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Würzburg
Mathe lernen per App: Deutschhaus-Schüler werden gewürdigt
Für ihre Mathe-Führerschein-App werden die Schüler eines Projekt-Seminars des Deutschhaus-Gymnasiums prämiert. Der Weg dorthin war aber gar nicht so einfach.
Rechnungen lösen auf dem Smartphone - Schüler können jetzt dank eines P-Seminars des Deutschhaus-Gymnasiums per App Mathematik üben und lernen.
Foto: Lukas Hellmuth | Rechnungen lösen auf dem Smartphone - Schüler können jetzt dank eines P-Seminars des Deutschhaus-Gymnasiums per App Mathematik üben und lernen.
Lukas Hellmuth
 |  aktualisiert: 16.12.2021 12:00 Uhr

Mit ihrer Idee haben sie es zum Vorrundensieger des "P-Seminarpreises 2018/20" geschafft: zwölf Schüler des Deutschhaus-Gymnasiums Würzburg und ihre Lehrerin Andrea Stamm. In ihrem Projekt-Seminar zur Studien- und Berufsorientierung (kurz P-Seminar) haben sie gemeinsam eine Mathe-Führerschein-App entwickelt. Neben 23 anderen bayrischen P-Seminaren haben sie die Chance, am 27. März in München einer von vier Preisträgern zu werden.

Der Weg vom Seminar zur preisgekrönten App war jedoch kein einfacher. Andrea Stamm bot das Seminar unter dem Leitfach Mathematik für die Schüler des Abiturjahrgangs 2020 an. Zu Beginn gab es nicht viel mehr als eine Idee: eine App, die in ihrer Funktion Führerschein-Apps ähnelt, also lösbare Aufgaben zur Übung liefert, nur eben mit mathematischen Rechnungen. Wie man so etwas programmiert, wusste Andrea Stamm vorab nicht. "Am Anfang war das wie ein weißes Blatt für mich", so die Lehrerin.

Das P-Seminar des Deutschhaus-Gymnasiums: (hinten, von links) Leo Puppe, Marco Köhl, Antonio Lauerbach, Marvin Freser, Jonas Breuter, David Auernhammer, (vorne) Lehrerin Andrea Stamm, Danny Ruff, Jonathan Weippert, Mai Pham und Stefan Bardorz. Nicht abgebildet: Julius Braun und Till Scheu.
Foto: Deutschhaus-Gymnasium | Das P-Seminar des Deutschhaus-Gymnasiums: (hinten, von links) Leo Puppe, Marco Köhl, Antonio Lauerbach, Marvin Freser, Jonas Breuter, David Auernhammer, (vorne) Lehrerin Andrea Stamm, Danny Ruff, Jonathan Weippert, ...

Die Schüler recherchierten und programmierten selbstständig

Das Seminar fing also bei null an, die Schüler organisierten sich aber laut ihrere Leiterin schnell selbstständig. Vom Konzept über die Recherche bis hin zum Programmieren stand viel Arbeit an. Inhaltlich orientierte man sich an den Mathematikbüchern der fünften Klassen, Andrea Stamm stellte zusätzlich noch Schulaufgaben als Basis zur Verfügung. Wichtig war den Seminarteilnehmern, dass die Aufgaben in der App zufällig generiert werden und so nie ausgehen. Zusätzlich sollte es verschiedene Schwierigkeitsstufen und Übungen auf Zeit geben.

Auch das Programmierteam stand vor keiner leichten Aufgabe. Zwar hatten die Schüler zum Teil Vorwissen aus dem Informatik-Unterricht, wie man eine gesamte App programmiert, wusste keiner. Die Schüler eigneten sich das fehlende Wissen eigenständig an und programmierten viel von zu Hause aus. Der Datenschutz stellte die Schüler vor eine Herausforderung: Die App sollte schließlich für Schüler unter 14 Jahren geeignet sein, es galten also verschärfte Datenschutzrichtlinien.

Die Teilnehmer des P-Seminars testeten ihre Mathe-Führerschein-App zusammen mit Sechstklässlern des Deutschhaus-Gymnasiums.
Foto: Lukas Hellmuth | Die Teilnehmer des P-Seminars testeten ihre Mathe-Führerschein-App zusammen mit Sechstklässlern des Deutschhaus-Gymnasiums.

Schüler lernen Teamarbeit

Sobald das Konzept stand und alles erarbeitet war, wurden dann die fertigen Rechnungen eingefügt und die App wurde von Sechstklässlern des Gymnasiums getestet. Mit Erfolg: Das P-Seminar hatte es innerhalb eines Jahres geschafft, eine funktionierende App mit täglichen Übungen und Schulaufgaben zu bauen. Andrea Stamm ist nicht nur stolz auf das fertige Produkt, sondern vor allem auch auf ihre Schüler: "Ich konnte mich mehr und mehr zurücknehmen, am Ende hatten die Schüler das Ergebnis ihrer eigenen Arbeit in den Händen."

Auch für die Schüler war das Seminar ein voller Erfolg. "Wir haben gelernt richtig im Team zu arbeiten, sogar beim Programmieren", so einer der Teilnehmer. Zudem hätten die Schüler des P-Seminars Einblicke in verschiedenste Bereiche bekommen, dabei Neues dazugelernt und sich gleichzeitig mit ihren eigenen Interessen auseinander gesetzt. Das Fazit einer Schülerin: "Das kommt so sonst nicht in der Schule vor".

 
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