
Der Staat braucht seine verbeamteten Dienerinnen und Diener, weil sie dafür sorgen, dass Gesetze eingehalten werden. Sie sind das Rückgrat des Rechtsstaates, obwohl ihr Ruf nicht immer der beste war. Während früher viele Beamte noch für faul und träge hielten, ist ihr Ruf mittlerweile besser geworden. Eine neueste Umfrage des Deutschen Beamtenbundes zeigt, dass mehr als zwei Drittel der Befragten Beamte als äußerst pflicht- und verantwortungsbewusst, zuverlässig und rechtschaffen ansehen. Die Umfrage wurde im Spätsommer 2020 durchgeführt, insgesamt wurden 2006 Bundesbürger befragt.
Wiehert der Amtsschimmel oder ist es Beamtensolidarität?
Der Fall des Würzburger Landratsamtsbeamten passt ganz und gar nicht in dieses Bild. Sein Fehlverhalten, das er als Vorgesetzter gegenüber seinen Kolleginnen und Kollegen gezeigt hat, wurde von der Führung des Landratsamtes erst überhaupt nicht und dann nur zaghaft ernst genommen. Seine dreiste Art, sich aus der Landkreiskasse zu bedienen, weil er sich als "sozial benachteiligt" fühlte, wird vom Gericht bewusst so bestraft, dass er seinen Beamtenstatus behalten darf. Und die Landesanwaltschaft prüft und prüft und prüft. Niemand kommt auf die Idee, die Bezüge des Beamten zu kürzen oder das Verfahren zu beschleunigen. Hackt hier absichtlich eine Krähe der anderen kein Auge aus, wie es die Redensart sagt? Oder wiehert der Amtsschimmel?
Fakt ist, seit drei Jahren bekommt der suspendierte Beamte seine üppigen Bezüge bezahlt. Die Öffentlichkeit muss machtlos zusehen, Steuerzahlerinnen und Steuerzahler das Geld dafür aufbringen. Zum guten Ruf der Beamtenschaft trägt das nicht bei, denn auch sie dürfen fürs Nichtstun nicht bezahlt werden.
Alles was hier zählt, ist Fassade. Die Arbeit leisten andere, zum Teil bis an die eigenen psychischen und physischen Grenzen, z.B. bei der Polizei auf Sachbearbeiterebene oder im Streifendienst, belastet durch unsinnige und rückständige Bürokratie.
Wer jedoch Missstände und Fehlverhalten kritisiert, wird mundtot gemacht.