Mitten im Trubel der Fußballweltmeisterschaft findet in Würzburg ein sportliches Großereignis statt, das mit Abseits, Freistoß und Elfmeter überhaupt nichts zu tun hat: der Kiwanis Cup. Am 8. Juli, dem spielfreien Sonntag nach den WM-Achtelfinalen, rasen Seifenkisten-Fahrer wieder über die 240 Meter lange Rennstrecke auf der Wittelsbacherstraße.
Auch Kreativität wird belohnt
In sechs Wertungsklassen werden die Seifenkisten-Piloten im Alter ab acht Jahren den Zuschauern ihr Können unter Beweis stellen. Die Klasseneinteilung richtet sich nach dem Alter der Teilnehmer – für Volljährige gibt es eine eigene Wertungsklasse. Im Mittelpunkt steht stets die Frage: Wer ist der schnellste Fahrer? Zwei Durchgänge wird es geben, die Platzierung erfolgt nach der besten Gesamtzeit. Ausgefahren werden Siegerpokale für die Würzburger Stadtmeisterschaft, die Sieger der jeweiligen Klasse und ein Pokal für das flotteste Team der Würzburger Schulen.
Prämiert werden aber auch die schönsten Seifenkisten, eine Auszeichnung für die kreativsten Konstrukteure. "Jedes Jahr überraschen uns die Kinder", berichtet Thomas Menzel vom Kiwanis Club Würzburg-Mainfranken. "Es gab zum Beispiel mal einen fauchenden Drachen, der Rauch speite."
Sicherheit steht an erster Stelle
Aber ist das Herunterrasen einer Straße in einem hölzernen Gefährt nicht auch gefährlich? "Unfälle kommen schon vor, das sind dann aber meistens Fahrfehler", sagt Menzel. Damit es zu keinen unangenehmen Zwischenfällen kommt, werden jedoch eine ganze Reihe von Vorkehrungen getroffen. Während des Rennens sorgen Absperrungen und Sicherheitspuffer aus Strohballen für die notwendige Sicherheit. Zudem sind Schutzhelm, Handschuhe und festes Schuhwerk Pflicht, ebenso die technische Abnahme der Seifenkisten vor dem Rennen.
Menzel: "Die Kisten müssen in einem fahrtüchtigen Zustand sein." Dazu gehöre das Lenkung und Bremsen funktionieren. Auch die Radaufhängung müsse stabil sein. Diese Maßnahmen befreien allerdings nicht von der Verantwortung der Teilnehmer für die technische Sicherheit der Fahrzeuge, heißt es von Seiten der Veranstalter. Der Seifenkisten-TÜV erfolgt bei der Anmeldung im Startbereich an der Henlestraße, diese ist von 8 bis 9.45 Uhr möglich. Für jede Seifenkiste können sich bis zu drei Personen anmelden. Für Minderjährige muss eine Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten abgegeben werden.
Die Trainingsläufe beginnen um 9.30 Uhr, jeder Fahrer darf sich vorab zwei Mal an der Strecke versuchen. Startschuss für das Eröffnungsrennen ist dann um 13 Uhr. "Der Tag ist der komplette Wahnsinn", sagt Menzel, der die Veranstaltung schon zum 23. Mal mitorganisiert. "Wir haben eine Rennatmosphäre wie bei der Formel 1."
Noch keine Seifenkiste?
Für alle die gerne mitfahren wollen, gibt es vom Fachbereich Jugend und Familie der Stadt Würzburg auch in diesem Jahr wieder ein hilfreiches Angebot: Wer noch keine Kiste hat, kann sich hier ein Gefährt ausleihen, das für die Teilnahme geeignet ist. Die Kisten können in Eigenregie gestaltet werden. Interessenten sollen sich zeitnah im Kinder-, Jugend- und Familienzentrum der Stadt Würzburg an der Karmelitenstraße 43 oder unter der Telefonnummer 0931/ 373346 melden. Tipps zum Bauen und Herrichten bekommen sie dort auch.