Wer die Anklage gelesen oder gehört hat, kriegt die furchtbaren Bilder nicht mehr aus dem Kopf: In 66 Fällen ist ein 38-jähriger Logopäde wegen schwerem sexuellen Missbrauch von behinderten Kindern angeklagt. Die Taten sind so abscheulich, dass sie viele Beteiligten an Grenzen führen: Die Eltern etwa, die Wutanfälle bekommen und Mordgedanken. Eine Staatsanwältin, die Fall für Fall in der Anklage vorlesen muss, allein 20 Seiten möglichst sachlicher Beschreibung jener grausamer Handlungsweisen an sieben Buben. Drei Berufsrichter und zwei Schöffen, die kühlen Kopf bewahren sollen. Einen Polizisten, bei dem die Ermittlungen zusammenliefen und den die Sichtung von vielen Tausenden Dateien von Kinderpornos so belasteten, dass er nicht in der Lage ist, in den Zeugenstand zu treten.
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