
Im Jahr 2017 hatte der Komponist und Klangkünstler Burkard Schmidl seine erste inklusive und interaktive Klanginstallation in Würzburg, damalsin der St. Johanniskirche am Rand der Innenstadt. Jetzt macht der Künstler mit einem ähnlichen Projekt den Schritt mitten in die Stadt, nämlich in die Augustinerkirche. Das „Klangpuzzle“, so der Name der Installation, die am Montag, 13. Mai, um 19 Uhr eröffnet wird, besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen: Zum einen werden Bilder, Masken und Objekte gezeigt, die von Menschen mit Behinderung aus der Region Würzburg angefertigt worden sind. Der zweite Teil besteht aus „Klangspenden“, die Schmidl bei über 350 Personen aufgenommen hat. Sie blieben teils unverändert, teils wurden sie künstlerisch bearbeitet und in eine Komposition von Schmidl integriert.
"Klangspenden" von Menschen mit Behinderung
Die künstlerischen Arbeiten, es handelt sich um sieben Bilder und acht Objekte, stammen aus den Mainfränkischen Werkstätten, der Künstlergruppe „Alte Waschküch“und der Theatergruppe des St. Josefs-Stift in Eisingen, der Kunstwerkstatt der Gemeinschaft Sant’Egidio und des Projekts „Künstler im Licht“ des Fördervereins der Stiftung Menschen und Autismus.
Burkard Schmidl, der durch seine Klanggärten bekannt geworden ist, hat rund ein Jahr an seinem neuen Projekt gearbeitet. Die Klanginstallation wird zusammen mit den Kunstwerken im Chor der Augustinerkirche aufgebaut werden. Die „Klangspenden“, die Schmidl in seine Komposition integriert hat, stammen überwiegend von Menschen mit Behinderung und wurden zumeist in Werkstätten, Tagesförderungsstätten, Wohneinrichtungen und Schulen aufgenommen. Außerdem haben Personen des öffentlichen Lebens oder aus der Lokalpolitik unterschiedlichste Klänge und Geräusche beigesteuert.
Besucher verändern die Komposition
Schmidls Komposition wird über 16 Lautsprecher aus unterschiedlichen Richtungen in den Raum übertragen. Außerdem lösen die Besucher durch ihre Bewegung im Raum über Sensoren weitere Klänge aus. So ergänzen sie die halbstündige Komposition immer wieder auf vielfältige Weise. Es entsteht dadurch ein Klangpuzzle, das immer wieder neu zusammengesetzt wird.
Glücklich ist Burkard Schmidl vor allem darüber, dass bei dieser großen „klingenden Kunstausstellung“ viele Partner ihren Beitrag geleistet haben. So wurde das „Klangpuzzle“ eine Kooperation von Klangkünstler Burkard Schmidl mit den Mainfränkischen Werkstätten sowie der Kirche und dem Kloster der Augustiner in Würzburg. Gefördert wird das Projekt durch die Aktion Mensch.
Das „Klangpuzzle“ kann täglich – außer Montag und Samstag sowie am 22. Mai - von 13 bis 16 Uhr besucht werden und dauert bis 20. Juni. Am 5. Juni um 19 Uhr gibt es ein „Zwischenspiel“ und die Finissage findet am 20. Juni um 19 Uhr statt. An den Samstagen 1., 8. und 15. Juni wird jeweils um 12.15 Uhr eine Führung durch das „Klangpuzzle“ angeboten. Führungstermine können auch unter klanggarten@t-online.de vereinbart werden. Ein barrierefreier Zugang steht während der Öffnungszeiten der Ausstellung zur Verfügung.