In den Genuss des militärischen Spektakels eines Appells der 10. Panzerdivision kamen am Donnerstagnachmittag bei strahlendem Sonnenschein auf der Schlossterrasse des Veitshöchheimer Rokokogartens 146 geladene Gäste. Divisionskommandeur Generalmajor Ruprecht von Butler übergab das Kommando über die Divisionstruppen von Brigadegeneral Michael Podzus an Brigadegeneral André Abed. Podzus war in Veitshöchheim seit Oktober 2016 zugleich auch Standortältester und stellvertretender Divisions-Kommandeur.
Diese Aufgaben wurden nun auf zwei Brigadegeneräle aufgeteilt. Die Division hat aufgrund der Binationalität in der Division 25 mit Brigadegeneral Martin Bonn zukünftig einen niederländischen stellvertretenden Divisionskommandeur mit Erfahrung im Einsatzführungskommando im Bundesministerium der Verteidigung. Abed wiederum ist in Veitshöchheim kein Unbekannter, war er doch hier schon Chef des Stabes, zuletzt seit November 2022 im Kommando Heer der Bundeswehr in Strausberg tätig.
Eine hochgeschätzte Persönlichkeit geht in den Ruhestand
Generalmajor von Butler schilderte, wie der Ukrainekrieg für seine Division eine Zeitenwende brachte. Den Divisionstruppen wurden weitere Truppenteile unterstellt, so zuletzt drei Bataillone am 1. April 2024 in Füssen und Bogen, mit der Folge, dass sie nun über fünf aktive und zwei Ergänzungstruppenteile verfügt. Als letzten Akt gliederte von Butler beim Appell das Artilleriebataillon 131 aus den Divisionstruppen in die Panzerbrigade 12 in Cham aus.
Wie der Divisionskommandeur sagte, geht mit Brigadegeneral Michael Podzus nach 46 aktiven Dienstjahren eine hochgeschätzte Persönlichkeit in den Ruhestand. In den acht Jahren in Veitshöchheim habe er den Wandel von einer Stabilisierungsdivision in eine zunehmend einsatzbereitere Division 2025 begleitet und aktiv mitgestaltet wie kein anderer.
Eine Serenade im Fackelschein
Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz bedankte sich bei dem Standortältesten im Namen der Gemeinde für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und für das freundschaftliche Miteinander bei vielen Anlässen, sei es der Tag der Militärmusik, der Tag der Bundeswehr, die Volkstrauer- und Weltgebetstage, Konzerte und Neujahrsempfänge, die Aktion gelbe Schleife an den Ortseinfahrten oder Problemchen wie die Wildschweine auf dem Standortübungsplatz. Besonders stellte der Bürgermeister die Corona-Amtshilfe der Kaserne und die Kooperation mit der örtlichen Feuerwehr beim HvO-Einsatz heraus.
Den Appell begleitete das Heeresmusikkorps mit seinem neuen Leiter Hauptmann Wolfgang Dietrich mit zünftigen Märschen. Nach Eintritt der Dunkelheit spielte es für Podzus zu seinem Abschied noch eine Serenade im Fackelschein vor der Traumkulisse des Hofgartenschlosses mit "hymnischen" Stücken wie "Highland Cathedral".
Für Generalmajor Ruprecht von Butler war es nach seinen Worten der letzte Appell, für den er nach dreieinhalb Jahren als Divisionskommandeur der verantwortliche Führer war. Am nächsten Freitag werde das Kommando von ihm an Generalmajor Jörg See weitergegeben. Deshalb sei auch für ihn dieser Tag mit dem Blick auf das Veitshöchheimer Schloss noch einmal sehr bewegend.
