Am Freitag kam von der Unternehmensführung der Kneipp GmbH die Nachricht, dass der Standort Heidingsfeld definitiv aufgegeben werden soll. Doch es ist nicht etwa eine wirtschaftliche Schieflage, die das Unternehmen zu diesem Schritt veranlasst hat. Ganz im Gegenteil: "Dem Unternehmen geht es gut, wir haben viel vor", sagt Geschäftsführer Alexander Schmidt im Gespräch mit dieser Redaktion. Kneipp gehe mit dieser Information vielmehr frühzeitig an die Öffentlichkeit, damit sich die Mitarbeiter darauf einstellen können. Erst Ende 2023 soll der Standort Heidingsfeld komplett geschlossen werden.
Diese Entwicklung hin zu einer Konzentration auf den Standort im Ochsenfurter Gewerbegebiet Hohestadt zeichnet sich bereits seit vielen Jahren ab. Auch die Mitarbeiter seien nicht sonderlich überrascht gewesen, als die Unternehmensleitung die Belegschaft vor kurzem über die Entscheidung informiert habe, ergänzt Frank Titus, ebenfalls Geschäftsführer der Kneipp GmbH. Jubelstürme seien zwar keine ausgebrochen, so Schmidt, aber jede Veränderung müsse bei den Betroffenen erst einmal sacken. Man habe jedenfalls bei diesem Schritt mit dem Betriebsrat an einem Strang gezogen.
Arbeitsplätze in Ochsenfurt für Heidingsfelder Mitarbeiter
Derzeit arbeiten in Heidingsfeld rund 50 Mitarbeiter, 35 davon im Bereich Logistik und Lager, die restlichen 15 sind in der Produktion beschäftigt. Für zehn bis 15 Mitarbeiter mit befristeten Verträgen werde die Weiterbeschäftigung in Einzelgesprächen noch geklärt, teilt das Unternehmen mit. Allen Beschäftigten mit unbefristeten Verträgen hingegen könne in Ochsenfurt ein gleichwertiger Arbeitsplatz angeboten werden, betriebsbedingte Kündigungen sollen vermieden werden.
Schon seit längerem beschäftige sich die Kneipp GmbH mit der Frage, wie sich das Unternehmen in allen Bereichen stärker aufstellen könne, sagt Schmidt. Unter anderem habe man sich den in Heidingsfeld angesiedelten Bereich Konfektionierung und Lager genau angesehen und sei nach intensiven Diskussionen zu dem Schluss gekommen, dass eigene Investitionen in diesen Sektor nicht sinnvoll wären.
"In der Logistik hat sich sehr viel verändert, die Materie ist komplexer geworden", sagt der Geschäftsführer und erklärt das am Beispiel der sehr unterschiedlichen Anforderungen bei der Lieferung: "Sowohl ganze Lkw-Ladungen für Großkunden als auch Kleinlieferungen an Apotheken auf den Weg zu bringen, erfordert einen hohen Aufwand." Deshalb wird Kneipp für die komplette logistische Abwicklung von Lagerhaltung und Kundenbelieferung ab 2022 einen externen Dienstleister beauftragen.
Hohe Investitionen in Ochsenfurt
Die Verlagerung bedeutet andererseits eine Stärkung des Standortes Ochsenfurt. Dort möchte das Unternehmen in den kommenden Jahren Produktion und Infrastruktur erweitern. "Wir müssen stark erweitern und bauen entsprechend aus", sagt Frank Titus und spricht von einem deutlichen Millionenbetrag, der investiert werde. Neben Räumlichkeiten für die Produktion sollen auch neue Büroarbeitsplätze geschaffen werden. Der Platz dafür ist in Ochsenfurt vorhanden.
Dass sein Unternehmen einigermaßen unbeschadet durch die Coronakrise kommen werde, davon geht Alexander Schmidt nach derzeitigem Kenntnisstand aus. "Es ist noch zu früh, um Corona zu bewerten", sagt er. Vermutlich werde Kneipp aber seinen Plan für das Jahr 2020 bestätigen können. "Das ist ein starkes Zeichen." Er führt das unter anderem darauf zurück, dass Kneipp Produkte anbietet, die von gesundheitsbewussten Menschen gekauft werden. Und wer zu Hause sei, gönne sich vielleicht auch eher etwas für sein Wohlbefinden.
Peter Juks, Bürgermeister in Ochsenfurt, begrüßt die Entscheidung des Unternehmens, den Standort im Gewerbegebiet Hohestadt auszubauen. Die Stadt stehe in gutem Kontakt mit der Unternehmensleitung, demnächst solle ein Gespräch über die Erweiterungsmöglichkeiten stattfinden. Dafür gebe es am Standort mehrere Möglichkeiten, weiß Juks zu berichten.
Wie wärs denn mit dem Fahrrad? Nachdem Sie ja offensichtlich gegen Autos sind, erinnern Sie sich wem wir unseren Wohlstand mit zu verdanken haben? Hätten Sie denn Vorschläge wie das ohne die beiden Zweige, der zweitstärkste Bereich der unser Land stützt ist der Kulturbereich, der aber wegen Corona momentan brach liegt, zukünftig finanziert werden soll und wer das dann finanziert? Wieder mal typisch fordern kann jeder irgendwas aber zielführende Lösungen bringen, daran scheiterts dann!