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GIEBELSTADT
Mitarbeiter von Bavaria Yachtbau wurden überrascht
Fränkischer Bootsbauer Bavaria Yachts beantragt Insolvenz       -  Archivfoto: Yachtbau in Giebelstadt
Foto: David-Wolfgang Ebener (dpa) | Archivfoto: Yachtbau in Giebelstadt
Catharina Hettiger
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:42 Uhr

Der Bootsbauer Bavaria Yachtbau GmbH aus Giebelstadt (Lkr. Würzburg) befindet sich in Zahlungsschwierigkeiten und hat am vergangenen Freitag vor dem Amtsgericht Würzburg einen Insolvenzantrag gestellt. Diesem Antrag hat das Amtsgericht nun am Montag zugestimmt und ein vorläufiges Insolvenzverfahren angeordnet.

Am Unternehmensstandort in Giebelstadt arbeiten nach Angaben der Firma zufolge 600 Mitarbeiter, außerdem laut Walther Mann von der IG Metall in Würzburg 175 Leiharbeiter. In der Belegschaft sei die Stimmung „durchwachsen“, sagt Christian Hartmann, Betriebsratsvorsitzender bei Bavaria. Die Nachricht von der Insolvenz, die in einer Betriebsversammlung am Freitag verkündet wurde, sei für einen großen Teil der Beschäftigten sehr überraschend gekommen. „Die Reaktionen reichen von enttäuscht bis sauer.“

Eine Insolvenz bedeutet nicht zwangsweise, dass das Unternehmen vor dem Aus steht. Der Betrieb in Giebelstadt laufe weiter, so Hartmann: „Das Wichtigste ist nun, einen Investor zu finden und die bestehenden Aufträge abzuarbeiten.“ Im Hinblick auf letzteres betont Walther Mann von der IG Metall: „Entscheidend ist, dass die Belegschaft mitzieht – und so weiterarbeitet, als ob nichts geschehen wäre.“

Die Löhne der Beschäftigten für die Monate April, Mai und Juni seien sicher, so Mann weiter. Bei Bavaria handele es sich um eine Planinsolvenz in Eigenregie, bei der die Geschäftsführung strategisch im Amt bleibt und das operative Geschäft weiterführt; ein Insolvenzverwalter regelt die Finanzen.

Fränkischer Bootsbauer Bavaria Yachts beantragt Insolvenz       -  Archivfoto: Mit einem Kran wird am in der Fabrikation der Bavaria Yachtbau eine fertige Yacht der Serie «Sport Line» ins Auslieferungslager verbracht.
Foto: David-Wolfgang Ebener (dpa) | Archivfoto: Mit einem Kran wird am in der Fabrikation der Bavaria Yachtbau eine fertige Yacht der Serie «Sport Line» ins Auslieferungslager verbracht.

Bavaria gehört zu den größten Werften in Deutschland und gilt als einer der Marktführer beim Yachtbau in Europa. Die Die Tochtergesellschaft im französischen Rochefort, Bavaria Catamarans, arbeitet Angaben der Deutschen Presseagentur (dpa) normal weiter und hat keinen Insolvenzantrag gestellt.

Die Werft in Giebelstadt stellt seit 40 Jahren Boote her. In Spitzenzeiten hatten Bavaria zufolge jährlich mehr als 3000 Segel- und Motorboote die Werft verlassen. Zum Angebot gehören dem Unternehmen zufolge Segelyachten, Motoryachten und Katamarane. Als Flaggschiff des Unternehmens gilt eine fast 20 Meter lange Segelyacht, die erst im Januar der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Mit Material der dpa

 
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  • W. R.
    Das ist doch, glaube ich, nicht das erste mal. Die wissen doch schon wie es geht. Die Geschäftsführung steckt die Gewinne ein, eineige Mittarbeiter müssen gehen, dann gibts noch Geld vom Staat und alles läuft im gleichen Sumpf weiter.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Na da wird ja die CSU geführte Landesregierung bestimmt einen Millionenbetrag an Steuermitteln einschießen. Weniger um die Arbeitsplätze zu retten, sondern um Stimmen bei der Landtagswahl zu retten.
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  • C. H.
    Traurig. Wohl wieder ein Beispiel wie man aus einem blühenden Unternehmen systematisch eine Ruine bastelt.
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