
Am Samstag, 25. Februar, um 12 Uhr knallen in der Unteren Hauptstraße in Bergtheim (Lkr. Würzburg) die Sektkorken. Dann eröffnen Mürvet Hippe (43) und Manuela Cäsar (44) ihre Boutique M-Style. Warum glauben die Freundinnen an ihren Geschäftserfolg in einem Dorf? Warum wollen sie anderen Frauen damit Mut machen? Darüber sprachen sie mit Irene Konrad in einem Interview.
Mürvet Hippe und Manuela Cäsar: Wir wollen unseren Traum verwirklichen. Unsere Kinder sind im jugendlichen Alter und die Familie wird immer an erster Stelle stehen. Aber wir sind auch gern zusammen, haben viel Spaß miteinander und große Lust, unsere Freude an der Mode und unser Wissen darüber anderen Frauen weiter zu geben. Als wir mitbekommen haben, dass dieses Ladengeschäft vermietet wird, haben wir zugeschlagen. Lange war hier eine Bäckerei, jetzt wollen wir eine kleine und feine Boutique eröffnen.
Nein, es wird gut funktionieren, und wir sind Kämpferinnen. Wir wissen, dass wir wenig Laufkundschaft haben werden. Aber wir haben viele Freundinnen und Bekannte, und wir können unsere Kundinnen individuell und ehrlich beraten. Wir wollen einen Gegensatz bieten zum Trubel und der Hektik in der Stadt. Es sollen keine weiten Wege für die Frauen im Umkreis sein, und vor der Tür parken können sie auch. Wir werden über Instagram, WhatsApp und Facebook auf uns aufmerksam machen und spätestens alle zwei Wochen umsortieren.

Manuela Cäsar: Nein, ich bin Arzthelferin und werde auch weiterhin in Teilzeit in meinem Beruf arbeiten. Die Wege sind nicht weit. Ich wohne in Rieden und arbeite in Hausen und demnächst zusätzlich in Bergtheim.
Mürvet Hippe: Wir sind von Würzburg aufs Land gezogen, als ich Anfang 30 war. Manu und ich haben uns über unsere damaligen Grundschulkinder kennen gelernt und auf Anhieb gut verstanden. Nun wohnen wir in Opferbaum. Ich habe früher in einem Büro gearbeitet, aber seit einigen Jahren bin ich selbstständige Verkaufsdirektorin der Kosmetikmarke Mary Kay. Das mache ich mit Leidenschaft. Ich war schon immer mutig und habe aufgrund meiner südländischen Wurzeln viel Temperament.
Wir beziehen unsere Mode aus Italien und Frankreich und arbeiten zusätzlich mit Labels zusammen. Zunächst konzentrieren wir uns auf die Marken Hailys und Zabaione. Die sind in unserem Raum kaum verbreitet. Das sehen wir als Vorteil. Es sind bezahlbare Marken mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Frauen wollen beim Einkaufen beraten werden und die Meinung einer anderen Frau hören. Darin möchten wir sie unterstützen. Bei uns gibt es die Kleidung für den Alltag und für elegante Anlässe in den Größen 34 bis 44. Dazu Schmuck und allerlei Accessoires.
Unsere Kinder sind richtig stolz und unsere Männer unterstützen uns. Im Bekanntenkreis freuen sich alle auf den Laden. Bei der Einrichtung haben uns wirklich sehr viele Menschen geholfen. Der Name M-Style bezieht sich übrigens auf unsere Vornamen Manuela und Mürvet.
Für uns war es gar nicht schlimm. Die Maklerin, der Vermieter und der Vormieter sind uns sehr entgegen gekommen. Unseren Business-Plan haben wir von der IHK prüfen lassen und er wurde als "ganz toll" beurteilt. Wir haben nichts zu verlieren und gehen kein Risiko ein. Außerdem sind wir gern zusammen und freuen uns darauf, wer alles zu uns kommt. Vielleicht sind wir mit unserem Mut sogar ein Beispiel dafür, dass jeder Mensch das Recht darauf hat, sich zu verwirklichen.
M-Style startet mit diesen Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag und Samstag jeweils von 10 bis 13 und von 15 bis 18 Uhr sowie am Donnerstag von 15 bis 20 Uhr.
Da würde ich schon eher Liebhaberei nennen...
Vielen Dank...