Das Auto oder doch die Straßenbahn? Unter Würzburgern wird das eine gängige Frage sein. Oder ist die Antwort eigentlich schon klar? Denn der ÖPNV in Würzburg ist verbesserungswürdig. Das hat selbst WVV-Geschäftsführer Thomas Schäfer bei einer Main-Post-Podiumsdiskussion zugegeben. Zudem schrecken Preiserhöhungen für Tickets wie in den Jahren 2018 und 2019 ab. Spezielle Angebote, die die Fahrten günstiger machen, können das Image auch nicht schlagartig aufpolieren. Und so kann ein teilweise kostenfreier ÖPNV wie in Augsburg vielleicht höchstens für einen kurzen Jubelschrei beim Fahrgast auslösen, der bei Schmuddelwetter froh ist, im Trockenen von Kaufhaus zu Kaufhaus zu fahren.
Mehr Qualität im ÖPNV
Ein teilweise kostenfreier ÖPNV in einem derart klein gehaltenen Rahmen ist nur ein nettes Experiment. Was ist denn mit den Fahrgästen, die am Stadtrand und nicht in der Innenstadt wohnen? Oder Bewohner auf dem Land, die am meisten unter schlechten Anbindungen leiden? Es muss dringend und unverzüglich mehr in die Qualität des Nahverkehrs investiert werden. Genau dort wären die Förderungen des Freistaats besser aufgehoben. Die einfache Lösung auf dem Weg zur Mobilitätswende ist das Augsburger Modell nicht.
Ohne eine Veränderung der Mehrheitsverhältnisse, auch auf kommunaler Ebene wird sich da nichts tun.