„Wir liegen im Zeitplan. Und im Kostenrahmen“, sagt Klaus Heuberger. Der Geschäftsführer der Landesgartenschau 2018 GmbH blickt genau ein halbes Jahr vor der Eröffnung am 12. April entsprechend zuversichtlich auf das Großereignis Landesgartenschau (LGS) im neuen Würzburger Stadtteil Hubland. „Etwa eine Million Besucher“ erwartet Heuberger für die halbjährige Schau auf dem 28 Hektar großen Areal. Der Großteil, ein 21 Hektar großer Park auf dem ehemaligen US-Militärgelände, bleibt den Würzburgern auch nach dem Ende der Schau am 7. Oktober 2018 erhalten. Vor allem die bis zu 5000 Bewohner des Stadtteils, der derzeit um das LGS-Gelände herum entsteht, werden davon profitieren.
Spatenstich für die Schau war am 1. Juli 2015. Was sich seither bewegt hat, kann sich jetzt schon gut sehen lassen. „Wir sind in der Endphase der Arbeiten, die Pflanzungen sind weitgehend abgeschlossen“, berichtet Heuberger – zusammen mit Landschaftsarchitektin und Geschäftsführer-Kollegin Claudia Knoll federführend zuständig für Würzburg prominenteste Baustelle. Diese wächst nicht im Verborgenen: Für Interessierte werden regelmäßig Baustellenführungen angeboten. Und in Kürze, am Sonntag, 22. Oktober, gibt's ein großes Baustellenfest. Da können die Besucher unter anderem die neu angelegten Spiel- und Sportflächen testen oder Blumen pflanzen.
Erinnerung an geschichtsträchtigen Standort
Sie bekommen außerdem einen Vorgeschmack, was im nächsten Frühjahr in Blüte stehen soll, was an die Vergangenheit auf dem Areal erinnert und was in Zukunft sein. Denn das Ziel der LGS ist nicht allein die Betrachtung unterschiedlichster Pflanzungen und Pflanzen, von denen es reichlich gibt: 3500 Bäume, 13 000 Sträucher, 30 Stauden, 140 000 Blumenzwiebeln. „Es wird auch eine Zeitreise sein“, verspricht Heuberger.
In einer Ausstellung in der alten Tankstelle wird an die geschichtsträchtige Vergangenheit des LGS-Geländes erinnert: Schauplatz der Fliegerei, eines Gefangenenlagers sowie Militärstützpunkt im Dritten Reich und danach der US-Streitkräfte bis zu deren Abzug 2009. In der Rückschau können sich die Besucher auch das beliebte deutsch-amerikanische Volksfest erinnern.
Viele der alten Bauten stehen nicht mehr, andere wie der alte und frisch sanierte Tower, der eine Zweigstelle der Stadtbücherei beherbergen wird, sowie ein Hangar blieben als Zeugen der Vergangenheit erhalten. Letzteren nutzten die Amerikaner als Basketballhalle. Bei der LGS ist dort eine große Blumenschau mit zweiwöchigem Wechsel zu sehen.
Leben auf kleinstem Raum
Nicht fehlen wird bei der Zeitreise ein Blick in die Zukunft, unter anderem unter dem Thema „Leben wohnen arbeiten“. Dazu wurde kürzlich das erste so genannte „Tiny-House“ aufgestellt.
Diese Hinguck-Häuschen sind kleine Wohnräume mit wenigen Quadratmetern, die auf das Wesentliche konzentriert und so konzipiert sind, dass man mit problemlos umziehen kann. Im „Zeitlosen Garten“ der LGS wird gezeigt, wie diese neue Wohnform in einem grünen Umfeld aussehen kann.
Straßenmusik und Open-Air-Kino
3,5 Kilometer lang wird der Rundgang durch das LHS-Gelände sein, zu dessen Attraktionen die Terrassengärten zählen. Dort ist eine Ruhe-Oase angesiedelt wie auch eine große Bühne: An vielen der 179 LGS-Tage sind Veranstaltungen und Themenwochen geplant. Zum Auftakt geht's in Erinnerung an deren lange Geschichte am Hubland um die Fliegerei. „Tag der Straßenmusik“, ein Karmann Ghia-Treffen oder Open-Air-Kino sind einige weitere Programmpunkte.
13 Millionen Euro sind für die Durchführung der LGS veranschlagt, 18,1 Millionen Euro für die Bau- und Pflanzkosten. Zur Refinanzierung ist der erste Schritt bereits erfolgt: Laut Geschäftsführer Heuberger sind bereits 1400 Dauerkarten verkauft.