„Der Bund Naturschutz ist fassungslos über die massive Bauzeitverzögerung beim A3-Ausbau bei Würzburg bis 2021“, so Armin Amrehn, Vorsitzender beim Bund Naturschutz (BN) Würzburg.
Der Ausbau wird damit insgesamt acht Jahre dauern, über zwei Jahre länger als geplant. Die Autobahndirektion Nordbayern hatte am Dienstag mitgeteilt, dass die Fertigstellung der Fahrstrecke Richtung Nürnberg sich um zwei Jahre verschieben werde – auf den Herbst 2021.
BN: Es geht um die Gesundheit
Als Grund nennt die Behörde „erhebliche bauvertragliche Auseinandersetzungen mit den Auftragnehmern des Streckenbaus und der Talbrücke“. Diese hätten die Bauarbeiten deutlich verzögert. „Eine derartige Verzögerung ist erschreckend und geht auf Kosten der Gesundheit der Anwohner an den Ausweichstrecken in und um Würzburg, die Lärm, Abgase und einen gesundheitsschädlichen Mix aus Feinstaub und Stickoxiden hinnehmen sollen“, kritisiert auch Steffen Jodl, Geschäftsführer beim BN die enorme Bauzeitverlängerung.
Vor allem die Gemeinden Kist, Höchberg und Reichenberg sowie die Stadt Würzburg sind durch diese unfallträchtige „Dauer-Staustelle“ fast schon täglich massiv betroffen. Auch der öffentliche Nahverkehr sei häufig lahmgelegt. Der BN fordert von der Autobahndirektion Nordbayern dringend Maßnahmen zur Entschärfung dieser extrem stauanfälligen Baustelle. „Vertragliche Auseinandersetzungen zwischen der Autobahndirektion und Baufirmen – die Grund für die Verzögerung sein sollen – dürfen nicht auf Kosten der Gesundheit der Bürger gehen“, so der BN.
Unzufriedene Bauarbeiter
Auch Bürger tun ihren Unmut auf der Internetseite dieser Zeitung kund: „Acht Jahre für den Ausbau von ein paar Kilometern! Das ist rekordverdächtig. In anderen Ländern arbeitet man geringfügig schneller“, schreibt ein User. „Kein öffentliches Bauvorhaben bleibt mehr im Budget“, schimpft ein anderer. „Erst mal billig anbieten um den Auftrag zu bekommen, wenn dann mal das Ding zur Hälfte fertig und bezahlt ist, geht die Verzögerungstaktik und das Nachgekarte los.“
Auch die Bauarbeiter sind unzufrieden – und zwar mit der Bezahlung. Am Mittwoch machten sie an der A3-Baustelle bei Geiselwind (Lkr. Kitzingen) ihrem Ärger Luft: Sie ließen Schubkarre, Schippe, Kelle & Co. liegen – und machten eine „Bau-Pause“. Die IG Bau Franken nennt den Grund für den Bau-Protest: „Bei den Bauarbeitern wächst die Unzufriedenheit. Auf Deutsch gesagt: Sie sind stinksauer, weil die Arbeitgeber die Tarifverhandlungen zum Scheitern geführt haben. Die Bau-Bosse sind nicht bereit, ein vernünftiges Lohn-Plus auf den Tisch zu legen“, sagt Kathrin Winkler von der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau).
Streik als Signal nach Berlin
Die IG-BAU-Branchensekretärin für das Baugewerbe will damit von Franken aus ein „Bau-Protest-Signal“ nach Berlin senden. Dort wird am Freitag, 11. Mai, die Schlichtung im Tarifkonflikt fortgesetzt. Ein erstes Schlichtungstreffen zu Beginn dieser Woche hatte keine Einigung gebracht. Für Kathrin Winkler ist es ohnehin ein „starkes Stück“, dass es so weit gekommen ist: „In anderen Branchen gibt es Tarifabschlüsse. Nur im Baugewerbe blockieren die Arbeitgeber. Und das, obwohl der Bau boomt und die Auftragsbücher voll sind.“ Zudem sei die Lohnforderung der IG Bau vergleichbar mit der anderer Branchen: Sechs Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Deshalb, so Winkler, machen die Bauarbeiter in Geiselwind mit ihrer „Bau-Pause“ eines noch einmal deutlich: „Ohne den Bau läuft nichts. Autobahnen und Straßen fallen nicht vom Himmel. Und auch Wohnungen bauen sich nicht von allein. Nur wenn gebaut wird, können die Menschen wohnen und der Verkehr fließen.“
Wird das versäumt, oder gibt es diese Strafe nicht mehr?
Also wenn in den 50er/60er Jahren auch so gebaut worden wäre, dann wäre Deutschland heute noch ein Trümmerfeld. Was ist passiert?
Frank Julke, Arnstein
wer in der nächsten Generation solche
Bauwerke auf die Beine stellt.
Die Generation die studiert sicher nicht.
Wir können froh sein
das es noch Menschen gibt die diese Dre...arbeit machen.