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Würzburg
Kommentar zur Demo in Würzburg: Corona/Juden-Vergleiche sind geschmack- und hirnlos
Der Justiz gelingt es leider nicht immer, Judenfeindlichkeit beizukommen. Da ist es gut, wenn Politik und Gesellschaft klare Kante zeigen, meint unser Kommentator.
Die Erinnerung an die Opfer der Schoah gehört zur DNA der bundesrepublikanischen Gesellschaft. Sie darf von Impfgegnern und Corona-Leugnerinnen nicht missbraucht werden, sagt unser Autor.
Foto: SymbolNicolas Armer, dpa | Die Erinnerung an die Opfer der Schoah gehört zur DNA der bundesrepublikanischen Gesellschaft. Sie darf von Impfgegnern und Corona-Leugnerinnen nicht missbraucht werden, sagt unser Autor.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:49 Uhr

Wenn sich Impfgegnerinnen und Impfgegner heute mit den verfolgten Jüdinnen und Juden in Nazi-Deutschland vergleichen, ist das an Geschmack- und - mit Verlaub - an Hirnlosigkeit nicht zu überbieten. Corona-Leugner und Impfgegner geraten gesellschaftlich unter Druck und das ist auch richtig so. Mit Gefängnis, Folter oder gar dem Tod muss indes niemand rechnen.

Insofern bedeutet das Posieren mit dem sogenannten Judenstern oder irgendeiner Abwandlung davon bei Corona-Demos eine Verharmlosung der Schoah, der Vernichtung von sechs Millionen europäischer Jüdinnen und Juden. Für Demokratinnen und Demokraten ist das unerträglich.

Das Strafrecht hilft nicht immer

Mit dem Strafrecht ist solcher Geschichtsklitterung leider nur schwer beizukommen. Das zeigen viele Beispiele in jüngster Zeit. Wer sich in seinem Antisemitismus nicht gänzlich ungeschickt anstellt, darf sich allzu oft auf die Meinungsfreiheit berufen.

Umso wichtiger ist es, dass Politik und Gesellschaft klare Kante zeigen, wenn Jüdinnen und Juden als Sündenböcke für vermeintliche oder tatsächliche Missstände herhalten müssen und wenn die Erinnerung an die Schoah für eigene Zwecke instrumentalisiert und missbraucht wird.

Die Stadt Würzburg hat aus der Demo mit den gelben Punkten gelernt - und verbietet künftig Judensterne inklusive aller Abwandlungen bei Versammlungen von Corona-Leugnern und Impfgegnerinnen. Das ist ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus.  

 
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  • robert.erhard@gmx.de
    Daraus lernen und handeln wäre:
    1. diese Pseudodemos verbieten!
    2. keine Berichterstattung mehr darüber in der MP
    3. konsequente Strafverfolgung und keine Behandlungen im Falle von Corona
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  • AlterHerr
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  • haas-hyr@t-online.de
    Impfgegner sollten ein gelbes Armband mit drei Punkten tragen und alle Passanten sollten sie mit langen, weißen Stöcken auf Abstand halten.
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  • semistar
    Na ja, man darf den Gürtel der Meinungsfreiheit aber auch nicht zu eng schnallen, sonst kommen als nächsten Gegner von allem möglichen aus ihren Löchern gekrochen und heben den Finger, dass man da dies und dort jenes restriktiver handhaben sollte.
    Zudem muss man aufpassen, dass man nicht den Verfechtern der "Meinungsdiktatur" immer mehr Anhänger in die Arme treibt.
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  • Lebenhan1965
    @ semistar

    Was hat die Duldung der Geschichtsfälschung denn mit Meinungsfreiheit zu tun.

    Leute die die Verbrechen der Vergangenheit derart verharmlosen sollten verurteilt werden wie Leugner des Holocaust.
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  • MedDeeg@web.de
    Es ist leider zu befürchten, dass viele gar nicht wissen, was sie da nachplappern.
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  • dbuettner0815@gmail.com
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