Die Stadt Würzburg hat den Vertrag mit Mozartfest-Intendantin Evelyn Meining bis 31. Juli 2029 verlängert. "Evelyn Meining hat das Mozartfest seit Beginn ihrer Tätigkeit im Jahr 2013 in der deutschen Festivallandschaft neu positioniert und zielstrebig künstlerisch, inhaltlich, strukturell und personell weiterentwickelt", so eine Pressemitteilung der Stadt. Deshalb sei es der Wunsch gewesen, die Zusammenarbeit fortzusetzen.
"Evelyn Meining sitzt in keinem Elfenbeinturm, obwohl sie über umfangreiche Fachexpertise verfügt", so Oberbürgermeister Christian Schuchardt. "Sie schafft vielmehr den Spagat zwischen intellektuellem Diskurs und einfach zugänglichen Formaten wie beispielsweise den Konzerten mit dem Blauen Eumel, zwischen hohem künstlerischem Anspruch und barrierefreiem Zugang für alle Menschen, zwischen Residenz und Fußgängerzone."
Dank Evelyn Meining erreiche das Mozartfest Jung und Alt, Fachleute wie Musiklaien. "Die Stadt Würzburg hat es Evelyn Meining zu verdanken, dass das Musikfestival zu einem Leuchtturm von Stadt und Region mit internationaler Ausstrahlung wurde und dabei auch große Akzeptanz in der breiten Öffentlichkeit erfährt."
Evelyn Meining, Jahrgang 1966, war von 1999 bis 2013 Programmdirektorin und Prokuristin beim Rheingau Musik Festival, zusätzlich von 2008 bis 2012 verantwortlich für die Pro Arte Konzerte an der Alten Oper Frankfurt. Von 1994 bis 1999 war die studierte Sängerin und Kulturmanagerin Orchester- und Konzertmanagerin am Staatstheater Darmstadt. Evelyn Meining lehrt im Bereich Kulturmanagement an den Musikhochschulen Mannheim und Karlsruhe.
In diesem Jahr zusätzlich Wiedergutmachung, leider an der falschen Person des Hermann Zilcher, wahrscheinlich vielen jüngeren Würzburgern nur bekannt aus der Diskussion um die Umbenennung der, nach ihm benannten Straße.
Oberbürgermeister Schuchardt nun besitzt keinerlei Kompetenzen im Bereich von Musik und Kunst, die seine o.g. Aussagen stützen könnten. Wenn allen Ernstes der sog. Blaue Eumel angeführt wird, um diesem massiv subventionierte Hautevolee-Spektakel – für einen minimalen Prozentanteil der Stadtgesellschaft wohlgemerkt – die Absolution zu erteilen, dann stellt sich erneut die Frage nach dem Verständnis von Kultur in dieser Stadtverwaltung.