
Genau 168 Kandidatinnen und Kandidaten aus zehn Parteien bewerben sich um die 19 Sitze, die dem Regierungsbezirk Unterfranken im Bayerischen Landtag zustehen. Die meisten Sitze wird vermutlich wieder die CSU erringen. Dennoch verspricht der Wahltag Spannung.
1. Wer holt das prestigeträchtige Direktmandat in Würzburg?
Es war eine Sensation, dass der Grüne Patrick Friedl 2018 im Stimmkreis Würzburg-Stadt das Direktmandat gewann. CSU-Herausforderin Andrea Behr will es ihm jetzt wieder abjagen. Ihre Partei hat viel getan, um die prestigeträchtige Niederlage wieder gutzumachen. Die Umfragen sahen zuletzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Ende wird es zwischen Behr und Friedl um jede Stimme gehen.

2. Schafft die Unterfranken-CSU wieder das gewohnte Spitzenergebnis?
Die 41,4 Prozent, die die CSU 2018 in Unterfranken erzielte, waren mal wieder das beste Ergebnis aller sieben Bezirksverbände. Steffen Vogel, seit einem Jahr Chef der Unterfranken-CSU, hat lange gezögert, seinen Leuten ein solches Spitzenresultat zur Vorgabe zu machen, zuletzt aber hat er es seinem Parteivorsitzenden Markus Söder versprochen. Ganz schön mutig - schließlich fehlen auf der CSU-Liste diesmal populäre Größen wie Barbara Stamm und Gerhard Eck.
3. Wie stark werden die Freien Wähler?
2018 lagen die Freien Wähler in Unterfranken mit 9,2 Prozent nur auf dem fünften Platz. Nach der Flugblatt-Affäre um Hubert Aiwanger legte die Partei in den Umfragen deutlich zu. Neben Kultusstaatssekretärin Anna Stolz darf sich Thomas Zöller, der Bürgermeister von Mönchberg (Lkr. Miltenberg), Hoffnungen auf den Einzug in den Landtag machen. Und die nächsten Kandidaten auf der Liste träumen derweil schon von einem dritten Unterfranken-Sitz für die Freien Wähler.
4. Wackelt der zweite Platz der Grünen?
Die unterfränkischen Grünen haben derzeit drei Mandate. Ob sie den zweiten Platz hinter der CSU in Unterfranken werden halten können? Der Gegenwind wegen der Politik der Ampel in Berlin ist jedenfalls heftig. Der Verlust eines Landtagssitzes würde schmerzen.
5. Zieht ein Burschenschaftler für die AfD in den Landtag?
Der Einzug der rechten AfD in den Landtag scheint Normalität zu werden. In Unterfranken richten sich die Blicke auf den möglichen zweiten Abgeordneten. Als Favorit gilt Daniel Halemba, Mitglied der mutmaßlich rechtsextremen Burschenschaft Teutonia Prag in Würzburg. Dort hatte es zuletzt eine Razzia der Polizei gegeben - unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung und der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
6. Fliegt die FDP aus dem Landtag?
Auch die FDP leidet unter Gegenwind aus Berlin. Der Plan, sich als Alternative für die Freien Wähler bei Markus Söder anzudienen, ist nicht wirklich aufgegangen. Helmut Kaltenhauser, Statthalter der Unterfranken-Liberalen in München, muss um seinen Sitz mächtig bangen.
7. Und wo bleibt die alte Tante SPD?
Obwohl die Sozis den Bundeskanzler in Berlin stellen, ist von Rückenwind für die Landtagswahl so gut wie nichts zu spüren. Daran können auch die vielen jungen Kandidatinnen und Kandidaten auf der Unterfranken-Liste kaum was ändern. Gut möglich, dass die SPD am Ende froh sein wird, wenigstens die derzeit zwei Mandate zu halten.
nur schlimm, wenn man gar nicht wählen geht. Ich sage immer, lieber die wählen, die für das Land das bestmöglichste erreichen, wie diejenigen, die nur dampfplauderer sind und gegen alles stimmen.
Ein bischen arg einfach die Betrachtungsweise, bei der bei einer Niederlage der präferierten Partei/en der Wähler der anderen derart abwertet wird.