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WÜRZBURG
Mainfranken Theater beginnt mit Sanierung
Vor dem Mainfranken Theater soll in diesem Sommer als Start zur Generalsanierung eine Baugrube ausgehoben werden. Auch der flache Vorbau wird dann verschwinden.
Foto: Angie Wolf | Vor dem Mainfranken Theater soll in diesem Sommer als Start zur Generalsanierung eine Baugrube ausgehoben werden. Auch der flache Vorbau wird dann verschwinden.
Karl-Georg Rötter
Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:42 Uhr

Um die Sanierung des Mainfranken Theaters ist es in letzter Zeit etwas ruhiger geworden, was aber nicht bedeutet, dass hinter den Kulissen nicht fieberhaft weiter gearbeitet würde. Nachdem vor einigen Wochen die Vorplanung vorgestellt worden war, wird jetzt als nächster Schritt an der detaillierteren Entwurfsplanung gefeilt. Das wird noch einige Wochen in Anspruch nehmen, berichtete der kaufmännische Theater-Geschäftsführer Dirk Terwey bei der jüngsten Mitgliederversammlung des Theaterfördervereins.

Baugrube schon im Sommer

„So richtig haben viele nicht geglaubt, dass die Sanierung kommen würde, aber jetzt sprechen wir von einem Beginn in diesem Sommer“, sagte Terwey bei der Versammlung im Mainfranken Theater. Denn als sichtbares Zeichen, dass es vorangeht, soll schon in diesem Sommer auf dem Theatervorplatz eine Baugrube ausgehoben und Bohrpfähle im Untergrund versenkt werden. Das ist sozusagen der Vorbote für den geplanten neuen Kopfbau, den das Theater zur Stadtseite hin erhalten soll.

Dass die Grube bereits jetzt ausgehoben wird, stellt für den Theater-Geschäftsführer eine Risikominimierung dar. Denn bei dem Theatergrundstück handelt es sich um ein historisch bedeutsames Gelände. Es ist keinesfalls auszuschließen, dass hier inmitten der alten Stadt, im Untergrund historische Überreste gefunden werden. Denkbar ist zudem, dass sich dort noch Blindgänger aus der Bombennacht des 16. März 1945 befinden. Je früher man diese findet und unschädlich macht, desto weniger Zeit geht dann während der Bauphase verloren.

Haupteingang wird verlegt

Für das Theater selbst bleibt diese Baumaßnahme vorerst ohne gravierende Folgen, da sie in die Theaterferien fällt, erklärte Intendant Markus Trabusch. Allerdings kann der bisherige vordere Eingang ab Spielzeitbeginn 2018/19 dann nicht mehr benutzt werden, so dass die Theaterbesucher vorwiegend über die Ludwigstraße ins Haus kommen werden. Im Inneren wird die Theaterkasse in den Garderobenbereich verlegt. Das Foyer wird für die Spielzeit 2018/19 jedoch komplett zur Verfügung stehen.

Geplant ist, dass nach dem Abriss des alten Vorbaus im Jahr 2019 mit der Errichtung des neuen begonnen wird. Er soll im Frühjahr 2020 fertiggestellt sein. Dort wird dann die zweite Spielstätte mit 330 Plätzen in Betrieb genommen. Anschließend beginnt dann die Sanierung des Großen Hauses. Aufgeworfen wurde auch die Frage, was mit dem Kunstwerk auf dem Theatervorplatz geschieht. Es muss auf jeden Fall abgebaut werden, wenn die Baugrube eingerichtet wird. Darüber werde zurzeit gesprochen, sagte Theaterintendant Markus Trabusch. Mögliche Option sei die Errichtung an einem anderen Ort. Denkbar sei auch eine Versteigerung.

Die Kosten für die Theatersanierung werden aktuell mit 65 Millionen Euro angegeben. Der Freistaat Bayern hat eine 75-prozentige Bezuschussung der förderfähigen Kosten zugesagt.

Förderverein bestätigt Vorstand

Als Vorsitzender des Theater- und Orchesterfördervereins wurde Bruno Forster von der Mitgliederversammlung für drei weitere Jahre in seinem Amt bestätigt, ebenso sein Stellvertreter Ulrich Konrad. Vom Beirat rückte Jörg Conrad als weiterer Stellvertreter in den Vorstand auf. Die bisherige zweite Stellvertreterin Friederike Lohse übernimmt das Amt der Schriftführerin. Schatzmeisterin bleibt Bärbel Kleine. Bernd Klaiber, der bisherige Schriftführer, wird künftig als Beirat tätig sein.

250 000 Euro fürs Theater

In seinem Bericht erklärte Bruno Forster, dass der Verein aktuell etwa 1000 Mitglieder habe. Das sei zwar einigermaßen stabil, doch benötige der Verein dringend neue Mitglieder. Im vergangenen Jahr wurden 32 000 Euro als Mitgliederbeiträge eingenommen. Hinzukam eine Spende des Stifterkreises „Rosenkavaliere“ in Höhe von 210 000 Euro. Somit konnte der Verein an das Mainfranken Theater 250 000 Euro als Förderung für künstlerische Projekte übergeben. Unterstützt werden sieben Produktionen aus allen drei Sparten.

Der in unregelmäßigen Abständen vom Förderverein für besondere Verdienste vergebene Ehrenpreis wird in diesem Jahr an die nach dieser Spielzeit ausscheidende Ballettdirektorin Anna Vita vergeben. Die Verleihung findet am 9. Juni im Mainfranken Theater statt.

 
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  • ebayeins@t-online.de
    Würzburg "erstickt" im Feinstaub....und hier werden am Ende min. 70 Mio. € statt in den ÖPNV & explizit in die Strabalinie 6 und damit in unsere Zukunft zu investieren in ein bestehendes funktionierendes Theater geblasen. Ein Theater das schon in der Vergangenheit nur durchschnittlich zu 30% belebt war. Nach dem bau bleiben noch mehr Sitzreihen leer traurig
    Und natürlich wären die Peanutsbeträge für die wirklich wichtigen Dinge (Kinder, Notrufzentrale uvm.) aus dem 1. Kommentar auch noch dringewesen...

    Und wenn ich immer Fördergelder höre...die Stadräte bauen ja primär nicht das Nötige, sondern das wo es am meisten "Fördergelder" gibt.

    Und diese Fördergelder sind unsere Steuergelder !
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  • sepele
    Ich brauche mal eine sammelantwort: ich verstehe, dass sie ihre Steuergelder gerne anderweitig verwendet haben möchten. Die Förderung kultureller Bauten ist eine Entscheidung der Landesregierung, die können sie ja abwählen. Was ich sage ist: wenn Würzburg kein neues Theater haben möchte, fließen diese Gelder in ältere Kulturprojekte in Bayern. Davon haben sie nicht mehr und davon wird auch keine Straßenbahnlinie 6 gebaut. Und ein Zentrum wir Würzburg braucht auch h ein vernünftiges Theater, das steht außer Frage.
    Was halten sie von den Sozialtickets für diejenigen, die sich das aus fem einkommen nicht leisten können, ist das auch raus geschmissen Geld?
    Ich selbst bin übrigens selten im Theater, gehe viel lieber ins Stadion am Dalle.
    Im übrigen: der Bau der Straba 6 hängt - derzeit - nicht am Geld. Wir haben noch kein Baurecht, da sich viele Anwohner im Frauenland dadurch offensichtlich gestört fühlen und mit allen Mitteln dagegen vorgehen.
    Grüße
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  • holle4es
    Hoffentlich werden beim Ausheben der Baugrube noch so ein paar mittelalterliche Latrinenmauerreste gefunden, die historisch so wertvoll sind, dass man erst mal zwei Jahre darüber streiten muss, was mit diesen geschehen soll...Solange herrscht natürlich Baustopp.
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  • sepele
    Aus Spaß hab ich mir gerade die Kommentare geöffnet und schon innerlich gewettet, dass sich direkt als erster ein Nörgler findet. Und siehe da, da isser 😅.
    Es ist ein großer Erfolg für die Stadt Würzburg und die Region, dieses Projekt jetzt in Angriff zu nehmen und dafür soviel Geld eingeworfen zu haben. Die 75% der förderfähigen kosten, die der Freistaat Bayern zahlt, wären andernfalls eben nicht in andere Würzburger Infrastruktur geflossen. Sondern sie wären in Kulturprojekte in München, Nürnberg und sonstwo investiert worden. Und klasse, dass sich auch die Kulturförderung des Bezirks so stark beteiligt.
    Also Gratulation Stadt Würzburg! und jetzt bitte noch den nicht einfachen Bau zügig durchführen.
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  • Einwohner
    Diese Argumentation ist immer wieder schön zu sehen: Es gab ja viele Fördergelder und wenn wir das Geld nicht zum Fenster hinaus geworfen hätten, hätten es andere getan. Glückwunsch.
    Mal darüber nachgedacht, dass egal ob der Freistaat, der Bezirk oder die Stadt so etwas fördert, es immer das Geld von uns allen ist? Wie wäre es mal mit sparen und Abgaben senken statt unser Geld für einige wenige zu vernichten?
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  • Einwohner
    65 Millionen für ein paar Besucher.
    Wir diskutieren über 200.000€ für die Notrufzentrale, über 150.000€ für die Kinder-Palliativ-Station,... Aber für das Wohlbefinder von ein paar Theaterbesuchern geben wir gerne 65 Millionen Euro. Ist es nicht so?
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  • jochen.schoen79@web.de
    @James007: Vielen Dank für Ihren Kommentar. Leider ist dies in unserer Gesellschaft so. Vorzeigeobjekte dürfen kosten verschlingen ohne Ende (sich auch z.B. Elbphilharmonie Hamburg). Der "kleine Mann" ist egal. Hauptsache unsere Politiker und Manager können in ihrer Freizeit das Leben genießen.
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  • sepele
    Wie kommen sie darauf, dass der "kleine Mann", wer auch immer das sein mag, nicht ins Theater geht, sondern nur irgrndwelche Manager? Waren sie schon mal im Mainfranken Theater? Sie werden überrascht sein, dort völlig normale Menschen vorzufinden.
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  • jochen.schoen79@web.de
    Was sind für Sie normale Menschen ? Die Oma mit 600 € Rente oder der Familienvater mit drei Kindern und einem Nettolohn von 1.500 € ? Hier wird sehr viel Geld für den Spaß weniger versenkt. Und ihr Argument mit den Fördergeldern ist nicht schlagend. Die Fördergelder könnten auch in andere "Töpfe" bzw. Sachgebiete investiert werden. Ich wünsche Ihnen trotzdem viel Spaß im Theater
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