig gleich Schluss mit dem Stuss. Denn merke: was nix kostet ist nix wert. Oder?
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  • U. S.
    Was läuft falsch? Oder sind die Kinder heutzutage wirklich so dumm?
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  • H. G.
    Ein weiteres Indiz dafür, wie krank unsere Jugend ist, welche sich auf diesen Plattformen mitteilen muss
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  • W. T.
    TikTok stiftet zu Straftaten an und gehört verboten.
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