Die "Vorstände des Jahres" aus der Sportregion Würzburg stehen fest: Die ehrenamtlichen Führungsriegen des TSV Erlabrunn und des Post-Sportvereins Würzburg erhielten die mit je 1000 Euro dotierte Auszeichnung bei einer Feierstunde am Mittwochabend. Außerdem wurden zum ersten Mal zwei mit je 500 Euro dotierte Sonderpreise vergeben und traditionell vier Menschen aus Stadt und Landkreis für ihren großen ehrenamtlichen Einsatz als "Gute Seelen im Verein" gewürdigt.
Vor gut drei Jahrzehnten wurde der Wettbewerb "Vorstand des Jahres" von der Mediengruppe Main-Post ins Leben gerufen, zunächst für die Sportvereine der Stadt. Seit 2014 wird die Auszeichnung auch im Landkreis vergeben, seit einem "Corona Spezial" im Jahr 2021 wird der Wettbewerb in Zusammenarbeit mit dem städtischen Sportamt und dem Landratsamt für die Region gemeinsam ausgeschrieben. Das Preisgeld wird seit vielen Jahren von der Sparkasse Mainfranken zur Verfügung gestellt.
Eine ehrenamtliche Leistung, die mit Geld nicht aufzuwiegen ist
Zur ersten gemeinsamen Preisverleihung in Präsenz konnte Torsten Schleicher, Leiter der Main-Post-Redaktion Würzburg, neben den Vertreterinnen und Vertretern von sechs Vereinen auch Landrat Thomas Eberth und Würzburgs Sport-Bürgermeisterin Judith Jörg im Felix-Fechenbach-Haus begrüßen.
Sie hoben in ihren Grußworten die Bedeutung des Ehrenamts speziell in den Sportvereinen hervor. Es sei "mit Geld gar nicht aufzuwiegen, was sie alles ehrenamtlich leisten", sagte Jörg. Besonders während der Pandemie sei das Vereinsleben von vielen "guten Seelen" geprägt worden: "Sie sind der Kitt unserer Gesellschaft." Bei dem Wettbewerb gehe es um Menschen, die Verantwortung im Vorstand übernehmen oder "im Alltag mit großem Einsatz und unentgeltlich an vorderster Front stehen, dafür aber nicht immer Lob ernten", fügte Eberth hinzu.
Für das Führungsquintett des TSV Erlabrunn gab es allerdings auch schon vor der Auszeichnung zum "Vorstand des Jahres" viel Lob und Anerkennung: Sebastian Walther, Thomas Schmitt, Marco Will, Christian Schreier und Steffen Freitag haben den 1874 gegründeten Verein in den vergangenen Jahren neu und ökologisch ausgerichtet. Vor allem die beiden TSV-Projekte "TSV Go Green" und "Red Carpet", durch die rund 1,2 Millionen Liter Wasser pro Jahr eingespart werden, haben für zahlreiche Anfragen anderer Vereine gesorgt.
Der Post-Sportverein Würzburg war früher die Schützenabteilung des Post-SV Sieboldshöhe. Nach der Gründung im Jahr 2017 haben die Verantwortlichen zahlreiche Herausforderungen so gut bewältigt, dass sie von der Jury zum "Vorstand des Jahres" in der Stadt gekürt wurden. Vorsitzender Karl-Heinz Putz, 2. Schützenmeister Andreas Böhm, Schatzmeister Bernhard Schreck, Sportleiterin Verena Putz und Schriftführer Klaus Bolch haben unter anderem dafür gesorgt hat, dass die Mitgliederzahl in fünf Jahren um ein gutes Drittel auf 230 angestiegen ist.
Der erste von zwei Sonderpreisen ging an die Ringerabteilung des TV Unterdürrbach für ihren großen Einsatz in der Nachwuchsarbeit: Für zahlreiche geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine war der TVU im vergangenen Jahr die erste sportliche Anlaufstelle.
Sonderpreis Nummer zwei erhielt der im Februar 2021 gegründete Capoeira Kampfkunst Würzburg e.V., dem inklusive Sportangebote für behinderte Menschen ein wichtiges Anliegen sind.
Als "Gute Seele" ihres Vereins wurde Helga Wenger von der Tanzsportgarde Veitshöchheim ausgezeichnet: Die 84-Jährige näht seit mehr als fünf Jahrzehnten die Kostüme der Tänzerinnen.
Gleich drei "gute Seelen" hat die Freie Turnerschaft Würzburg-Heidingsfeld: Carina Boß, Cornelia Schubert und Susan Weigelt waren während der Pandemie als "Corona-Mädels" des Vereins für die Umsetzung der sich ständig ändernden Hygienevorschriften zuständig.
Alle geehrten Vereinsvorstände und die "Guten Seelen im Verein" stellt diese Redaktion in den nächsten Tagen in gesonderten Beiträgen ausführlich vor.