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Würzburg
Kommentar: Das Juliusspital muss den Klimaschutz ernst nehmen!
Die Stiftung Juliusspital ist eine gemeinnützige Stiftung mit humanitären Zielen. Warum das Fällen eines großen und gesunden Baumes in der Stadt dazu nicht passt.   
Oberpflegamtsdirektor Walter Herberth vom Juliusspital in Würzburg.
Foto: Thomas Obermeier | Oberpflegamtsdirektor Walter Herberth vom Juliusspital in Würzburg.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 10.02.2024 16:01 Uhr

In Zeiten der Proteste gegen Rodungen im Hambacher oder aktuell im Dannenröder Forst reagiert die Öffentlichkeit empfindlich, wenn der Chef des Juliusspitals lapidar ankündigt, einen monumentalen Baum fällen zu wollen. Aber nicht nur Anwohner und Naturschützer sind entsetzt. Auch das Rathaus will vom Bauherrn eine Lösung, mit der der Götterbaum überlebt. 

Und das ist gut so. Denn: "Würzburger Stadtbäume vertrocknen" lautete schon 2018 eine Schlagzeile dieser Redaktion. Seitdem wird regelmäßig über hunderte abgestorbener Bäume an Straßenrändern und in Parks berichtet. Sogar knapp 100-jährige Giganten im Ringpark hat es erwischt. Gleichzeitig wird es immer schwieriger, sie zu ersetzen. Denn den nachgepflanzten Bäumchen setzen Hitze, Trockenheit und Streusalz noch mehr zu als den eingewurzelten. Unter diesen Bedingungen mitten in der Stadt einen großen und gesunden Baum zu fällen, ist einfach unsinnig.

Die Stiftung Juliusspital hat humanitäre Ziele 

Auch gerade, weil große Bäume etwas Kühle in die sich in zukünftigen Sommern immer stärker aufheizende Innenstadt bringen. "Die Stiftung realisiert seit Jahren Maßnahmen für  Klimaschutz, insbesondere in der Landwirtschaft, im Weinbau und in der Forstwirtschaft", verteidigt sich Oberpflegamtsdirektor Walter Herberth gegen Kritik. Den großen Götterbaum will er trotzdem für einen Neubau opfern.

Im übrigen ist das Juliusspital kein Wirtschaftskonzern, sondern eine mildtätige und gemeinnützige Stiftung mit "humanitärer Zielsetzung" und langer Tradition. Im Jahr 2020 sollte zu diesen Zielen auch die Fürsorge für alte Bäume gehören, die zwar auf eigenem Grund stehen, aber allen Menschen in der Stadt gut tun.

Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version des Textes stand fälschlicherweise: "Die Stiftung realisiert seit Jahren Maßnahmen gegen Klimaschutz, insbesondere in der Landwirtschaft, im Weinbau und in der Forstwirtschaft."   

 
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  • W. G.
    "Die Stiftung realisiert seit Jahren Maßnahmen für Klimaschutz, insbesondere in der Landwirtschaft, im Weinbau und in der Forstwirtschaft", verteidigt sich Oberpflegamtsdirektor Walter Herberth"

    Welche Maßnahmen sollen das denn sein?
    Ökoweinbau auf der Vogelsburg wurde eingestellt - bisher im Viertel gefällte Bäume bisher nicht vollständig nachgepflanzt.

    Ich würde sagen: Hier ist noch Luft nach oben!!!
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  • H. M.
    Ich bin ja mit der BI Ringpark in Gefahr eher selten einer Meinung. Hier muss ich denen aber in vollem Umfang zustimmen! Diesen Baum zu fällen wäre eine Schande!!! Das ist ein richtig schönes kleines Plätzchen! Mit Ersatzpflanzungen lässt sich das Juspi oftmals viel zu lange Zeit. Wahrscheinlich in der Hoffnung, dass das keiner merkt und man seinen Verpflichtungen nicht vollumfänglich nachkommen muss.
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  • H. M.
    Danke für den Hinweis, wir haben den Fehler korrigiert bzw. wieder hinzugefügt grinsen
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  • J. K.
    Sorry, aber Bauen für alte und kranke Menschen geht eindeutig dem Erhalt eines einzelnen Baumes vor.
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  • J. R.
    Da soll also eine Stiftung, deren Auftrag es ist für die Menschen -krank und/oder alt- da zu sein, um einen Baum herum tanzen. Bei aller Liebe zur Umwelt und zum Klimaschutz, wenn es im innerstädtischen Raum nicht mehr möglich ist eine für die Gesellschaft und die Menschen sinnvolle Tätigkeit auszuführen, dann passiert das eben gar nicht mehr oder unter immensem Flächenverbrauch im Umland. Aber halt: da findet dann einer einen Feldhamster und dann geht es deswegen nicht mehr. Alles Anzeichen einer satten Gesellschaft, für die alle Annehmlichkeiten selbstverständlich geworden sind, und die auf diejenigen die diese erbringen einprügelt wenn sie es wagen die Stimmungs- und Gemütslagen einzelner zu verletzen. Besonders wohlfeil beim Modethema Umwelt- und Naturschutz. Nehmt die co2 Bilanz dieses Baumes, schafft entsprechenden Ausgleich an passender Stelle und fertig !
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  • H. M.
    Umwelt- und Naturschutz sind alles andere als ein Modethema!!!
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  • G. K.
    @Lemmy und lapporten

    Da haben wir sie also wieder, die Beton- und BaumAb-Fraktion.

    Wer sein Hirn einschaltet wird schnell auf eine Lösung kommen, die beides ermöglicht, den Erhalt des Baumes UND die Erweiterung des Seniorenwohnheims. Kostet vielleicht ein bißchen mehr, ist es aber wert.
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