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WÜRZBURG
Zwischen Großbaustellen wächst die Landesgartenschau
Vor der Wohnanlage der Stadtbau GmbH erstreckt sich in sattem Grün der künftige Wiesenpark. Alle Fotos: Angie Wolf
Foto: ANGIE WOLF | Vor der Wohnanlage der Stadtbau GmbH erstreckt sich in sattem Grün der künftige Wiesenpark. Alle Fotos: Angie Wolf
Karl-Georg Rötter
Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 27.04.2023 04:58 Uhr

Immer deutlicher lassen sich zwischen all den Großbaustellen am Hubland die Konturen der Landesgartenschau 2018 erkennen, auch wenn noch ein heftiger Kontrast zwischen der gerade entstehenden grünen Idylle und den schweren Baumaschinen, die durch das Gelände rollen, besteht. Denn rund um den künftigen Gartenschaupark gibt es noch allerlei Baustellen für den neuen Stadtteil, der gerade am Hubland entsteht. Dennoch: Die Strukturen der verschiedenen und unterschiedlichen Bereiche der Gartenschau treten immer deutlicher zutage.

Wiesengrün statt Landebahn-Asphalt

Besonders deutlich wird dies dort, wo sich früher einmal die Flugzeug-Landebahn durch das US-Militärareal der Leighton Barracks zog. Jetzt ist dort eine riesige sattgrüne Rasenfläche, an deren Peripherie gerade die ersten Häuser des Stadtbau-Projekts „Wohnen im Hubland“ bezogen werden, entstanden. Der Wiesenpark wird nächstes Jahr das Herzstück der Gartenschau und danach für die erwarteten 4500 Bewohner des neuen Stadtteils Hubland sein. Nur wenige Schritte sind es von den neuen Wohnhäusern bis zur grünen Wiese.

 

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Auf der gegenüberliegenden Seite – an der Grenze zum benachbarten Uni-Campus Nord – zieht sich das „Aktivband“ an der Eschenallee mit zahlreichen sportlichen Freizeitangeboten entlang. Dort müssen nur noch die Sportgeräte installiert werden, was im nächsten Frühjahr geschehen wird, wie LGS-Geschäftsführerin Claudia Knoll bei einem Rundgang erklärte.

Das Belvedere ist bereits fertig

Am östlichen Ende des Wiesenparks (in Richtung Gerbrunn) ist auch das Belvedere inzwischen fertiggestellt. Von der geschwungenen an der höchsten Stelle 4,5 Meter hohen Aussichtsplattform haben die Gartenschau-Gäste im kommenden Jahr einen Überblick über nahezu das gesamte Gelände.

Im Bereich des Rottendorfer Tors wird gerade eine kleine Zuschauertribüne eines ehemaligen Sportfeldes zur Auftrittsfläche für kleinere Kulturveranstaltungen umgebaut. Hinter der früheren Tankstelle ist bereits ein Gelände frei geräumt, auf dem das eigentliche tägliche Kulturprogramm der Gartenschau stattfinden wird. Bis zu 2000 Besucher werden hier Platz finden – in einem bestuhlten Bereich vor der Bühne und auf ansteigenden Rasenflächen dahinter.

„Spielen im Urmeer“ und eine Oase der Ruhe

Direkt daneben wird gerade fieberhaft an einem Bereich für die jüngsten Gartenschau-Besucher gearbeitet. Eine Spezialfirma baut voluminöse Holzgeräte für das „Spielen am Urmeer“ auf. Während es hier an Klettergeräten und Rutschen im nächsten Jahr eher turbulent zugehen dürfte, gibt es eine Etage höher am Hang der Terrassengärten die „Gartenoase“ – ein bereits weitgehend fertiggestellter kontemplativer Ort zum Entspannen und Kraft schöpfen für den weiteren Rundgang auf dem drei Kilometer langen Rundweg (dem „Beltwalk“) um den kompletten Gartenschaupark. Rankpflanzen hangeln sich in der Oase an Stangen empor, Zen-Garten-ähnliche Ecken und Holzmöbel laden zum Ausruhen ein. Und ein weiteres „Stockwerk“ höher lassen sich schließlich im Biergarten zwischen frisch gepflanzten Bäumen Speisen und Getränke genießen. Ebenso wie der Wiesenpark bleiben diese drei Terrassengärten für den neuen Stadtteil dauerhaft erhalten.

Tankstelle muss nach der LGS weichen

Besiegelt ist indessen das Schicksal der ehemaligen Tankstelle, in der während der LGS eine Ausstellung zur Geschichte des ehemaligen Militärgeländes gezeigt wird. Rund um die Tankstelle dürften sich im Erdreich nicht unerhebliche Bodenverunreinigungen angesammelt haben, deren Entfernung äußerst aufwändig wäre, erklärt Claudia Knoll im Gespräch. Auch das Gebäude selbst wäre nicht zu erhalten, da es nicht mehr heutigen Standards entspricht, ganz gleich für welche Nutzungen es einmal vorgesehen wäre. Man könnte es allenfalls abreißen und neu aufbauen, wobei die historische Bedeutung natürlich verloren ginge. Also wird die Tankstelle nach der LGS verschwinden müssen.

Gute Nachrichten gibt es indes für die kleinen Gartenschau-Gäste. Für sie wurde im Bereich des Elferwegs ein Nachbau eines zweisitzigen Flugzeugs aufgestellt. Als Vorlage diente eine alte Postkarte, auf der vor einem Hangar abgestellte Flieger abgebildet waren. Die Jung-Piloten können zwar in das Flugzeug klettern, aber sie müssen auf dem Boden bleiben. Etwas höher hinaus, aber auch nicht in schwindelerregende Höhen, geht es auf den „Himmelsschaukeln“, die gerade gegenüber des neuen Nahversorgungszentrums aufgestellt werden.

Gärtner hatten Glück mit dem Wetter

Dass am Hubland die braune Baustellenerde, die noch vor einigen Wochen dominierte, inzwischen von einem leuchtenden Grün abgelöst wurde, habe man auch dem nahezu perfekten Wetter in den letzten Wochen und Monaten zu verdanken, erläutert Gartenschau-Expertin Claudia Knoll beim Baustellenrundgang. „Für die Pflanzarbeiten habe man optimale Bedingungen gehabt“, freut sie sich. Das gilt auch für die Blumenwiese zwischen Rottendorfer Tor und dem künftigen Quartiersplatz, die derzeit grün vor sich hin schimmert, aber sich bis zum Gartenschaubeginn am 27. April 2018 in ein leuchtend buntes Blütenmeer verwandeln wird.

Infobox:

Die Bayerische Landesgartenschau am Hubland beginnt am 12. April und endet am 7. Oktober 2018. Die Gartenschau steht unter dem Motto „Wo die Ideen wachsen“. Die Veranstalter erwarten während der 179 Tage etwa eine Million Besucher. Dauerkarten sind bereits im Vorverkauf erhältlich. Weitere Informationen und eine Auflistung aller Vorverkaufsstellen gibt es unter www.lgs2018-wuerzburg.de

Eine Attraktion für die kleinen Besucher dürfte der Flugzeug-Nachbau werden, in desen Cockpit man klettern kann.
Foto: ANGIE WOLF | Eine Attraktion für die kleinen Besucher dürfte der Flugzeug-Nachbau werden, in desen Cockpit man klettern kann.
Die fast schon fertige Gartenoase in den Terrassengärten: Ein Ort der Ruhe und der Entspannung im LGS-Trubel.
Foto: ANGIE WOLF | Die fast schon fertige Gartenoase in den Terrassengärten: Ein Ort der Ruhe und der Entspannung im LGS-Trubel.
Holzgeräte zum Klettern und Rutschen werden gerade für den Bereich „Spielen im Urmeer“ aufgebaut.
Foto: ANGIE WOLF | Holzgeräte zum Klettern und Rutschen werden gerade für den Bereich „Spielen im Urmeer“ aufgebaut.
In der Gartenoase hängen die Trauben nicht allzu hoch, wie LGS-Geschäftsführerin Claudia Knoll demonstriert.
Foto: ANGIE WOLF | In der Gartenoase hängen die Trauben nicht allzu hoch, wie LGS-Geschäftsführerin Claudia Knoll demonstriert.
 
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