
Im Jahr 2016 überließ der Würzburger Unternehmer Herbert Wellhöfer seine wertvolle Sammlung antiker Münzen der Antikensammlung des Martin-von-Wagner-Museums. Die rund 400 antiken griechischen Münzen stammen aus dem fünften und sechsten Jahrhundert vor Christus. Experten schätzen den Wert der Kollektion auf etwa drei Millionen Euro. Wellhöfer knüpfte sein großzügiges Geschenk an die Bedingung, dass die Sammlung möglichst bald für Öffentlichkeit und Forschung zugänglich gemacht wird. Jetzt ist es bald so weit: Am Samstag, 25. Mai, wird das neu eingerichtete Münzkabinettt des Wagner-Museums mit einem Festakt im Toscana-Saal der Residenz offiziell eröffnet.

Sammlung wurde wissenschaftlich begutachtet
Über zwei Jahre lang habe die Datenerhebung und wissenschaftliche Aufarbeitung der Münzen in Anspruch genommen, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Museum. Zugute kam diesem Unterfangen die Beteiligung an dem zeitgleich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt NUMiD, der Digitalisierung der universitären Münzsammlungen in Deutschland. Bereits jetzt ist es möglich, die Münzen des Museums in der Online-Datenbank "Nomisma" vollständig abzurufen (http://www.nomisma.museum.uni-würzburg.de/). Allerdings wäre das ohne die temporäre Einstellung eines Numismatikers sowie einer Reihe von Hilfskräften nicht möglich gewesen. Die Kosten trug Wellhöfer.
Münzsammler spricht beim Eröffnungsfestakt
Beim Eröffnungsfestakt wirdHerbert Wellhöfer über seine Mission sprechen, sich für die ästhetischen Reize der Münzbilder zu begeistern und ihre Anerkennung als veritable Kunstwerke zu mehren. Danach wird der Kurator der Ausstellung, Marc Philipp Wahl, in die Geschichte der Würzburger Münzbestände einzuführen und das Konzept des Kabinetts und seiner Gestaltung zu erläutern.

Betrachter soll sich selbst ein Bild machen
Wie es in der Mitteilung des Museums weiter heißt, sollen die Münzen für den Betrachter nicht nur durch Lupen besser sichtbar gemacht werden, sondern auch mit Hilfe digitaler Medien, die inzwischen trotz vielfacher Vergrößerung geschliffen scharfe Bilder hervorbringen. Auf die übliche Textflut zur Erklärung der einzelnen Münzen soll verzichtet werden, damit die Besucher die Möglichkeit bekommen, sich mit wenigen Hintergrundinformationen selbst einen Zugang zur Bilderwelt der antiken Geldstücke zu erschließen.