Der Sommer in Würzburg besteht nicht nur aus Kiliani und Weinfesten, auch die Kultur hat dort ihren Platz. Und dazu gehören nicht nur große Festivals wie das Mozartfest oder der Hafensommer, auch kleine, sozusagen handgemachte Festivals gehören dazu. So wie das "Kultur ausm Hut", das vor drei Jahren aus der Taufe gehoben wurde. Das findet in diesem Jahr vom 16. Juni bis zum 31. Juli statt, aber, wie berichtet, nicht mehr auf der Bastion hinter der Umweltstation, sondern nur wenige hundert Meter entfernt im und um das Theater am Neunerplatz herum.
Dorthin hatten die "Hutmacher" am Freitagvormittag zu einem Pressegespräch geladen. Weil viele dieser "Hutmacher" ihre künstlerische Heimat am Neunerplatz haben, sei es für ihn eine Art "Coming Home", freute sich Neunerplatz-Chef Sven Höhnke. Und weil neue Orte auch immer neue Regeln mit sich bringen, ging es auch um diese.
Die wichtigste zuerst: Weil Musik und Theater im Theater gespielt werden, wird eine Anmeldung über die Webseite des Neunerplatztheaters empfohlen, wenn man einen Platz drinnen haben möchte. Aber auch draußen gibt es gute Plätze, denn die Fenster werden geöffnet, es gibt Pavillons und Stehtische, geplant ist eine Übertragung der Geschehnisse auf der Bühne auf einen Großbildschirm draußen, und wer will, kann auch seinen eigenen Stuhl mitbringen.
Zu Hause bleiben müssen in diesem Jahr die Hunde
Mitbringen kann man wie in den Vorjahren seine eigenen Speisen und Getränke, letztere gibt es auch im Theater zu kaufen. Zu Hause bleiben müssen in diesem Jahr die Hunde. "Das war auf dem weitläufigen Gelände der Vorjahre möglich, hier am Theater ist es zu eng", erklärte Höhnke.
Weil es am Neunerplatz direkte Nachbarn gibt, beginnen die Konzerte um 19 Uhr. "20.30 Uhr ist spätestens Schluss", sagte Sven Höhnke. Die letzten Gäste sollen dann bis 22 Uhr das Theater und sein Gelände verlassen haben. "Wir werden uns größte Mühe geben, dass wir diese Zeiten strikt einhalten", versicherte Rötter.
Finanziert werden das Festival und die Gagen der Künstler über die Spenden der Besucher
Der Eintritt ist frei. Finanziert werden das Festival und die Gagen der Künstler über die Spenden der Besucher. Aber auch die Stadt Würzburg, die Vogel Stiftung und der Förderverein des Theaters geben Geld dazu. Erreichbar ist das Theater im Adelgundenweg am besten zu Fuß, mit dem Rad oder den Straba-Linien 2 und 4 Richtung Zellerau, Haltestellen Neunerplatz oder Wörthstraße.
Einer der Höhepunkte von Kultur aus'm Hut wird am Mittwoch, 27. Juli, um 19 Uhr die Veranstaltung mit dem früheren Würzburger Kulturreferenten Muchtar al Ghusain sein, der jetzt in Essen lebt und arbeitet. Er vertont seit einigen Jahren Lyrik von Heinrich Heine bis Marion Poschmann. Aus einer im Herbst dieses Jahres zusammen mit einem Buch erscheinenden CD gibt es an diesem Abend Kostproben.
An sechs Sonntagnachmittagen können die Besucher selbst Musik machen
An sechs Sonntagsnachmittagen zwischen 14 und 17 Uhr können die Besucher selbst Musik machen, berührungslos an einer von Burkard Schmidl entwickelten Soundharp. Das experimentelle Projekt ist eine Premiere und entstand extra als Klangkunstbeitrag für "Kultur ausm Hut". Ebenfalls sechs Mal findet ein Ukulele-Workshop mit Wolfgang Salomon statt. Anmeldung ist erforderlich, am 18. Juni um 16 Uhr erfolgt die Einteilung der Gruppen je nach Spielerfahrung.
Noch auf dem Programm: Das Theaterstück Räuber Hotzenplotz für Kinder und Erwachsene, zwei Abende von "Würzburg liest e.V." mit ukrainischer Literatur und viel Jazz mit Mitgliedern der Jazzinitiative Würzburg. Hinzu kommen Konzerte von den Tanzkindern, Inswingtief oder Markus Rill.
Das komplette Programm gibt es auf der Webseite des Theaters
Das komplette Programm gibt es auf der Webseite des Theaters unter www.neunerplatz.de oder über die QR-Codes auf den Veranstaltungsplakaten und Info-Flyern des Festivals.