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WÜRZBURG
Landesgartenschau in Würzburg wächst
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Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 07.04.2020 10:45 Uhr

Sie ist ein Motor für die Stadtentwicklung am Würzburger Hubland: Dort findet im Jahr 2018 die Bayerische Landesgartenschau (LGS) statt. Am Mittwoch wurden die ersten 57 neuen Bäume angeliefert und gepflanzt. Es ist die zweite LGS in Würzburg nach 1990.

Damals wurde am Gelände unterhalb der Festung Marienberg mit 2,5 Millionen Gästen der noch gültige LGS-Besucherrekord aufgestellt – wobei es sich um eine geschätzte Zahl handelt. Als letzte Ausrichter erreichte Bamberg 2012 mit seinem „Erba-Park“ immerhin 1,1 Millionen Besucher, gut 800 000 Gäste kamen 2014 ins niederbayerische Deggendorf.

Eigentlich wollte Würzburg seine zweite Landesgartenschau schon 2016 ausrichten, unterlag aber dem Konkurrenten Bayreuth mit seinem Landschaftspark Wilhelminenaue. Ein Umstand, den man im Würzburger Rathaus heute als glückliche Fügung sieht: Der Zeitplan wäre kaum zu halten gewesen. Bei der neuerlichen Bewerbung konnte sich Würzburg für 2018 gegen das oberbayerische Erding durchsetzen.

Selbst für diese spätere Ausrichtung musste die Stadt aber mittlerweile in einem wichtigen Punkt kapitulieren: Anders als bei der Bewerbung angekündigt, wird zur LGS 2018 keine Straßenbahn ans Hubland und zum LGS-Gelände fahren. Das Millionen-Projekt liegt zwar aktuell zur Planfeststellung bei der Regierung von Unterfranken. Hinter der Finanzierung steht aber ein dickes Fragezeichen.

Mit welchem Shuttle-System der 24,5 Hektar große LGS-Park in direkter Uni-Nähe 2018 angebunden wird – dazu wird laut Oberbürgermeister Christian Schuchardt gerade ein Konzept zwischen der Stadt, ihrem Verkehrsbetrieb und der Gartenschau-Gesellschaft erarbeitet. „Wir sind voll im Zeitplan, die LGS wird gut funktionieren“, so Schuchardt.

Hoffte man zum Spatenstich Anfang Juli noch auf eine Million Besucher, sind nun nur noch 800 000 als Ziel ausgegeben. Eine solche Veranstaltung sei wetterabhängig, warnt der OB vor übertriebenen Erwartungen, „das wäre wirtschaftlich ein Fehler“.

Über die Jahre haben die Landesgartenschauen ihren Charakter verändert: Weg von der klassischen „Blümchenschau“, hin zu ökologischen, nachhaltigen Projekten der Stadtentwicklung. So auch in Würzburg, wo die LGS 2018 auf dem Konversionsareal der früheren Leighton Barracks stattfindet.

Das insgesamt 134,5 Hektar große Gelände – so groß wie die Altstadt innerhalb des Ringparks – hatten die US-Streitkräfte bis Anfang 2009 verlassen und an den Bund übergeben. Der Freistaat hat davon 39 Hektar für den Uni-Campus Nord angekauft, die Stadt den Rest. Sie entwickelt einen neuen Stadtteil für rund 4500 Einwohner. Die Gartenschau unter dem Motto „Auf Augenhöhe mit der Festung Marienberg“ ist ein grüner Schlüssel dazu.

Vorboten der LGS 2018: Für das Gartenschau-Gelände wurden am Mittwoch die ersten 57 Bäume angeliefert – darunter Ahornsorten, Blumenesche, Hopfenbuche, Vogelkirsche, ungarische Eiche und Kaiserlinde.
Foto: Thomas Obermeier | Vorboten der LGS 2018: Für das Gartenschau-Gelände wurden am Mittwoch die ersten 57 Bäume angeliefert – darunter Ahornsorten, Blumenesche, Hopfenbuche, Vogelkirsche, ungarische Eiche und Kaiserlinde.
 
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