Eine Doppelausstellung zum Thema Dokumentarfotografie zeigt das Museum im Kulturspeicher bis zum 12. Mai. Gezeigt werden die Arbeiten eines Stipendienprogramms für Dokumentarfotografie der Wüstenrot Stiftung sowie das Projekt „One day in your life“ mit Schülerarbeiten der Jakob-Stoll-Realschule und der Wolffskeel-Realschule in Kooperation mit der Kunstvermittlung des Museums im Kulturspeicher.
Die Dokumentarfotografie-Förderpreise der Wüstenrot Stiftung werden seit 1994 ausgelobt. Die Wüstenrot Stiftung und das Museum Folkwang vergeben die Förderstipendien im zweijährigen Turnus an vier Absolventen und Absolventinnen deutscher Hochschulen und Akademien. Die Preise sind mit jeweils 10 000 Euro dotiert. Das Förderprogramm richtet sich an Fotografinnen und Fotografen, die sich mit Themen der realen Lebenswelt beschäftigen und mit zeitgenössischen Mitteln die Definition des Abbildungscharakters der Fotografie reflektieren. Diese Auseinandersetzung zu unterstützen und ihre Weiterentwicklung zu fördern, ist Anliegen der Förderpreise. Die während der Förderung entstandenen Arbeiten werden anschließend in einer Wanderausstellung gezeigt. Die Ausstellung im Kulturspeicher zeigt die Arbeiten, die während des Förderprogramms im Jahr 2015 entstanden sind.
Preisträger der Wüstenrot-Förderstipendien zeigen ihre Arbeiten
Susanne Hefti beschäftigt sich in einer Multimedia-Installation mit den sozialen, wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen des Kosovo-Konflikts. Für ihr dokumentarisches Filmprojekt „We Can“ besuchte Alina Schmuch mehrere Aufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge in Deutschland. „Gesellschaft beginnt mit drei“ nennt Andrzej Steinbach seine Fotoserie mit 35 Porträts. Darin abstrahiert er Posen, Kleider, Gestik und Mimik von drei Personen und setzt sie immer wieder neu zusammen. Malte Wandel hat sich mit der Geschichte ehemaliger afrikanischer DDR-Vertragsarbeiter und deren Schicksal nach der Wende im Jahr 1989 beschäftigt. Für die Bilderserie „Sarah, Miguel und Jamal“ begleitete er zwei Jahre lang die Nachkommen mosambikanischer Vertragsarbeiter.
Fotoprojekt von zwei Würzburger Realschulen
Bei dem Projekt der beiden Würzburger Realschulen geht es um Jugendliche mit und ohne Fluchterfahrung, die in der gleichen Stadt leben und die gleiche Schule besuchen. Lernen sie sich in ihrem Alltag wirklich kennen? Haben sie Kontakt zueinander? Diese und andere Fragen sollten in dem Fotoprojekt “One day in your life“ beantwortet werden. Nach einem Workshop zum Kennenlernen begleiteten sich je zwei Jugendliche einen Tag lang von acht bis 20 Uhr mit der Kamera ihres Smartphones. Jede Stunde entstanden mehrere Fotos. Von diesen wählten sie gemeinsam eines pro Stunde aus. Diese werden in der Ausstellung gezeigt. Zusätzlich zu diesen Bildern werden in der Ausstellung auch Aufnahmen aus Würzburgs schwedischer Partnerstadt Umea gezeigt, die nach der gleichen Idee entstanden sind.
Beide Ausstellungen sind ab sofort bis 12. Mai im Kulturspeicher zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag 13 bis 18 Uhr, Mittwoch 11 bis 18 Uhr, Donnerstag 11 bis 19 Uhr, Freitag, Samstag, Sonntag 11 bis 18 Uhr. Montag geschlossen.