In Baden-Württemberg sind sie seit dem 1. August per Gesetz landesweit verboten, in Bayern sollen die Kommunen den Umgang mit Schotter- und Steingärten selbst regeln. Nach Regensburg und Erlangen wird daher inzwischen auch in Würzburg eine "Freiflächengestaltungssatzung" erstellt, die für mehr Grün in der Stadt sorgen soll.
Für viele Hauseigentümer sind Stein- oder Schottergärten eine attraktive und vor allem pflegeleichte Alternative zum normalen Garten. Das widerspricht zwar der gesetzlichen Verpflichtung zur Begrünung unbebauter Grundstücksflächen aus Artikel 7 der Bayerischen Bauordnung (BayBO), diese Regelung kann aber durch die Bauaufsicht nicht kontrolliert werden.
Begrünung von Grundstücken: Stadtrat will Rechtsgrundlage schaffen
Deshalb hat der Stadtrat die Verwaltung jetzt einstimmig beauftragt, durch die neue Satzung eine Rechtsgrundlage zu schaffen, wie es Regensburg und Erlangen bereits im Frühjahr getan haben. Möglich wird das Regelwerk durch die vom Ministerrat beschlossene BayBO-Neufassung, die Kommunen mehr Handlungsspielraum bei der Ortsgestaltung gibt.
Durch die neue Satzung solle "die schleichende Versiegelung von Vorgärten" gestoppt werden, erläuterte Stadtbaurat Benjamin Schneider kürzlich im Planungsausschuss des Stadtrats. Zu den Grundstücksflächen, deren Gestaltung geregelt werden sollen, gehören nicht nur Vorgärten aus Stein, sondern auch Pkw-Stellplätze oder betonierte Abstellflächen für Abfallbehälter.
Es geht um Artenvielfalt und Mikroklima
Das ist vor allem wichtig für die Artenvielfalt und das Mikroklima: "Grünflächen und Baumbestände verbessern das Stadtklima durch Abkühlungseffekte, bilden wichtige Versickerungs- und Wasserspeicherbereiche und erhöhen die Luftqualität. Gefährdeten Tier- und Pflanzenarten bieten sich wertvolle Lebensräume", heißt es in der Beschlussvorlage des Stadtrats.
Das sieht auch Linken-Stadträtin Barbara Meyer so, die in einem Antrag das sofortige Verbot und den Rückbau bestehender Stein- und Schottergärten im Stadtgebiet gefordert hat. Steingärten heizen sich im Sommer stärker auf, außerdem könne der Boden durch die Versiegelung mit Schotter und Plastikfolie kein Wasser speichern, schreibt Meyer unter anderem zur Begründung ihres Antrags. "Wir werden das Verbot bei der Bearbeitung der Satzung prüfen", kündigte Schneider an. Die Regelung könne dann aber nur auf zukünftige Neu- und Umbauten angewendet werden.
Unterschiedliche Regelungen in bayerischen Städten
Was in der Freiflächengestaltungssatzung genau geregelt werden könnte, zeigt ein Blick nach Erlangen und Regensburg. In beiden Städten wird eine Begrünung aller Flächen von bebauten Grundstücken vorgeschrieben, die nicht für eine andere zulässige Nutzung benötigt werden. In der Erlanger Satzung sind geschotterte Steingärten ausdrücklich verboten. In Regensburg gibt es ein solches Verbot nicht, dafür werden in der Oberpfalz-Metropole sogar die Größe und Anzahl der Bäume pro Quadratmeter Grundstücksfläche genau vorgeschrieben. Eine Ausnahme ist nur zulässig, wenn Bäume durch eine Fassaden- und Dachbegrünung ersetzt werden können.
Neben den Freiflächen ist auch die Gestaltung der Dachlandschaft des Würzburger Altstadt-Ensembles ein Thema im Baureferat. Durch den Zielkonflikt zwischen den Anforderungen des Denkmalschutzes und der Nutzung von Photovoltaikanlagen hat das Thema "eine besondere Bedeutung bekommen und wird es für die Zukunft haben", sagte Schneider in der jüngsten Sitzung der Kommission für Stadtbild und Architektur.
Wie weit soll denn das noch gehen mit Vorgaben und Verboten? Dachform, -farbe, Hausfassade, Wärmedämmung, Heiztechnik, Energieart, Zaunanlage, Garageneinfahrt, Gestaltung des Vorgartens, Zisterne, und und und. Lesen Sie mal den Baubauungsplan des neuen Wohngebiets Hubland/LGS: Wer soll denn das noch einhalten und bezahlen können? Ist ja alles recht schön und gut, aber lasst bitte die Kirche im Dorf und den Bauherren ihre Meinungs- und Gestaltungsfreiheit und -vielfalt. Denn nur damit ist ein Dorf, eine Straße, eine Stadt optisch schön. Die Gleichmacherei hatten die Linken in der DDR lange genug prakiziert. Es muss nach 30 Jahren Grenzöffnung endlich Schluss damit sein.
In einem echten Steingarten wachsen alle möglichen (meist mehrjährigen) Bodendecker, Stauden etc. zwischen terrassenförmig angelegten Natursteinen, die man dann kaum noch sieht, und es ist ein einziges Gesumme und Gebrumme inmitten der Vielfalt von Farben und Formen.
Von daher bitte das Wort "Steingarten" nicht so unqualifiziert verwenden!
aus keinen anderen Grund werden solche Beete angelegt, wenn man dieser Plage in den Städten nicht Herr wird.
Man sieht es am Foto.... dürre Büsche mögen sie nicht und Steine zwischen den Zähnen schon gar nicht. Unter den Planen und Steinen tummeln sich die Würmer und rufen Hurraaaaaaaaaaaa Hier wird die Kreatur nicht geschunden.. - auch ein Vorteil.
Ich empfehle jedem mal in Veitshöchheim den Geißberg hoch zu fahren und die häßliche mehr als einen Kilometer lange Wand anzuschauen, die als Abgrenzung zum Neubaugebiet errichtet wurde. Die Stasi hätte da auch ihre Freude dran gehabt. Wurde kann sowas nicht mit Büsche und Bäumen verwirklichen.
Sarkasmus out.
Das stimmt so nicht. Ohne intensive Pflege, werden spätestens nach einem Jahr zwischen den Steinen die Pflanzen sprießen. Flugsamen, Blätter, Staub etc. setzt sich alles zwischen den Steinen ab. Ein Fegen, abrechnen von Laub etc nahezu unmöglich.
Dann könnte die Fläche nur noch mit einem Laubsauger abgesaugt, gespritzt oder abgebrannt werden. Alles nicht sehr effektiv oder verboten. Wo ist hier Pflegeleicht?
PFLEGELEICHT ist eine Blühwiese. Nur ab und an den Rand pflegen und freuen am Gesumme der Insekten.
Auf meinen PKW-Stellplätzen?
Einen relativ naturnahen und eher sporadisch gemähten, kühlen Garten mit Wasserstellen für Vögel und Insekten habe ich auch. Sehr intensive Winterfütterung für die fliegenden Kollegen inclusiv.
Und wenn es finanziell weiter gut läuft hoffe ich mir spätestens 2022 auch ein V8 Cabrio zu leisten.
Man darf gespannt sein...