Mit einem Abriss und Neuaufbau der Rimparer Synagoge in Fladungen hätte die Taktik "Aus dem Blick, aus dem Sinn" nach Jahrzehnten Früchte getragen. Bis auf die Stolpersteine, die an die 13 im Osten ermordeten jüdischen Mitbürger erinnern, gäbe es kaum noch Erinnerungsorte an die seit 1577 unter dem Schutz Konrad von Grumbachs in Rimpar lebenden Juden.
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Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob tatsächlich alle Möglichkeiten genutzt wurden, um an Fördermittel etwa auch aus privaten Stiftungen zu gelangen. Auch müssen sich die zuständigen Behörden die Frage gefallen lassen, wie es so weit kommen konnte, dass die Synagoge ihrem Zerfall überlassen blieb und erst 1994 unter Denkmalschutz gestellt wurde.
So bleibt der Eindruck, dass die Verlagerung nach Fladungen nicht nur für die Gemeinde die sauberste und auch billigste Lösung ist, mit dem sie sich auf elegante Weise eines ungeliebten Klotzes am Bein entledigt.
Man sollte lieber fragen wo alle die sind , wenn es beim jährlichen Progromgedenken tatsächlich um Erinnerung und nicht vergessen geht!
Ich verstehe solche Leute auch ganz grundsätzlich nicht. Einerseits wird in unseren Tagen die mangelnde Unterscheidbarkeit des eigenen Landes/Volkes von anderen beklagt und einem stärkeren Nationalismus das Wort geredet, aber andererseits würde man am liebsten solche Dinge, die gerade jene Unterscheidbarkeit (auch mit Blick auf ihre identitätsstiftende Wirkung) ausmachen, lieber heute als morgen niederreißen, sobald es Probleme gibt. Diese Synagoge ist ein Paradebeispiel dafür. Oder könnte es vllt damit zu tun haben, dass es sich um ein jüdisches (!) Gotteshaus handelt? Würden jene Leute noch das gleiche schreiben, wenn es um eine Kirche geht?