Es ist eine echte Seltenheit: Der letzte Komet, den man auf der Nordhalbkugel mit dem bloßen Augen erkennen konnte, war in den 1990er Jahren zu sehen. Nun gibt es wieder die Chance. Der Komet Neowise ist von Mitte bis Ende Juli der Erde so nah, dass man ihn ohne Hilfsmittel im Nachthimmel beobachten kann. Damit Sie das historische Ereignis nicht verpassen, haben wir einige Tipps für Sie.
Zu sehen ist der Komet im Norden, am besten kurz nach Sonnenuntergang oder in den frühen Morgenstunden. Am 23. Juli kommt er der Erde am nähsten und ist besonders gut zu beobachten.
Wichtig ist vor allem, dass möglichst wenig irdisches Licht oder Wolken die Sicht stören. Da Neowise tief am Horizont fliegt, sollten keine Häuser oder Bäume den Blick versperren. Eine gute Sicht hat man daher beispielsweise im Sternenpark in der Rhön.
Neowise am Nachthimmel finden: An diesen Sternen orientieren
Um den Kometen zu finden, hilft es, sich an anderen Himmelskörpern zu orientieren. Nach Sonnenuntergang sieht man Neowise im Nordwesten, unter dem Sternbild Großer Wagen. Am frühen Morgen befindet er sich im Nordosten, in der Nähe von Capella – dem hell leuchtenden Stern im Fuhrmann. Von dort nach unten und ein wenig links ist dann der Komet zu erkennen.
Neowise wurde erst dieses Jahr im März vom gleichnamigen NASA-Weltraumteleskop entdeckt. Gefährlich ist er für die Erde nicht: Denn der Komet passiert den Planten mit einer Entfernung von über 100 Millionen Kilometer. Das entspricht ungefähr zwei Dritteln des mittleren Abstands der Erde zur Sonne.
Wie lange der Himmelskörper ohne Hilfsmittel zu sehen sein wird, ist unklar. Denn wie sich die Helligkeit von Neowise, der wie andere Kometen aus zusammen gefrorenem Staub und Gestein besteht, verändert, lässt sich schwer vorhersagen. Fakt ist aber: Wenn er die Erde passiert hat, kommt er so schnell nicht wieder. Erst in 5000 bis 7000 Jahren wird Neowise erneut mit dem bloßen Auge zu sehen sein.
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels hieß es, dass sich die Wasserkuppe in Unterfranken befindet. Das ist so nicht richtig. Der Berg liegt im hessischen Landkreis Fulda. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.