Wenn bei Bauarbeiten etwas schief geht, die ganze Chose dann noch unnötig teurer wird, redet der Bauherr nicht gerne darüber – es könnte ja peinlich sein. Genau dieser Eindruck entstand bei den Recherchen dieser Redaktion zum Feldweg-Schlamassel. Das Staatliche Bauamt mauerte derart, dass schnell klar wurde, über diese Malaise spricht die Behörde nur ungern.
Aber die Bürgerinnen und Bürger "sind nicht so blöd wie fünf Meter Feldweg", wie ein bekanntes Sprichwort sagt. Bei der Veitshöchheimer Feldweg-Posse fällt doch vielen sofort ins Auge, dass hier etwas gehörig schief lief und dieser Fehler jetzt eben nach außen hin so gut wie möglich verkauft werden soll.
Wie die Bau-Behörde wieder für Glaubwürdigkeit sorgen kann
Freilich sind Fehler normal und können passieren. Um so wichtiger ist es, reinen Wein einzuschenken und die Zahlen auf den Tisch zu legen, damit Mutmaßungen, hier soll etwas vertuscht werden, erst gar nicht entstehen. Dazu gehört es auch, die eigentlichen Probleme anzusprechen.
Zum Beispiel, dass öffentliche Auftraggeber nach der Vergabe- und Vertragsordnung immer den wirtschaftlichsten Anbieter auswählen müssen. Zu oft schnellen diese vermeintlich günstigen Angebote später in unsagbare Höhen oder weisen unwirtschaftliche Mängel auf. Und das geht letzten Endes immer auf Kosten der Glaubwürdigkeit in die staatlichen Institutionen. So weit muss es aber gar nicht kommen. Das Staatliche Bauamt hat nun die Verpflichtung aufzuklären, warum beim Veitshöchheimer Feldweg ein ähnlicher Fehler gemacht worden ist wie beim Bau der Straße von Versbach nach Rimpar und daraus entsprechende Konsequenzen ziehen. Das ist die Bau-Behörde dem Steuerzahler jetzt schuldig.
Es müsste heißen "teerhaltiger Asphalt" und nicht "asphalthaltiger Teer"....sie sagen doch auch nicht "milchhaltiges Fett" sondern "fetthaltige Milch", oder?
Ich bin halt der Meinung, man sollte schon etwas von dem wissen was man hier schreibt, oder?
Diese Tatsache ist festzustellen.
Schäbig ist jedoch oftmals der Umgang mit der Aufarbeitung,
wenn mal etwas verbockt wurde.
Dann sind gerne alle Anderen schuld, unvorhersehbare Umstände werden angeführt,
ein Sündenbock wird beigezerrt,
es wird gelogen und gerade gebügelt, waschige Aussagen werden getroffen,
in der Hoffnung,
dass irgendwann das Thema erledigt ist.
Ist das mittlerweile die Grundlage des christlichen Abendlandes?
Immerhin kann man diese Mechanismen ja seit Jahren bei christlichen Kirchen im Umgang mit Problemen studieren,
und auch Behörden,
deren Vertreter und Vertreterinnen sich gern als christliche und soziale Partei-Politiktreibende darstellen,
greifen nur zu gern zum Mittel des Kleinredens und versuchen,
Kritiker mundtot zu machen.
Man handelt schließlich in Gottes Auftrag und macht keine Fehler.
Selbstkritik gilt in solchen Kreisen als Schwäche.
Unbedingt! Der Haken ist nur: Behörden gehen mit Fehlern nicht transparent um sondern versuchen mit allen Mitteln diese Fehler zu vertuschen, umzudeuten und zu bagatellisieren.
Erst wenn Leugnen nichts mehr hilft, gibt man sich zerknirscht und heuchelt Einsicht.
Der wichtigste Faktor bei der Vertuschung ist hierbei der Zeitablauf, da „der Bürger“ zwar nicht dumm ist aber irgendwann abschaltet und sich daran offenbar gewöhnt hat, dass er belogen wird.
Gilt beim Milliardendesaster Stuttgart 21 genauso wie beim Veitshöchheimer Feldweg.