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Würzburg
Mega-Projekt Siligmüllerbrücke: Gigantische Stahlträger in Würzburg montiert
Am Wochenende wurde mit riesigen Stahlträgern das Grundgerüst für den Neubau der Siligmüllerbrücke in Würzburg gelegt. Warum die Aktion geheim war und wie die Arbeiten liefen.
Ein Kran hebt an der Baustelle zur neuen Siligmüllerbrücke in Würzburg einen der drei riesigen Stahlträger in die Verankerungen beidseits der Bahnlinie.
Foto: Daniel Peter | Ein Kran hebt an der Baustelle zur neuen Siligmüllerbrücke in Würzburg einen der drei riesigen Stahlträger in die Verankerungen beidseits der Bahnlinie.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:14 Uhr

In der Nacht von Samstag auf Sonntag hat die Stadt Würzburg drei gigantisch große Stahlträger über den Bahngleisen zwischen Siligmüllerstraße und Salvatorstraße installieren lassen. Die gut 40 Meter langen und jeweils gut 50 Tonnen schweren Streben bilden die Grundlage für die Siligmüllerbrücke, die dort in den kommenden drei Jahren erneut errichtet werden soll, um den Verkehrsfluss zwischen Frauenland und Innenstadt zu verbessern. Rund um die Baustelle verfolgten Schaulustige das nächtliche Spektakel.

Geliefert wurden die Stahlträger unter großer Geheimhaltung in der Nacht von Donnerstag auf Freitag mit drei 55 Meter langen Sattelschleppern, wie Christian Weiß, Pressesprecher der Stadt Würzburg mitteilt: "Wir wollten möglichst wenige Schaulustige am Straßenrand haben, weil bei der Lieferung große Präzision nötig war", erklärt Weiß die Geheimniskrämerei. Die Sattelschlepper hätten rückwärts über den Berliner Ring und die Martin-Luther-Straße manövrieren müssen, jede schaulustige Person hätte eine weitere Unwägbarkeit bedeutet.

Der erste Stahlträger für die neue Siligmüllerbrücke in Würzburg sitzt auf.
Foto: Benjamin Schneider | Der erste Stahlträger für die neue Siligmüllerbrücke in Würzburg sitzt auf.

Nächtliche Präzisionsarbeit mit Sattelschleppern in Würzburg

Zwischengelagert wurden die Stahlträger zunächst entlang des Hauptfriedhofs, die Anlieferung war nach Angaben der Stadt ohne Zwischenfälle verlaufen. Von Samstag auf Sonntag zwischen 22 und 7 Uhr morgens wurde dann die Bahnstrecke gesperrt, keine Züge durften während der Bauarbeiten passieren. Drei Jahre Vorplanung habe die Bahn-Sperrung erfordert, teilt Sprecher Christian Weiß mit.

Bereits in der vergangenen Woche waren die drei Stahlträger angekommen und zwischengelagert worden. Jeder dieser Träger hat eine Länge von 43 Metern und ein Gewicht von rund 56 Tonnen.
Foto: Thomas Obermeier | Bereits in der vergangenen Woche waren die drei Stahlträger angekommen und zwischengelagert worden. Jeder dieser Träger hat eine Länge von 43 Metern und ein Gewicht von rund 56 Tonnen.

"Wenn bei der Anlieferung etwas schiefgegangen wäre, hätten sich die gesamten Bauarbeiten um Monate verschoben." Beim nächtlichen Einbau am Wochenende sei dann ebenfalls alles gut verlaufen, konnte Weiß am Sonntagvormittag mitteilen. Der letzte Träger habe um 4 Uhr morgens in seiner Verankerung gelegen.

Die neue Siligmüllerbrücke in Würzburg soll das Frauenland und die Altstadt besser verbinden.
Foto: Grafik: Leon Fröhlich | Die neue Siligmüllerbrücke in Würzburg soll das Frauenland und die Altstadt besser verbinden.

Insgesamt seien sechs Jahre für das 9,9 Millionen teure Projekt eingeplant. Bis vor einigen Jahren zählte die Siligmüllerbrücke zu den wichtigsten Verbindungslinien über den Mittleren Ring zwischen der Altstadt und dem Frauenland. 1995 war sie dann wegen Baufälligkeit gesperrt worden, der Abriss folgte 2009.

Brückenbauarbeiten in Würzburg gehen nach Siligmüllerbrücke weiter

Gebaut worden war die Siligmüllerbrücke im Jahr 1969, um den Verkehr von der Schweinfurter Straße zum Frauenland aufzunehmen. Benannt worden war sie nach dem früheren Würzburger Sektfabrikanten Franz Siligmüller. Nach dem Bau des Greinbergknotens 1993 ließ die Bedeutung der Brücke zwar nach, aber immer noch nahm sie viel direkten Verkehr zwischen dem Berliner Ring und dem Frauenland auf. Auch die neue Brücke wird, so die Erwartung der Stadt, eine zentrale Funktion im Würzburger Verkehrsnetz einnehmen.

Vertraglich vereinbart ist die Fertigstellung der neuen Siligmüllerbrücke für den Winter 2022/23. Ein Ende der Bautätigkeiten in diesem Bezirk bedeutet dies jedoch nicht: "Nach der Brücke Rottendorfer Straße planen wir die Erneuerung der Brücke Zeppelinstraße. Dies dürfte ab 2026 der Fall sein", gab Baureferent Benjamin Schneider kürzlich bei einem Ortstermin an der Baustelle bekannt.

 
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  • P. K.
    Früher war alles besser. Nur drei Monate Bauzeit und viel schöner.
    https://de.wikipedia.org/wiki/The_Iron_Bridge
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  • T. N.
    In Zeiten in dem die Kanzlerin und die Industrie ein Lastenfahrrad bestaunen wie ein Weltwunder, da kann man dann ruhig schon Mal von einem ,, Mega Projekt''sprechen. Auch das die Brücke nicht zu kurz geliefert wurde und alles geklappt hat. Hoffe das hilft den Straßenverkehr wie geplant und wünsche gute und staufreie Fahrt.
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  • K. K.
    Hurra........... eine neue Brücke ist da

    Brücken verbinden !

    Die " alte Brückde hat schon verbunden. Da in den Zulaufstrassen rund um den Hauptfriedhof BEIDSEITIG ge-
    parkt Und ABGESTELLT wird (viele *Bischofshuter tun das); kann man.n oder frau davon ausgehen, dass es
    im Viertel "Zoff " gibt.
    Nur wenn alle Zulaufstrassen einen ungefährlichen Begegnungsverkehr erlauben, macht die Brücke den er-
    hofften Sinn. Das bedeutet: es gib t noch viel viel Kummer mit den Anwohnern und Abstellern. Die das gar-
    nicht mehr gewohnt sind. Das war doch ALLES schon mal da ! ( Ist das u. a. der Grund für die Geheimsache?
    Brückenverbindungen können trotzdem zu Streitereien führen. Es sei denn, man.n oder frau fährt Fahrrad
    bei Eis und Schnee. Es geht bergab.....mit der Fahrradkette..
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  • H. S.
    Naja, wer richtig informiert ist, weiß, dass eben auch die Brücke an der Rottendorfer Straße baufällig ist, und ersetzt werden muss. Die neue Siligmüller-Brücke muss dann nämlich diese Brücke ersetzen.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Wahnsinn was für ein Aufwand für diese völlig unnötige Brücke betrieben wird. In den letzten 20 Jahren hat sie keiner vermisst und wenn wir eins nicht brauchen in dieser Stadt ist es noch mehr Autoverkehr. Ich fände es auch schön, wenn die Main-Post nicht so kritiklos das Marketing-Sprech des Tiefbauamts und dessen Windschutzscheibenperspektive ("um den Verkehrsfluss zwischen Frauenland und Innenstadt zu verbessern") zu übernehmen. Mehr Straßen bedeuten für viele nämlich keine "Verbesserung des Verkehrsflusses" sondern führen immer zu mehr Verkehr, mehr Lärm, mehr Belastung der Anwohner.
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  • R. P.
    Wie kann man nur so ignorant sein? Wenn die Brücke Rottendorfer Straße weg ist, dann springen wohl alle über die Eisenbahnstrecke. Oder soll der Verkehr einfach dahin wo andere wohnen?
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  • R. Ö.
    Für Sie mag die Brücke vielleicht unnötig sein, für viele andere aber nicht! Spätestens 2025 wenn die Brücke Rottendorfer Str./Mittlerer Ring neu gebaut werden soll, ist sie sehr nötig! Sie lassen ja durchblicken, das Sie gegen jeglichen Autoverkehr sind! 🐵🙉🙊🙈
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  • S. B.
    Ich bin ja grundsätzlich mit dem vcd oft einer Meinung.

    Aber man sollte nicht dogmatisch werden und die Phrase "mehr Straße = mehr Verkehr" schon als hinreichendes Argument gegen jegliche Baumaßnahmen verstehen.

    Denn selbstverständlich braucht es straßenverbjndungen zwischen der Innenstadt und dem neuen Stadtteil Hubland mit 5000 Einwohnern und der Uni mit ihren zahlreichen Studenten, gerade bei Sanierung der Brücke Rottendorfer Straße und dann auch noch Zeppelinstr. Für Autos, Busse und den Radverkehr.
    Die gesamte rottendorfer Straße ist dafür ebenso nicht ausreichend ausgebaut und erinnert den Berg hoch eher an eine 30er Zone.
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  • S. G.
    Wahnsinn wie man ideologisch dermaßen verblendet sein kann! Die Brücke wird benötigt, wenn die Brücke im Verlauf der Rottendorfer Straße saniert wird. Wie sollen denn die ganzen Busse sonst in Richtung Hubland/Gerbrunn verkehren? Vom Rettungsdienst und der Feuerwehr mal gar nicht zu sprechen! Hauptsache permanent gegen das Auto geschossen, wo es nur geht ... VCD - och neee!!!!!!!!!!
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  • H. S.
    Lieber vcd, Sie haben ja keine Ahnung, was Sie hier immer wieder verzapfen. Die Siligmüller ist eine der Hauptachsen vom Frauenland/Hubland. Wir haben die Brücke hier alle vermisst. Bloss weil sie jahrelang nicht mehr da ist, meinen Sie, man kann darauf verzichten. Sie als Jungfuchs haben die Zeit vor der Sperrung ja nicht mehr erlebt.
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  • A. H.
    Woher bitte wollen Sie wissen, dass diese Brücke nicht vermisst wurde? So was ins blaue hinein zu behaupten ist anmaßend!!
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  • R. R.
    Zufahrt für Neuen Stadtteile Hubland braucht man diese Brücke.
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  • J. H.
    Ein völlig überflüssiger Verein, realitätsfern und ahnungslos.
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