„Barrierefreiheit ist nicht nur für einige wenige wichtig“, betont Hans-Peter Martin im Gespräch mit der Redaktion. In Deutschland seien zehn Prozent der Bürger auf Barrierefreiheit angewiesen. Und laut Martin werden es eher mehr als weniger. Der VdK Würzburg hat sich das Thema schon seit längerem auf die Fahnen geschrieben.
Denn, so Martin: „Wir werden ja alle älter.“ Wer dann auf Stock oder Rollator angewiesen ist, für den werden ein paar Stufen oder ein hoher Bordstein zu Hindernissen. Auch Mütter mit Kinderwagen oder Patienten, die nach einem Unfall für einige Wochen auf Krücken angewiesen sind, profitieren davon. „Mehr Barrierefreiheit kommt allen zugute.“
Es gibt gute Beispiele in Heidingsfeld
Martin war viele Jahre Kreisgeschäftsführer des VdK Würzburg. Seit seiner Pensionierung 2016 engagiert er sich ehrenamtlich als Berater für Barrierefreiheit beim VdK. Er weiß: „Es gibt noch viel zu tun, und es geht nur schrittweise voran.“
So ist Heidingsfeld ein alter, gewachsener Stadtteil mit spezifischen Gegebenheiten: Enge Gassen, Kopfsteinpflaster, erhöhte Eingänge . . . Bei einer Ortsbegehung vor Kurzem mit Kreisgeschäftsführerin Christiane Straub und dem VdK-Ortsverband Heidingsfeld fanden sich aber auch einige Hinternisse, die schnell beseitigt weren könnten.
Martin nennt Stufen vor Geschäftseingängen als Beispiele. „Manche Geschäfte oder Arztpraxen sind sehr gut erreichbar, andere leider gar nicht.“ Optimal wäre hier der Einbau von Rampen, als schnelle Abhilfe wäre auch eine Klingel auf Gehsteigniveau denkbar. Wer Hilfe bei der Bewältigung der Stufen braucht, kann diese betätigen. Der VdK will auf die jeweiligen Inhaber zugehen.
Zu kleiner Behindertenparkplatz am Friedhof
Verbessen ließe sich im „Städtle“ auch die Situation am Friedhof. Hier gibt es zwar einen Behindertenparkplatz. „Doch er ist zu schmal, um benutzt zu werden“, erklärt Martin. Außerdem seien am Friedhof die öffentlichen Toiletten nicht barrierefrei. Zudem gebe es auf den Hauptwegen teilweise Absätze, die Rollstuhlfahrer behindern.
Martin: „Solche Punkte dürfen bei künftigen Planungen nicht vergessen werden.“ Dafür wollen unter anderem die bei der Ortsbegehung anwesenden Stadträte Kurt Schubert (CSU) und Udo Feldinger (SPD) sorgen.