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Würzburg
Kommentar: Über engagierte Jugendliche kann man sich freuen
Wenn Schulen ihren Bildungsauftrag ernst nehmen, sollten sie ihre Schüler nicht mit Drohungen vom Demonstrieren abhalten.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 02.04.2019 14:19 Uhr

Die Jugend interessiert sich nicht für Politik! So klagen Eltern häufig. Doch wenn junge Menschen dann einmal für ihre politische Meinung demonstrieren wollen, droht die Schule mit Verweisen. Wenn Schulleiter so verhindern wollen, dass während der Unterrichtszeit für mehr Klimaschutz gestreikt wird, handeln sie nicht gerade pädagogisch.

Denn neben Mathe und Bio sollen Jugendliche in der Schule doch auch lernen, selbstbestimmt zu entscheiden. In diesem Fall zwischen der Schulpflicht und der Aufgabe, deutlich seine Meinung zu zeigen. Damit aus Schülern mündige Bürger werden, braucht es Lehrkräfte, die sie in diesem Abwägungsprozess unterstützen, statt diesen mit Drohungen abzuwürgen.        

Andererseits ist ein Verweis auch keine Katastrophe. Wenn Schüler wirklich fürs Klima auf die Straße gehen und nicht, weil sie den Unterreicht schwänzen wollen, sollten Eltern mit Verständnis auf den möglichen Mahnbrief der Schulleitung reagieren. Die Schüler haben dazu das passende Argument: „Ihr wollt doch immer, dass wir uns für Politik interessieren.“     

 
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  • HumanTouch
    Danke an alle Schüler, Jugendliche und aufrechte Eltern / engagierte Pädagogen, die verstanden haben, dass es für diese Generation 5 vor 12 ist, um uns Versagern in Sachen der Abwehr existenzieller Bedrohungen auf unserem einen kleinen Planeten die Leviten zu lesen!
    Denn die Generationen vor diesen zukünftigen Erdenbürgern haben es schließlich zu verantworten, dass unsere Zukunft alles andere als rosig oder gesichert ist. 😰

    Daher haben unsere Kinder und Kindeskinder jedes Recht auf die Straße zu gehen, sich Gehör zu verschaffen und endlich die Verantwortung für den selbstzerstörerischen Kurs von uns einzufordern! 👍🏼👍🏼 Was sind da ein paar lächerliche Regelverletzungen im Vergleich dazu?
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  • kerstin.celina@gmx.de
    In Brüssel haben gestern 12500 Schüler*innen demonstriert, um ihre Erwartungen an die Erwachsenen, die polititisch einflussreich sind, deutlich zu machen. Mit klaren Botschaften auf den Plakaten und einem unheimlich hohen Engagement. Die Schüler*innen ahnen, dass gerade die Demontrationen während der Schulzeit die Chance haben, ihnen Gehör zu verschaffen. Nach der Schulzeit wäre das Interesse an ihren Demos wesentlich geringer. Und genau deshalb freue ich mich über jede*n, der/die heute mitläuft, auch wenn es in manchen Fällen einen Verweis geben wird. Einen Verweis zu geben, halte ich hier eh nicht für pädagogisch sinnvoll und zielführend ist, im Gegenteil, ich sehe es als ein Zeichen für Hifslosigkeit. Klar ist: Schule darf nicht parteipolitisch sein, aber Schule darf - und muss - politisch sein, denn das ist die Voraussetzung dafür, dass die Jugendlichen sich auch als Erwachsene (gesellschafts)politisch einsetzen. Deshalb: Danke an die Schüler*innen und die, die sie unterstützen.
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  • 2ostsee
    Leider sind es gerade die Eltern der heutigen Schüler denen die Umwelt und ehrenamtliches Engagement (auch politisch) irgendwo vorbei geht.
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  • hannes.sazyma@arcor.de
    Niemand verbietet Kindern zu demonstrieren und für ihre eigene Meinung einzustehen, im Gegenteil, sie werden dazu sogar ermuntert, aber Unterrichtszeit ist nun mal Unterrichtszeit und die Eltern wissen ihre Kinder in dieser Zeit in der Obhut der Schule, wir haben in dieser Zeit schließlich auch die Aufsichtspflicht. Ich möchte mal die gleichen Besserwisser-Revoluzzer, die sich jetzt aufregen, dass Schulleiter Macht ausüben und die Kinder auf ihrem Weg zur Mündigkeit von der Schule gehindert sehen, erleben, wenn einem Schüler, der von seinem nicht vorhandenen Streikrecht Gebrauch macht und während der Schulzeit auf Demos herumturnt, etwas passiert. Sollte der Schulleiter stillschweigend geduldet haben, dass die Kinder das Schulgelände verlassen, rennen ihm die gleichen Leute die Tür ein und fragen, dann auch zu Recht, warum Schüler unbeaufsichtigt sind, obwohl sie in der Schule sein sollten. Frau Göbel wird dann sicher auch einen neunmalklugen Kommentar für die Mainpost schreiben.
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  • kej0018@aol.com
    Danke für den klugen Kommentar, ich kann zu 100% zustimmen.
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