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Würzburg
Kommentar: Wir müssen die Enttäuschung der Kinder ernst nehmen! 
Die Enttäuschung über abgesagte Ferienprogramme ist bei Kindern und Jugendlichen groß. Warum dieses Gefühl alles andere als Kinderkram ist.
Die Enttäuschung der Kinder und Jugendlichen über abgesagte Ferienprogramme, Zeltlager und Freizeitfahrten ist verständlich. Und: Sie sollte ernst genommen werden.
Foto: Thinkstock | Die Enttäuschung der Kinder und Jugendlichen über abgesagte Ferienprogramme, Zeltlager und Freizeitfahrten ist verständlich. Und: Sie sollte ernst genommen werden.
Melanie Jäger
Melanie Jäger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:08 Uhr

Die Enttäuschung der Kinder und Jugendlichen über abgesagte Ferienprogramme, Zeltlager und Freizeitfahrten ist verständlich. Und: Sie sollte ernst genommen werden. Denn gerade jetzt ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen, sich mit Freunden treffen, ihr Selbstwertgefühl mit eigenen Aktionen und Ideen im Kreise Gleichaltriger stärken.

Viel zu lange waren sie in den vergangenen Wochen gefangen im "Widerstand-zwecklos-Modus", viel zu wenig sind sie in dieser Krise selbst zu Wort gekommen, viel zu selten haben sie sich wiedergefunden in den öffentlichen Diskussionen um die Pandemie und deren Folgen. Wie geht es dir, was vermisst du am meisten, was macht dir besonders Angst? Was würdest du als Lösung vorschlagen? 

Kinder verlieren ihr Selbstbewusstsein

Niemand erwartet, dass kleine Kinder bei einer Katastrophe diesen Ausmaßes eine Lösung parat haben - das ist auch nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass Kinder spüren, wenn man sie nicht ernst nimmt, sie nicht anhört, ihnen nichts zutraut. Sie sind genauso betroffen wie jeder Erwachsene, wenn die Welt, wenn ihre Welt, plötzlich still steht.

Wer nicht fragt, impliziert dem Gegenüber, dass seine Meinung unwichtig ist. Genau das ist, so sagen Psychologen, in der Corona-Krise geschehen. Kinder seien die großen Verlierer dieser Zeit, litten unter immensen Verlusten ihres Selbstvertrauens. Und das bezieht sich nicht nur auf diejenigen, die in einem schwierigen oder sozial schwachen Umfeld aufwachsen oder all jene, die seelischer oder körperlicher Gewalt ausgesetzt sind.

In der Wahrnehmung mancher Erwachsener mutierten Kinder zeitweise zu reinen Risikofaktoren.
Foto: Iñaki Berasaluce | In der Wahrnehmung mancher Erwachsener mutierten Kinder zeitweise zu reinen Risikofaktoren.

Es bezieht sich auf alle Kinder und Jugendliche, die in Entwicklungsphasen wie der Pubertät ohnehin schon mit sich kämpfen und die Wucht der unterschiedlichen Gefühle noch nicht einordnen können. Und ja, auch Kinder, denen es gut geht zuhause, haben damit zu kämpfen, wenn sie von heute auf morgen nicht mehr raus können. Keine Schule, kein Ausgehen, keine Treffen mit Freunden - das heißt auch: keine Vorfreude mehr. Rund um die Uhr zuhause zu sein, das bedeutete für viele auch, die Verzweiflung der Eltern hautnah mitzuerleben, Jobverlust oder Existenzangst.

Doch in der Wahrnehmung mancher Erwachsener mutierten Kinder zeitweise zu reinen Risikofaktoren, unverantwortlichen Wesen, denen man nicht zutraut, dass sie Abstand halten oder Hygiene-Regeln einhalten könnten. Eltern, die die Not ihrer Kinder  beklagten, wurde in Kommentaren in sozialen Medien immer wieder unterstellt, dass sie offensichtlich mit ihren eigenen Kindern und ihrer Familie nichts anzufangen wüssten. Erst als Psychologen Alarm schlugen und auf die negativen Folgen einer längerfristigen Unterbrechung von sozialen Kontakten außerhalb der Familie hinwiesen, schaffte es das Thema raus aus der vermeintlichen Harmlosigkeit.

Kein harmloser Kinderkram

Dabei braucht es eigentlich keine Experten, um zu begreifen, dass es auch jetzt, mit Blick auf die Sommerferien, um viel mehr geht als um die Enttäuschung über verpassten Freizeitspaß. Dass etliche Kinder- und Jugendprogramme in den Sommerferien ausfallen, ist eine Katastrophe für viele Kinder und deren Eltern und gewiss kein "Kinderkram" oder "Larifari-Getue um verwöhnte Blagen".

Wie wichtig die Angebote für Familien sind, ganz unabhängig vom sozialen Status, offenbart sich wie vieles andere in dieser Krise. Und zeigt auch: Es ist eben nicht selbstverständlich, dass Kommunen, Pädagogen, Ehrenamtliche den Kindern außerhalb von Schule und Elternhaus Erfolgs- und Gemeinschaftserlebnisse sowie Bildung mit auf den Weg geben. Jede ausgefallene Veranstaltung ist ein Verlust in der Entwicklung junger Menschen. Diese Förderung darf nicht heruntergespielt werden, schon gar nicht in Krisenzeiten. Sie ist kein Kinderkram. Sie bestimmt unsere Zukunft mit.         

 
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    ich finde es auch so langsam etwas fragwürdig, wie mit den Kindern umgegangen wird,
    was Coronaregeln betrifft. Zuerst wurden sie verunklimpft mit "Virenschleuder" udgl.
    Jetzt, wenn die Freibäder geöffnet sind, gelten auch wieder Vorshriften, die für die Kids zum Teil nicht nachvollziehbar sind. Beispiel: Gestern hatte ich mit 2 Jungs gesprochen, die in der Nachbarortschaft im Freibad waren/wollten. Ein 14jähriger sagte, er durfte nur rein, da er einen Personalausweis hatte. Dann bekam er 30 Bändchen, die er beim Schwimmen jeweils 1 wieder abgeben musste, damit die Schwimmbadaufsicht wusste, wie oft er im Wasser war, ok, noh nachvollziehbar,
    reinspringen vom Turm und Spielen im Bekcen sind nicht erlaubt, warum? Spritzt da der Virus ins Gesicht? Ein anderer sagte: ich durfte gar nicht, weil ich erst 12 bin und von meinen Eltern niemand dabei war. Wäre da nicht ein nachdenken wichtig, sollen
    Eltern jetzt schon frei nehmen, wenn sie ins Schwimmbad mit ihren Kids wollen?
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  • K. D.
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