Seit 31 Jahren befindet sich in der Ortsmitte der Gemeinde Eisingen ein Schreibwarengeschäft. Ursprünglich von der Familie Lenzer eröffnet und geführt, hat es vor sechs Jahren Ralf Niebel, 38, übernommen und neu aufgezogen. Bis spätestens Ende des Jahres schließt er jedoch dieses traditionsreiche Geschäft. Dabei bietet die Lage gute Voraussetzungen: mitten im Ortskern gegenüber des Dorfzentrums gibt es viel Besucherverkehr. Woran liegt es also, dass sich die Ladentüren des Schreibwarengeschäfts Niebel nun schließen werden?
Vor der Corona-Pandemie liefen die Geschäfte gut und die Niebels wurden sogar durch Aushilfen unterstützt, erzählt Ralf Niebel. Das sei anschließend nicht mehr möglich gewesen: In den vergangenen drei Jahren habe Niebel den Geschäftsalltag hauptsächlich alleine bewältigt. Unterstützt habe ihn dabei nur seine Frau. "Wenn man Spaß an der Arbeit hat, dann macht das einem nichts aus. Wir waren ja auch sowas wie eine Anlaufstelle für die Einwohner der Gemeinde, die uns über neueste Ereignisse erzählt oder manchmal auch ihr Herz ausgeschüttet haben".
Dabei haben sich zu dem Kundenstamm auch freundschaftliche Beziehungen entwickelt, was während des Gesprächs mit der Redaktion deutlich wurde: Immer wieder hielt Niebel, der ursprünglich aus Schwäbisch-Hall stammt und wegen seiner Frau nach Eisingen zog, einen angeregten Plausch mit Kundinnen und Kunden. Doch nicht nur Corona hat die wirtschaftliche Situation der Niebels verändert. Es kamen noch weitere Faktoren hinzu, die sie zu dem Entschluss brachten, das Geschäft zu schließen.
Schreibwaren Niebel kämpft mit steigenden Nebenkosten und mehr
"Corona hätten wir noch überstanden, aber die aktuell immer weiter steigende Inflation nicht", berichtet Niebel. "Während der Pandemie mussten sogar die Menschen, die normalerweise zu unserer Kundschaft zählen, auf den Onlinehandel umsteigen. Viele sind dabei geblieben. Und die jungen Leute kommen meist nur in den Laden, um sich die Produkte anzusehen und sie auszuprobieren - gekauft wird dann aber beim Onlinehändler".
Hinzu kommt, dass die Artikel immer teurer werden und Niebel nicht die Möglichkeit habe, sie so günstig anzubieten, wie die großen Drogerieketten. "Viele Menschen müssen aktuell auf ihr Geld achten und gehen daher z.B. zu Rossmann, wo sie die Artikel günstiger bekommen". Die zusätzlich steigenden Nebenkosten wurden dann zu einer echten Belastung. Deshalb habe er sich schweren Herzens dazu entschieden, den Pachtvertrag für das Geschäft, der Ende 2023 ausläuft, nicht zu verlängern.
Was passiert mit den Räumlichkeiten in Eisingen?
Aktuell ist Niebel auf der Suche nach einem Nachfolger und bietet sein Geschäft auch auf der Internetplattform Ebay-Kleinanzeigen zum Verkauf an. Laut dieser Anzeige hätte ein Nachfolger die Möglichkeit, die Waren zu übernehmen und das Geschäft im laufenden Betrieb weiterzuführen. Das gilt auch für den inbegriffenen Hermes-Shop. Sollte sich niemand finden, schließt Niebel den Laden Ende des Jahres - nach 31 Jahren Geschäftsbetrieb.
Auch Ursula Engert, Bürgermeisterin von Eisingen, wünscht sich eine baldige Übernahme: "Ich hoffe, dass sich das Geschäft nach der Schließung bald wieder mit Leben füllen wird und auch wieder eine Poststelle anbieten kann." Leerstand sei aktuell kein Problem in der Gemeinde Eisingen und auch eine potenzielle Lücke in der Versorgung sehe Engert durch die Schließung nicht. Damit die Ortsmitte aber weiterhin durch verschiedene Einkaufsmöglichkeiten attraktiv bleibt, sei ihr wichtig, dass bald ein Nachfolger gefunden wird.
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Aus Hätzfelder Sicht, frage mich ob es damals auch in die Main Post gereicht hatte als die Gärtnerei Walk geschlossen hatte oder der Schreibwarenladen Wolz. Selbst aus aktuellerer Zeit hatte es die Metzgerei Wilhelm-Halbig nicht in die Mainpost geschafft. Zumindest ergab die Suche bei den dreien nichts.
Gibt es denn nichts berichtenswertes mehr, dass nun Ladenschließungen Inhaltslöcher füllen müssen?
Bei den anderen beiden mag es sein, dass es nicht auffindbar ist im Online Archiv durch die Suche.
Und den Wolz dürften alle kennen, welche hier zur Schule gegangen sind. Das war DIE Anlaufadresse zu jedem neuen Schuljahr.
Bestes Beispiel ist ein guter Bekannter von mir. In seinem Wohnort, einem Vorort von WÜ kaufte er in einer Metzgerei immer die Bratwürste, weil diese so gut waren. Seine anderen Fleisch- und Wurtseinkäufe erledigte er in einem weiter entfernten Supermarkt, weil dort die Ware billiger war. Als er nach längerer Zeit wieder einmal Bratwürste bei der Metzgerei kaufen wollte, stand er vor verschlossener Tür. Auf einem Plakat welches an der Tür hing stand: Dauerhaft geschlossen"
Diese Metzgerei konnte auch nicht von Kunden leben, die dort ab und zu etwas gekauft haben.