
Die Kriminalität in Würzburg war 2019 weiter rückläufig – mit wenigen Ausnahmen: Unter anderem hat die Zahl der Fahrraddiebstähle im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zugenommen. 478 gestohlene Räder und Pedelecs wurden im vergangenen Jahr bei der Polizeiinspektion (PI) Würzburg-Stadt angezeigt, in den Jahren davor lag die Zahl immer im Bereich 300 bis 350. Eine neu gegründete "Arbeitsgruppe Fahrrad" der PI hat Fahrraddieben den Kampf angesagt.
Das Phänomen hat sich auch in diesem Jahr fortgesetzt: Seit Beginn der Corona-Pandemie sind Eigentumsdelikte insgesamt stark zurückgegangen, die Zahl der Fahrraddiebstähle "ist aber gleich geblieben oder sogar leicht angestiegen", sagt Matthias Weber, der Leiter der PI Würzburg-Stadt. Drei junge Beamte seiner Dienststelle bilden daher seit einigen Monaten die neu gegründete Arbeitsgruppe, die die Ermittlungserfolge verbessern will und dabei auch auf Aufklärung und Prävention setzt.
Steigende Diebstahlszahlen bei teuren Fahrrädern
Die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema wurde bereits im vergangenen Jahr verstärkt, was auch seinen Teil zur deutlich gestiegenen Zahl der Anzeigen beigetragen haben dürfte. Dabei handelt es sich nicht nur um Diebstähle von ungesicherten Rädern, die nachts von Passanten zur Heimfahrt genutzt und dann irgendwo stehen gelassen werden: "Es werden viele Diebstähle angezeigt, bei denen Schlösser geknackt werden. Auch bei den hochwertigen und teuren Rädern steigen die Zahlen", berichtet Erster Polizeihauptkommissar Günther May, Leiter der Ermittlungsgruppe.
Dabei sind es häufig die Anzeigeerstatter selbst, die den Ermittlern die Arbeit schwer machen: "Es kommen auch Leute zu uns, die nicht einmal die Marke ihres Fahrrads kennen", so May. Das macht es in den meisten Fällen schwierig, gefundene Räder zuzuordnen und den Eigentümern zurückzugeben.
"Wir bekommen häufig zu wenige Daten über die gestohlenen Räder. Viele Geschädigte können nicht zwischen einer Scheiben- und einer Felgenbremse unterscheiden," bestätigt Polizeiobermeister Hannes Rodler, einer der drei Beamten der Arbeitsgruppe. Um den Anzeigeerstattern die Beschreibung ihrer gestohlenen Fahrräder zu erleichtern, wurde inzwischen ein Katalog mit Beschreibungen und Fotos bis hin zu einzelnen Fahrrad-Bauteilen erstellt.
Außerdem setzt die PI verstärkt auf Aufklärung und will in den kommenden Tagen und Wochen Radfahrende darüber informieren, wie sie im Fall eines Diebstahls die Ermittlungen unterstützen können. Zu den Details, die für die Identifizierung gestohlener Räder wichtig sind, gehört neben Marke, Typ und Farbe vor allem die Rahmennummer. Noch besser ist eine individuelle Kennzeichnung, zum Beispiel durch eine Codierung des Fahrrads, wie sie zum Beispiel vom ADFC oder im Internet auf der Webseite "fahrradcodierung.com" empfohlen und angeboten wird.
Mit einer Smartphone-App lassen sich Fahrraddaten erfassen
Bei teuren Rädern oder E-Bikes lohnt sich auch die Anschaffung eines GPS-Trackers, der auf dem Smartphone des Eigentümers Alarm schlägt, sobald sein Rad bewegt wird. In Zusammenarbeit mit der Polizei ist die Smartphone-App "Fahrradpass" entstanden, in der Radfahrende Beschreibungen und Steckbriefe ihrer Räder anlegen können und dann im Fall eines Diebstahls sofort zur Hand haben. Alle Empfehlungen in Sachen Fahrraddiebstahl hat die Polizei im Flyer "Räder richtig sichern" zusammengefasst.
Die PI Würzburg-Stadt will in den kommenden Wochen an verschiedenen Orten wie Hauptbahnhof und Talavera gezielt nach gestohlenen Fahrrädern suchen und diese Aktionen dazu nutzen, Radfahrende zu informieren. "Wir gehen an die Plätze, an denen viele Räder abgestellt sind", erläutert Polizeihauptkommissar Steffen Hein: "Damit soll auch das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung verbessert werden."
Weil in WÜ den vielen Worten leider selten Taten folgen - wenigstens, wenn es ums Thema Fahrrad geht.
Tiefgaragenplätze nur für PKWs, da muß es der innenstadtbewohner schon verschmerzen, wenn er zwangsläufig sein teures Pedelec nachts auf der Strasse stehen lassen muß, da der Hof des Wohnhauses lukrativ "nachverdichtet" wurde und noch nicht mal mehr für ordentliche Mülltonnen Platz vorhanden ist.
Die Spaßgesellschaft kümmert sich dann schon ums bike - Vandalismus heißt der Fachbegriff hierfür. Ein Beispiel seit Wochen an der Haltestelle Bismarckstrasse zu beobachten, jede Woche ist das arme Radl ein Stück mehr kaputt.
Man kann doch nicht den Umstieg vom Auto aufs Rad propagieren und noch nicht einmal für sichere Abstellplätze des vielleicht doch recht teuren Zweirads sorgen! Im Übrigen muß dann aber auch ein Parkplatz für das stehengelassene Auto vorhanden sein, es sei denn, die Stadt will dreimal kassieren: Stellplatzablöse, Anwohnerausweis UND Strafmandat...