Der Sportverein Kürnach (SVK) hat ein Problem, was eigentlich schon als gelöst galt. Wenn es die Fußballer im Winter in die Halle zieht, wird es eng für andere Hallensportarten. Die Lösung sollte eine Kunstrasenfläche bringen. An den Kosten von insgesamt 700 000 Euro hätten sich die Gemeinde Kürnach, zusammen mit dem Bayerischen Landessportverband mit je einem Drittel beteiligt. Die übrigen Kosten hätte der Verein selbst durch Mitgliederbeiträge und Kredite getragen. Mehr als ein Jahr und viele Pandemiemonate später gibt es erneute Probleme mit dem Bau der Kunstrasenfläche, wie einer Pressemitteilung der Gemeinde zu entnehmen ist.
"Zwischenzeitlich gab es eine mehrfache Kostensteigerung ", erklärte der Bürgermeister der Gemeinde Kürnach, René Wohlfart. Der Grund dafür seien unter anderem die gestiegenen Preise für Kunstrasen. "Mittlerweile belaufen sich die Kosten auf 809 000 Euro", so Wohlfart. Die Mehrkosten könne der Verein aus eigenen Mitteln nicht mehr stemmen, erklärte der Vorsitzende des Sportvereins, Stefan Reichwein bei der Ratssitzung. Er bat die Gemeinde Kürnach um die Übernahme der Kosten in Höhe von 60 000 Euro.
Auf Nachfragen aus dem Gremium, ob es möglich sei, die Kosten zu reduzieren, ließ sich am Montag keine Lösung finden. Sowohl die Option der Verkleinerung der Rasenfläche als auch eine Planung ohne Bewässerungsanlage seien wenig sinnvoll. "In den Fraktionen wird jetzt miteinander gesprochen", erklärt Wohlfart, der für nächsten Dienstag eine Fraktionssprechersitzung einberufen hat. "Nächste Woche Donnerstag ist die nächste Gemeinderatssitzung und dort sollen die Beschlüsse gefasst werden", erklärt er.
Bewohnerinnen und Bewohner sollen bei Hochwasserschutz helfen
Auch das Thema Hochwasser hat den Gemeinderat am vergangenen Montag beschäftigt. Die Starkregenkatastrophe im Juli dieses Jahres hatte zahlreiche Gemeinden in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Bayern schwer getroffen. Die UWG-Fraktion hatte daraufhin die Frage nach dem Hochwasserschutz in der Kürnacher Gemeinde gestellt. "Worum es bei der Frage geht: Was wäre wenn?", fasst Wohlfart die Anfrage zusammen. Die Gemeinde hätte daraufhin ein Ingenieurbüro beauftragt und eine Bestandsaufnahme der besonders gefährdeten Bereiche veranlasst.
"In der nächsten Gemeinderatssitzung wird eine Abfrage eingeleitet", so der Bürgermeister. Jede Bürgerin und jeder Bürger habe im Anschluss die Möglichkeit, sich beim Gemeinderat zu melden. Die Informationen würden dann an das Ingenieurbüro weitergetragen. "Wir sind auf die Informationen der Bürgerinnen und Bürger angewiesen", erklärt Wohlfart.