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Würzburg
Mozartfest Würzburg: Wenn Buddha und Mozart das Publikum zu Spekulationen anstiften
Das Mozartfest kann auch "Minimal Music" und spannt den musikalischen Bogen von der Residenz nach Fernost. Musikalisch Reisefreudigen eröffnen sich so neue Klangwelten.
William Youn mit dem Münchner Kammerorchester auf der Kaisersaal-Bühne.
Foto: Dita Vollmond | William Youn mit dem Münchner Kammerorchester auf der Kaisersaal-Bühne.
Sonja Will
 |  aktualisiert: 23.06.2023 03:41 Uhr

Dass man sich beim Würzburger Mozartfest bei weitem nicht nur auf Mozart festlegt, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Und dann gibt es Abende, da scheint die Musik etwas vollständig Ungreifbares an sich zu haben. Das Konzertprogramm des Münchner Kammerorchesters am Donnerstagabend im Kaisersaal und Weißen Saal der Residenz verheißt Julius Eastmans "Buddha". Satt, gelassen kommt der Titel daher und veranlasst das Publikum, dass es selbst "speculire", um mit dem Motto des Mozartfests "speculire - studiere - überlege" im 102. Jahr seines Bestehens zu sprechen.

Pianissimo steht ein Basston im Raum, alleine auf der Bühne, zu der sich nach und nach metrisch schreitend andere Streichinstrumente hinbegeben. "Die machen es aber spannend", hört man es flüstern, und während sich der Klangteppich verdichtet, kehrt nach rund 20 Minuten und der ersten angedeuteten Melodie auch mehr Entspannung in den Raum ein, in dem neben der kaisersaaltypischen sommerlichen Abendhitze bis dahin auch die Anspannung zu stehen schien.

Ebenso fröhlich-leicht wie schwungvoll nimmt Solist William Youn seinen Platz ein

Den roten Teppich hatte man an diesem Abend auch anlässlich des Empfangs der Bayerischen Staatsregierung ausgerollt. So war es zum Bergfest von "Faszination Mozart" 2023 sicher auch ein "sehen und gesehen werden".

Das Münchner Kammerorchester und William Youn im Kaisersaal.
Foto: Dita Vollmond | Das Münchner Kammerorchester und William Youn im Kaisersaal.

Umso wohltuender das innig konzertierende Münchener Kammerorchester unter Leitung seiner Konzertmeisterin Yuki Kasai. Von "speculire" scheint man nun bei "studiere" angelangt zu sein. Die abstrakte, polarisierende Minimal Music tritt in den Hintergrund, während Solist William Youn ebenso fröhlich-leicht wie schwungvoll seinen Platz einnimmt. Man ist bei Mozart angekommen.

Ähnlich wie Mozart schon vor 250 Jahren mit seinem Konzert für Klavier und Orchester Nr.9 Es-Dur KV271 etwas gänzlich Gegensätzliches zur damaligen Hörgewohnheit verfasst hat, schaffen Youn und die Münchner es nun auch, den Bogen wieder zurückzuspannen und damit zum "überlege" anzustiften. Allerlei Überlegungen und auch das ein und andere "irgendwie war es entspannend, oder?" kann man aufschnappen.

 
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