
Der Jüngste ist gerade einmal 14 Jahre alt, der älteste 17. Und dennoch standen sie schon längere Zeit im Visier der Polizei. Am Donnerstagmorgen hat die Kriminalpolizei Würzburg jetzt zusammen mit Unterstützungskräften eine großangelegte Festnahme- und Durchsuchungsaktion durchgeführt, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung des Polizeipräsidiums Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Würzburg vom Nachmittag.
Die Aktion richtete sich gegen insgesamt acht Tatverdächtige, denen die Polizei unter anderem schwere Raub- und Körperverletzungsdelikte vorwirft. Zwei Jugendliche, einen 15-Jährigen und einen 16-Jährigen, schickte der Richter nun sogar in Untersuchungshaft. Die Kriminalpolizei ermittelt in der Sache in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft und wurde bei dem Einsatz durch die Bereitschaftspolizei, die Zentralen Einsatzdienste Würzburg und die Polizeiinspektion Kitzingen unterstützt, so die Mitteilung.
Ermittlungen gegen jugendliche Tatverdächtige
Seit mehreren Wochen ermittelte die Kripo im Austausch mit der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt, der Polizeiinspektion Kitzingen und der Staatsanwaltschaft Würzburg gegen eine Gruppe von Jugendlichen, denen mehrfach schwere Raub- und Körperverletzungsdelikte vorgeworfen werden, heißt es weiter. Bei den Taten sollen die mutmaßlichen Täter, die in unterschiedlicher Zusammensetzung agierten, Kleidungsstücke und Bargeld erbeutet haben.
So sollen sie unter anderem in Würzburg und Kitzingen in mehreren Fällen ihre Opfer geschlagen, mit Messern und einem Hammer bedroht, verletzt und beraubt haben. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei begegneten die Tatverdächtigen ihren Opfern mit einem hohen Maß an krimineller Energie und nahmen auch Verletzungen ihrer Opfer in Kauf, so die Presseerklärung.
Ermittlungen führten zur Identifikation von mehreren Personen
Intensive Ermittlungen, bei denen unter anderem zahlreiche Zeugen vernommen, Videoaufzeichnungen gesichtet und an den Tatorten gesicherte Spuren ausgewertet wurden, führten inzwischen zur Identifizierung von acht in unterschiedlichen Konstellationen an den Taten beteiligten jugendlichen Tatverdächtigen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren, so die Presseerklärung.
Schnelles und konsequentes Handeln - Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse
Im Zuge der Ermittlungen der Kripo wurden am Mittwoch durch die Staatsanwaltschaft zwei Haftbefehle und acht Durchsuchungsbeschlüsse beim Ermittlungsrichter erwirkt, die bereits einen Tag später vollzogen wurden. So öffneten gegen 6 Uhr Polizeibeamte in einer gemeinsamen Aktion zeitgleich teils gewaltsam die Wohnungstüren der ermittelten Aufenthaltsorte von insgesamt acht Tatverdächtigen. Sie durchsuchten im Beisein der Familienangehörigen die durch die Jugendlichen genutzten Räumlichkeiten.
Unmittelbar begleitet wurden die Durchsuchungsmaßnahmen vor Ort durch eine Staatsanwältin der Staatsanwaltschaft Würzburg. Im Rahmen der Durchsuchungen konnten laut Polizei mehrere für die Strafverfahren relevante Gegenstände wie Diebesgut, Messer, Datenträger und Tatkleidung sichergestellt werden. Auch wurden die beiden Haftbefehle gegen einen 15 und einen 16 Jahre alten Jugendlichen aus Kitzingen vollstreckt.
Zwei Tatverdächtige in Untersuchungshaft
Der Ermittlungsrichter hielt die Haftbefehle gegen die beiden Jugendlichen im Rahmen einer Vorführung am Donnerstagnachmittag aufrecht. Die beiden wurden in der Folge in Justizvollzugsanstalten gebracht, so die Presseerklärung. Weitere Beschuldigte wurden von der Polizei erkennungsdienstlichen Maßnahmen unterzogen und DNA-Entnahmen durchgeführt. Diese wurden nach Durchführung der Maßnahmen entlassen und werden sich nun in Strafverfahren verantworten müssen, heißt es weiter.
Die Kriminalpolizei Würzburg führt nun die Ermittlungen in enger Abstimmung mit den Ermittlern der Polizeiinspektionen Würzburg Stadt und Kitzingen sowie der Staatsanwaltschaft Würzburg weiter, um anhand der sichergestellten Gegenstände und im Zuge der Spurenauswertung weitere, den Tatverdächtigen und deren Umfeld zuzuordnenden Straftaten aufzuklären, schließt der Bericht.
jetzt ist dafür leider der Staat zuständig...