
Der Krieg in der Ukraine hat vielfältige Folgen für die Wirtschaft hierzulande. Eine davon hat jetzt in der Region für Gesprächsstoff gesorgt: Die Distelhäuser Brauerei muss ihre Apfelschorle in Bierflaschen verkaufen.
Weil ihre Kinder nun scheinbar mit Bier unterwegs sind, haben sich besorgte Eltern bei der Brauerei gemeldet, die auch in Mainfranken vielfach vertreten ist. Das bestätigte Distelhäuser-Geschäftsführer Christoph Ebers auf Anfrage. Doch die Aufregung habe sich schnell gelegt, nachdem die Hintergründe erklärt werden konnten.
Was der Grund für den Flaschentausch bei Distelhäuser ist
Laut Ebers hat die Brauerei auf die sonst für die Apfelschorle üblichen Weißglasflaschen verzichtet, nachdem vor Monaten eine große Glasfabrik in der Ukraine bombardiert worden sei. Somit sei der wichtigste Lieferant ausgefallen. In der Folge habe sich der Preis für Weißglasflaschen von 15 auf 30 Cent verdoppelt.
Das sei für Distelhäuser letztendlich zu kostspielig geworden, so der Geschäftsführer. Weißglas sei bereits im vergangenen Jahr "knapp und teuer" gewesen. So habe es nahegelegen, auf andere Gefäße auszuweichen. "Braune Flaschen sind bei uns ja genügend da."
Um wie viele Distelhäuser-Flaschen es geht
Die Umstellung bei der - natürlich alkoholfreien - Apfelschorle sei bereits im März erfolgt, sagte Ebers. Es handle sich seither um etwa eine Million 0,33-Liter-Flaschen, die in der Anfangszeit der Klarheit wegen mit einer Manschette versehen worden seien. Darauf wollte Distelhäuser verdeutlichen, dass in den Flaschen nicht Bier, sondern eben Apfelschorle ist. Abgesehen davon tragen die Flaschen ein Etikett, auf dem mit großer Schrift "Taubertaler Apfelschorle" zu lesen ist.
Schorle in Bierflaschen: "Manche finden's lustig", will Ebers beobachtet haben. Getränkehändler Manfred Trunk in Winterhausen (Lkr. Würzburg) zum Beispiel kann dem Thema was Gutes abgewinnen: Seit die Apfelschorle in den braunen Flaschen ist, "wird das besser verkauft". Warum, kann er sich nicht erklären. Zwar handle es sich nicht um große Mengen - aber immerhin.
Alkoholfreie Getränke in Bierflaschen: Gibt es ähnliche Fälle?
Wie lange Distelhäuser den unfreiwilligen Etikettentausch beibehalten muss, weiß Geschäftsführer Ebers noch nicht. Der Markt für Glasflaschen sei nach wie vor schwierig.
Indes stehen die Distelhäuser mit ihrem Flaschentausch nicht allein da. Er kenne eine Brauerei in Südbaden, die ähnlich wie Distelhäuser reagiert habe. In Mainfranken sei ihm indes kein Fall bekannt. Schon vor gut einem Jahr hatte eine Brauerei in Westheim im Sauerland angekündigt, wegen des Glasengpasses die hauseigene Limonade in braune statt weiße Flaschen abzufüllen.
Leergut ist seit Monaten ein schwieriges Thema
Abgesehen von der eher kuriosen Folge des Ukraine-Kriegs für die Distelhäuser Brauerei sorgt das Leergut in der Branche seit Monaten immer wieder für Sorgenfalten. Energie ist erheblich teurer geworden und damit auch die Herstellung von Glas. Deshalb wurde zuletzt Anfang Mai der Ruf nach höherem Pfand laut.
Bereits im vergangenen Jahr waren gestiegene Glaspreise und der Mangel an Leergut ein Thema. Dennoch habe Distelhäuser damals an den Weißglasflaschen für die Apfelschorle festgehalten, erklärt Ebers. Das sei nun aber nicht mehr möglich.
Der Geschäftsführer hat nach eigenen Worten beobachtet, dass sich die Kundschaft nun allmählich an die braunen Flaschen gewöhne. Sie seien mittlerweile "bei uns kein Riesenthema mehr". Das sieht Getränkehändler Trunk in Winterhausen ähnlich.
Also eigentlich überhaupt kein Thema
puuuuh...glauben sie das was sie schreiben? Etiketten im Wasserbad lösen?
Vielleicht sollten sich die Sorte Eltern mal richtig um ihre Kinder kümmern und mit Vorbild vorangehen, dann ist es egal, in welche Flaschen Apfelschorle gefüllt wird.