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Würzburg
Kommentar: Ein vermeintlicher Gratis-ÖPNV ist kein Allheilmittel
In Augsburg fahren Fahrgäste mit der Straßenbahn kostenlos durch Teile der Innenstadt. Das mag attraktiv sein, sorgt aber nicht schlagartig für eine Mobilitätswende.
Ein ÖPNV, der auf Teilstrecken kostenfrei für den Fahrgast ist, mag zwar ein nettes Gimmick sein. Doch es braucht weitaus mehr, um den ÖPNV attraktiver zu machen.
Foto: Daniel Peter | Ein ÖPNV, der auf Teilstrecken kostenfrei für den Fahrgast ist, mag zwar ein nettes Gimmick sein. Doch es braucht weitaus mehr, um den ÖPNV attraktiver zu machen.
Lucas Kesselhut
Lucas Kesselhut
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:08 Uhr

Das Auto oder doch die Straßenbahn? Unter Würzburgern wird das eine gängige Frage sein. Oder ist die Antwort eigentlich schon klar? Denn der ÖPNV in Würzburg ist verbesserungswürdig. Das hat selbst WVV-Geschäftsführer Thomas Schäfer bei einer Main-Post-Podiumsdiskussion zugegeben. Zudem schrecken Preiserhöhungen für Tickets wie in den Jahren 2018 und 2019 ab. Spezielle Angebote, die die Fahrten günstiger machen, können das Image auch nicht schlagartig aufpolieren. Und so kann ein teilweise kostenfreier ÖPNV wie in Augsburg vielleicht höchstens für einen kurzen Jubelschrei beim Fahrgast auslösen, der bei Schmuddelwetter froh ist, im Trockenen von Kaufhaus zu Kaufhaus zu fahren.

Mehr Qualität im ÖPNV

Ein teilweise kostenfreier ÖPNV in einem derart klein gehaltenen Rahmen ist nur ein nettes Experiment. Was ist denn mit den Fahrgästen, die am Stadtrand und nicht in der Innenstadt wohnen? Oder Bewohner auf dem Land, die am meisten unter schlechten Anbindungen leiden? Es muss dringend und unverzüglich mehr in die Qualität des Nahverkehrs investiert werden. Genau dort wären die Förderungen des Freistaats besser aufgehoben. Die einfache Lösung auf dem Weg zur Mobilitätswende ist das Augsburger Modell nicht.

 
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    Investiert werden muß in Qualität und Quantität. Am Beispiel Linie 6 in Würzburg zeigt sich, daß die Stadt und das Land bisher nicht in der Lage waren weder das eine noch das andere zu tun.
    Ohne eine Veränderung der Mehrheitsverhältnisse, auch auf kommunaler Ebene wird sich da nichts tun.
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