Für die Kulturtafel Würzburg e.V. ist es nicht verständlich, warum die Landesgartenschaugesellschaft kein Kartenkontingent für Menschen erübrigt, die sich den Eintritt in die Landesgartenschau (LGS) nicht leisten können. Andere Großveranstalter würden mit gutem Beispiel vorangehen, so Kulturtafel-Vorsitzende Regine Räder. Die Kulturtafel habe statt Gratis-Tickets eine Absage von der LGS bekommen. Allerdings, so jetzt LGS-Geschäftsführerin Claudia Knoll auf Anfrage dieser Redaktion, sei man bemüht, Spender – zum Beispiel Service-Clubs wie Lions – zu finden, die dann doch noch Karten an die Kulturtafel weitergeben.
Mit gutem Beispiel voran: Zirkus und Sportvereine
Ob die „Traumfabrik“, die schon Hunderte Karten verschenkt habe, der Zirkus Flic Flac oder die Rimparer Handballer bei all ihren Spielen: Solches soziales Engagement würde oft mit riesiger Freude bei den Empfängern der gespendeten Karten belohnt. Einzelne Kulturtafel-Gäste hätten bereits vorsichtig angefragt, ob mit Hilfe der Kulturtafel nicht auch ein Besuch der LGS möglich wäre. Betroffen seien teils Familien mit sehr schmalem Budget, Hartz-IV-Empfänger, Arbeitssuchende und viele mehr – es treffe ausgerechnet „Kinder und Erwachsene, die jeden Cent zweimal umdrehen müssen und doch auch ein bisschen Abwechslung im Grünen verdient hätten“, heißt es in einer Mitteilung der Kulturtafel. Auch die Seniorenvertretung in Würzburg hatte sich kürzlich verärgert über die ihrer Meinung nach viel zu hohen LGS-Eintrittspreise gezeigt.
„Spende wäre ein Image-Gewinn“
Weiter heißt es seitens der Kulturtafel: „Auf der Homepage der Landesgartenschau GmbH werden insbesondere Kinder, Jugend und Familie angesprochen, aber wie soll das bitte gehen bei den angekündigten Eintrittspreisen?“ Eine Familie mit zwei Kindern bis 17 Jahre zahlt für eine Tageskarte regulär 42 Euro – ermäßigt 34. Vorsitzende Räder: „Natürlich hat man bei der LGS Bestimmungen.“ Sie überlegt: „Ich weiß nicht, wie dehnbar diese Bestimmungen sind.“ Ein Entgegenkommen im Sinne einer Kartenspende „wäre sicher ein Image-Gewinn für die Landesgartenschau-Gesellschaft“, so Räder.
Dagegen bittet LGS-Frau Claudia Knoll um Verständnis dafür, dass eine gemeinnützige Gesellschaft Karten nicht verschenkt. Die LGS-Gesellschaft habe diesbezüglich „sehr viele Anfragen. Wo ziehen wir da die Grenze?“ Knoll bittet nun Firmen, Clubs und andere, die bereit wären, Karten zu spenden, sich bei der LGS-Gesellschaft zu melden. „Ich denke, wir werden schon noch mit der Kulturtafel zusammenkommen“, sagt sie.
Landesgartenschau-Info: Tel. (09 31) 37 20 18.