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WÜRZBURG
Burkard Schmidl sucht Klangspenden für Inklusionsprojekt
Burkard Schmidl sucht Klangspenden für Inklusionsprojekt       -  Seine jüngste Erfindung war die „Soundharp“, ein berührungsfrei spielbares Klanginstrument, an dem er einige Jahre in seinem Studio herumtüftelte. Um dieses Instrument der Öffentlichkeit zu präsentieren, hat der Komponist und Musiker Burkard Schmidl sogar seine 35-jährige (!) Live-Pause beendet und ist mit seinem Trio Burkard Schmidl and Friends (dem Gitarristen Jochen Volpert und dem Bassisten Thomas Gawlas) auf die Konzertbühne zurückgekehrt.  Jetzt hat Schmidl bereits ein weiteres Projekt in Planung. Dabei geht es darum, Menschen mit Behinderung in eine Klanginstallation zu integrieren.  „Klangspiele“ heißt der Arbeitstitel der interaktiven Installation, zu der Menschen mit Behinderung Klänge und Geräusche aus ihrem persönlichen  Umfeld beisteuern sollen, die als Basis für die Klanginstallation dienen sollen. Dazu sucht Schmidl aktuell Bewohner von Wohn- und Behinderteneinrichtungen oder auch Seniorenheimen, die ihm „Klangspenden“ zur Verfügung stellen.   Das können auf Instrumenten gespielte Stücke sein, Sprache, Gesang, Trommeln, Atmen, Summen, Pfeifen, aber auch typische Geräusche aus dem Alltag oder Arbeitsumfeld, Rezitationen  und andere Textbeiträge. Zielgruppe sind in erster Linie Menschen mit Behinderung, aber auch andere, die sich durch das Thema angesprochen fühlen, sind zum Mitmachen eingeladen. Schmidl besucht dann die „Klangspender“ und nimmt ihren Beitrag mit einem mobilen Aufnahmegerät auf.  Danach wird das aufgenommene Tonmaterial gesichtet, bearbeitet oder mit digitalen Klangbearbeitungsmitteln modifiziert. Einige Aufnahmen können sogar mit Hilfe der digitalen Bearbeitung zu virtuell spielbaren Instrumenten-Stimmen werden, plant der Komponist, der sein Projekt gemeinsam mit den Mainfränkischen Werkstätten und der Würzburger Kirchengemeinde St. Johannis durchführt.  Wenn das Material gesichtet und bearbeitet ist, wird es zusammen mit anderen Instrumenten zu Klangkompositionen zusammengefügt. Diese werden wie bei einem Puzzle in viele einzelne Takte oder Fragmente zerlegt. Durch die Bewegungen der Besucher bei der Klanginstallation werden diese Teile immer wieder neu kombiniert. Anders wie bei einem Puzzle gibt es aber nicht nur eine einzige Art, die teile zusammenzufügen, sondern sie können zahlreichen Kombinationen variiert werden.  Die Besucher können also gemeinsam erforschen, was passiert, wenn sie sich im Raum bewegen. Während des Aufenthalts verändern sich die Klänge, erst nach einer halben Stunde steht wieder das Ausgangsmaterial zur Verfügung. Das verfahren, das dies ermöglicht, hat Schmidl selbst entwickelt und  setzt es bei den Klangspielen“ zum ersten Mal ein. Seine Methode sorgt auch dafür, dass keine unangenehmen Dissonanzen entstehen können, selbst rhythmische Fragmente passen sich dem Takt und Tempo automatisch an.  Zu erleben sind die „Klangspiele“, die dann ihre Uraufführung erleben werden, während der Adventszeit im Seitenflügel der St. Johanniskirche.  Wer eine Klangspende für das Projekt „Klangspiele“ zur Verfügung stellen möchte, kann sich unter der E-Mail-Adresse klangspende@klanggarten.de mit Burkard Schmidl in Verbindung setzen.
Foto: Burkard Schmidl | Seine jüngste Erfindung war die „Soundharp“, ein berührungsfrei spielbares Klanginstrument, an dem er einige Jahre in seinem Studio herumtüftelte.
Karl-Georg Rötter
Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 19.10.2016 03:33 Uhr

Seine jüngste Erfindung war die „Soundharp“, ein berührungsfrei spielbares Klanginstrument, an dem er einige Jahre in seinem Studio herumtüftelte. Um dieses Instrument der Öffentlichkeit zu präsentieren, hat der Komponist und Musiker Burkard Schmidl sogar seine 35-jährige (!) Live-Pause beendet und ist mit seinem Trio Burkard Schmidl and Friends (dem Gitarristen Jochen Volpert und dem Bassisten Thomas Gawlas) auf die Konzertbühne zurückgekehrt.

Jetzt hat Schmidl bereits ein weiteres Projekt in Planung. Dabei geht es darum, Menschen mit Behinderung in eine Klanginstallation zu integrieren.

„Klangspiele“ heißt der Arbeitstitel der interaktiven Installation, zu der Menschen mit Behinderung Klänge und Geräusche aus ihrem persönlichen Umfeld beisteuern sollen, die als Basis für die Klanginstallation dienen sollen. Dazu sucht Schmidl aktuell Bewohner von Wohn- und Behinderteneinrichtungen oder auch Seniorenheimen, die ihm „Klangspenden“ zur Verfügung stellen.

Das können auf Instrumenten gespielte Stücke sein, Sprache, Gesang, Trommeln, Atmen, Summen, Pfeifen, aber auch typische Geräusche aus dem Alltag oder Arbeitsumfeld, Rezitationen und andere Textbeiträge. Zielgruppe sind in erster Linie Menschen mit Behinderung, aber auch andere, die sich durch das Thema angesprochen fühlen, sind zum Mitmachen eingeladen. Schmidl besucht dann die „Klangspender“ und nimmt ihren Beitrag mit einem mobilen Aufnahmegerät auf.

Danach wird das aufgenommene Tonmaterial gesichtet, bearbeitet oder mit digitalen Klangbearbeitungsmitteln modifiziert. Einige Aufnahmen können sogar mit Hilfe der digitalen Bearbeitung zu virtuell spielbaren Instrumenten-Stimmen werden, plant der Komponist, der sein Projekt gemeinsam mit den Mainfränkischen Werkstätten und der Würzburger Kirchengemeinde St. Johannis durchführt.

Wenn das Material gesichtet und bearbeitet ist, wird es zusammen mit anderen Instrumenten zu Klangkompositionen zusammengefügt. Diese werden wie bei einem Puzzle in viele einzelne Takte oder Fragmente zerlegt. Durch die Bewegungen der Besucher bei der Klanginstallation werden diese Teile immer wieder neu kombiniert. Anders wie bei einem Puzzle gibt es aber nicht nur eine einzige Art, die teile zusammenzufügen, sondern sie können zahlreichen Kombinationen variiert werden.

Die Besucher können also gemeinsam erforschen, was passiert, wenn sie sich im Raum bewegen. Während des Aufenthalts verändern sich die Klänge, erst nach einer halben Stunde steht wieder das Ausgangsmaterial zur Verfügung. Das verfahren, das dies ermöglicht, hat Schmidl selbst entwickelt und setzt es bei den Klangspielen“ zum ersten Mal ein. Seine Methode sorgt auch dafür, dass keine unangenehmen Dissonanzen entstehen können, selbst rhythmische Fragmente passen sich dem Takt und Tempo automatisch an.

Zu erleben sind die „Klangspiele“, die dann ihre Uraufführung erleben werden, während der Adventszeit im Seitenflügel der St. Johanniskirche.

Wer eine Klangspende für das Projekt „Klangspiele“ zur Verfügung stellen möchte, kann sich unter der E-Mail-Adresse klangspende@klanggarten.de mit Burkard Schmidl in Verbindung setzen.

 
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