Einen Willkommensgruß für Neubürger der Stadt Ochsenfurt gibt es schon seit einiger Zeit. Doch an die allerkleinsten Ochsenfurterinnen und Ochsenfurter hatte man bisher nicht gedacht. Das soll sich nun ändern. Seit wenigen Wochen können frisch gebackenen Eltern für sich und ihre Neugeborenen ein ganz besonderes Geschenk abholen.
"Die Idee hatten wir schon länger", sagt Franziska Ruppert vom Familienstützpunkt Ochsenfurt. Von ihr stammt der Vorschlag, auch die Kleinsten in der Stadt zu begrüßen. Neben einem Willkommensschreiben und einem Gutschein für eine Jahresmitgliedschaft bei der Stadtbibliothek gibt es für die jungen Familien eine Babyrassel.
Babyrassel wurde speziell für Ochsenfurt entwickelt
Dabei handelt es sich um ein ganz besonderes Spielzeug. Denn die außergewöhnliche Rassel besteht aus einem Holzring und einem kleinen handgehäkelten Ochsen. "Ein Ochse für Ochsenfurt, das war irgendwie naheliegend", sagt Ruppert. Allerdings sei es gar nicht so einfach gewesen, ein passendes Spielzeug zu finden. Schließlich sollte es sich um ein wertiges und für Babys geeignetes Geschenk handeln, erklärt die Diplom-Sozialpädagogin. "Es sollte mehr sein, als nur ein Werbegeschenk."
Auf der Suche nach etwas Passendem sei sie über die Instagramseite "Näkeli" von Michaela Heimbach aus Gössenheim im Landkreis Main-Spessart gestolpert, die schon seit 2016 verschiedenstes Häkelspielzeug speziell für Kinder herstellt. Die handgefertigten und zertifizierten Tiere von Heimbach hätten sie gleich überzeugt, sagt Ruppert. Einen Ochsen habe es im Sortiment allerdings nicht gegeben. Das Modell sei ein Unikat und speziell für Ochsenfurt entwickelt und nirgendwo zu kaufen. Finanziert wird das Geschenk für die etwa 100 Neugeborenen pro Jahr von der Stadt Ochsenfurt.
Viele Eltern kennen Angebote des Familienstützpunkts nicht
Bereits seit April haben alle Eltern von Neugeborenen den Brief erhalten, mit dem sie die Babyrassel beim Familienstützpunkt abholen können. Die Einrichtung des Landratsamtes Würzburg gibt es seit 2018 in Ochsenfurt. Träger ist der Sozialdienst katholischer Frauen. Junge Familien finden dort Unterstützung und Beratung, wobei der Familienstützpunkt für alle Menschen offen ist.
Das Willkommensgeschenk sei eine Wertschätzung durch die Stadt, sagt Franziska Ruppert. "Die Idee ist gleichzeitig, dass sie zum Babytreff kommen und dann auch von den Angeboten des Familienstützpunkts erfahren." Denn die kostenlosen Vorträge, Treffen und Kurse seien längst nicht allen Eltern bekannt. "Es gibt immer noch viele, die nicht wissen, welche Möglichkeiten sie haben", sagt die Sozialpädagogin. Der Babytreff etwa ist eine Veranstaltung, die gegenseitiges Kennenlernen und Austausch der Eltern ermöglichen soll und regelmäßig von einer Hebamme begleitet wird.
Bislang sei noch keine der Rasseln abholt worden, sagt Franziska Ruppert. Das läge allerdings vermutlich daran, dass Eltern in der Regel abwarten, bis ihr Neugeborenes einige Wochen alt ist, bis sie erste Treffen oder Veranstaltungen mit dem Kind besuchen.
Weitere Informationen zum Familienstützpunkt unter www.fsp.skf-wue.de
Susanne Kortmann