In über 43 Prozent der unterfränkischen Gemeinden gibt es bei der Mobilfunkversorgung "weiße Flecken", in denen bisher noch keine Erreichbarkeit mit dem Handy über einen der Telekommunikationsanbieter besteht. Das ergibt sich aus der Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage des Würzburger SPD-Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib. Von 305 unterfränkischen Gemeinden haben 133 Gemeinden mindestens einen Ortsteil, in dem es keinen verlässlichen Handyempfang gibt.
Wie sieht die Lage im Landkreis Würzburg aus
Die Stadt Würzburg ist laut Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie frei von größeren Funklöchern. Im Landkreis ist die Situation jedoch eine andere. Dort seien gleich mehrere Gemeinden von Funklöchern im Mobilfunknetz betroffen, so die Ergebnisse der Anfrage. Am größten sind die Löcher in Ochsenfurt, Thüngersheim, Leinach, Bütthard und Altertheim.
In Ochsenfurt gibt es Funklöcher in Zeubelried und Darstadt und eine nur teilweise Mobilfunkabdeckung in Hopferstadt, teilt Manuel Wagner vom Ochsenfurter Stadtbauamt mit. "Seitens der Karten der Bundesnetzagentur wird jedoch nur ein Funkloch in Darstadt anerkannt", sagt Wagner. Seit Feststellung der Problematik durch Bürger und die Stadtverwaltung wird diese derzeit mit dem Büro Dr. Först Consult, einem Unternehmen für die Entwicklung von Breitband, Verkehr und Regionalmanagement, aufgearbeitet.
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Michael Röhm, Bürgermeister in Thüngersheim, sind keine größeren Lücken im Mobilfunknetz bekannt: "Wir haben zwei Antennenstandorte im Ortsgebiet, die dieses gut versorgen." Allerdings schließt er nicht aus, dass es eventuell im Außenbereich am Scharlachsgrund Empfangsprobleme geben könnte. "Konkrete Rückmeldungen oder Beschwerden gab es aber bisher auch von dort nicht", sagt Röhm.
Probleme stünden oft im Zusammenhang mit Netzanbietern
"Der Empfang beim Mobilfunk in Leinach hängt stark vom Netzbetreiber ab", erklärt Bürgermeister Arno Mager. Das Telekom-Netz decke Leinach flächendeckend ab, dort gebe es überhaupt keine Probleme. Auch der Anbieter Vodafone stelle ein relativ gutes Netz, dort sei lediglich die Sprachqualität stellenweise etwas schlechter, so Mager. Anders sehe das beim Netzbetreiber O2 aus. "Dort sind wir ganz schlecht versorgt, die stellen einfach zu wenig Sendemasten", sagt der Bürgermeister. Für die Installation der Sendemasten seien jedoch die Netzbetreiber verantwortlich.
In Bütthard gibt es nur einen einzigen Anbieter, der ein nahezu flächendeckendes Mobilfunknetz zur Verfügung stellt, bedauert Karin Herrmann vom Hauptamt der Verwaltungsgemeinschaft Giebelstadt. Daher nutze ein Großteil der Büttharder diesen Anbieter. Bei anderen Anbietern sei die Ausleuchtung des Funknetzes nicht optimal. "Selbstverständlich würde der Markt Bütthard es begrüßen, wenn alle Anbieter ein flächendeckendes Mobilfunknetz zur Verfügung stellen würden", sagt Herrmann.
Die Gemeinde Altertheim grenzt an Baden-Württemberg. Dies ist für Bürgermeister Bernd Korbmann ein möglicher Grund für Funklöcher. "In diesem Übergangsgebiet herrscht zum Teil eine schlechte Mobilfunkabdeckung", so Korbmann. Ober- und Unteraltertheim seien vom Mobilfunknetz gut ausgeleuchtet. Was nicht funktioniert habe, war der Feuerwehr-Digitalfunk. "Woher dieses Problem kommt, weiß ich noch nicht genau", so der Bürgermeister. Probleme mit den verschiedenen Anbietern seien ihm jedoch nicht aufgefallen.
Benachteiligung für den ländlichen Raum
"Dass wir nach wie vor weit von einer flächendeckenden Erreichbarkeit sind, war mir klar. Dass wir aber in mehr als vier von zehn Gemeinden deutliche Lücken haben, zeigt, dass seit dem bayerischen Mobilfunkprogramm vom September 2018 zu wenig passiert ist", kritisiert Halbleib. Für die betroffenen Gemeinden sei das ein Standort-Nachteil und eine Benachteiligung des ländlichen Raums.
Mobiles telefonieren ist nicht nur Annehmlichkeit sondern kann durchaus Leben retten wenn ein Notfall eintritt. Nicht wenige Orte sind ausschliesslich auf DSL angewiesen - bei Ausfall kann keinerlei Hilfe gerufen werden.
Sie haben es treffend erkannt! Wenn ein Mobilfunkbetreiber in den Startlöchern steht und einen so genannten Handymasten aufstellen will, schon wird - vornehmlich von Elektrosmoghysterikern - eine Bürgerinitiative gegen den Bau gerichtet. Und wenn man mit Heulen und Zähneknirschen bereit ist, den Bau zu aktzeptieren dann bitte weit weit weg in den Wald! Was die "Experten" dann übersehen: das eigene Handy regelt dann die Leistung hoch, um damit eine brauchbare Verbindung zustande zu bringen.
Was die "Experten" weiter übersehen: die Exposition mit der "Strahlung" (dieser Begriff betrifft zutreffenderweise nur Aussendungen mit ionisierender Wirkung wie beispielsweise Röntgenstrahlung) nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab. Schon in wenigen Metern Abstand zu dem Masten ist nicht mehr viel übrig.
Wer gegen Mobilfunkmasten ist, sollte um eigenen Umfeld "aufräumen": 100%ig (!) weg mit WLAN, dem Mikrowellenherd, dem Handy... Alles andere ist Heuchelei.